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Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2

Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2

Titel: Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Roth
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genaueren Überprüfung würden sie wahrscheinlich noch nicht standhalten.«
    » Ach weißt du, solche Überprüfungen sind nicht unbedingt unsere Sache«, sagt Christina.
    » Wie wollt ihr dann die Dinge besser machen?«, fragt das kleine Mädchen.
    » Gar nicht, wenn du’s genau wissen willst«, seufzt Christina. » Genaugenommen verschlechtern sich die Dinge um uns herum immer nur.«
    Das Mädchen nickt. » Ja genau, Entropie.«
    » Was bitte?«
    » Entropie«, piepst sie. » Die Theorie, dass alle Materie im Universum sich allmählich auf dasselbe Temperaturniveau einpendelt. Besser bekannt unter dem Begriff Wärmetod.«
    » Elia«, sagt Cara. » Das kannst du doch nicht so grob vereinfachen. Du verzerrst die Sache völlig.«
    Elia streckt Cara die Zunge heraus. Ich muss unwillkürlich lachen. Ich habe noch nie gesehen, wie eine Ken jemandem die Zunge herausstreckt. Aber andererseits habe ich noch nicht sehr viel mit jungen Ken zu tun gehabt. Nur mit Jeanine und den Leuten, die für sie arbeiten. So wie mein Bruder.
    Fernando kniet sich neben eines der Betten und zieht eine Schachtel darunter hervor. Er wühlt für ein paar Sekunden darin herum, bis er eine kleine runde Scheibe gefunden hat. Sie besteht ganz aus dem hellen Metall, das ich nur aus dem Hauptquartier der Ken kenne. Er legt sie auf seine Handfläche und kommt damit zu uns. Als ich meine Hand danach ausstrecke, zuckt er zurück.
    » Vorsicht!«, sagt er. » Ich habe es aus dem Hauptquartier mitgebracht. Wir haben es also nicht erst hier erfunden. Warst du bei dem Angriff auf die Candor in der Nähe?«
    » Ja«, sage ich. » Sogar ziemlich hautnah.«
    » Erinnerst du dich daran, wie das Glas explodiert ist?«
    » Warst du etwa auch dabei?«, frage ich und meine Augen verengen sich zu Schlitzen.
    » Nein. Sie haben Aufnahmen davon im Hauptquartier der Ken gezeigt«, antwortet er. » Es sah so aus, als wäre das Glas zersprungen, weil sie darauf gefeuert haben. Aber so war es nicht. Ein Ferox-Soldat hat so ein Teil auf die Fenster geworfen. Diese Geräte senden Signale, die man mit dem menschlichen Ohr nicht hören kann, die aber Glas in tausend Stücke zerspringen lassen.«
    » Okay«, sage ich. » Und was bringt uns das jetzt?«
    » Nun ja, ich könnte mir vorstellen, dass es manche Leute ganz schön aus dem Konzept bringt, wenn um sie herum sämtliche Fensterscheiben explodieren«, sagt er mit dem Anflug eines Lächelns. » Vor allem im Hauptquartier der Ken, wo es eine Menge Glas gibt.«
    » Stimmt«, sage ich.
    » Was habt ihr sonst noch so zu bieten?«, fragt Christina.
    » Da haben wir zum Beispiel etwas, was den Amite sicher gefallen wird«, sagt Cara. » Wo ist es? Ah, hier.«
    Sie angelt nach einem schwarzen Kästchen aus Plastik, das so klein ist, dass es in Caras Faust passt. Oben auf dem Kästchen sind zwei Metallplättchen angebracht, die wie zwei Schneidezähne aussehen. Sie knipst einen Schalter an der Unterseite des Kästchens an und sofort schießt ein dünner blauer Lichtfaden von einem Zahn zum anderen.
    » Fernando«, sagt Cara. » Willst du das Versuchskaninchen spielen?«
    » Machst du Witze?«, sagt er mit aufgerissenen Augen. » Ich mache das nie, nie wieder. In deinen Händen ist dieses Teil eine tödliche Waffe.«
    Cara grinst. » Wenn ich einen von euch mit diesem Schocker berühre, wäre das für denjenigen ziemlich schmerzhaft und würde ihn für eine Weile außer Gefecht setzen. Fernando hat das gestern auf die harte Tour herausgefunden. Ich habe es entwickelt, damit die Amite sich selbst verteidigen können, ohne auf irgendwen schießen zu müssen.«
    » Das ist…«. Ich runzle die Stirn. » Das ist ziemlich clever von dir.«
    » Tja, Technologie ist dazu da, einem das Leben leichter zu machen«, erwidert sie. » Ob du es glaubst oder nicht, sie ist auch für Leute wie euch gedacht.«
    Was hat meine Mutter damals in der Simulation gesagt? Ich fürchte, die Schimpftiraden deines Vaters gegen die Ken haben dich verstört.
    Was, wenn sie recht hatte– auch wenn sie nur ein Hirngespinst der Simulation war? Mein Vater hat mir nur seinen eigenen Standpunkt gegenüber den Ken eingeimpft. Er hat mir nie beigebracht, dass die Ken für alle Menschen, egal, woran diese Menschen glauben oder wovon sie überzeugt sind, nützliche Dinge entwickeln, die deren eigene, ganz spezielle Welt besser machen. Er hat mir nie gesagt, dass die Ken Humor haben oder ihre eigene Fraktion kritisch betrachten können.
    Cara macht mit dem Schocker

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