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Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2

Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2

Titel: Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Roth
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Hauptquartier der Ken einnehmen wollt, sowie einen gleichberechtigten Platz neben uns in der Regierung.«
    » Ich bin sicher, dass Tori zusätzlich darauf bestehen wird, die Welt von Jeanine Matthews zu befreien«, sagt Tobias leise.
    Seine Worte überraschen mich. Ich wusste gar nicht, dass Toris Hassgefühle gegenüber Jeanine allgemein bekannt sind– und vielleicht sind sie es ja auch gar nicht. Jetzt, da sie beide Anführer sind, wird Tobias mehr von ihr wissen als andere.
    » Ich bin sicher, das ließe sich machen«, erwidert Evelyn. » Mir ist es egal, wer sie tötet, Hauptsache sie ist tot.«
    Tobias wirft mir einen Blick zu. Ich wünschte, ich könnte ihm sagen, weshalb ich so zwiegespalten bin… weshalb ausgerechnet ich davor zurückschrecke, die Ken mehr oder weniger auszurotten. Aber ich wüsste nicht, wie ich ihm das sagen sollte, selbst wenn ich genügend Zeit dazu hätte.
    Er wendet sich an Evelyn.
    » Abgemacht«, sagt er knapp.
    Er streckt die Hand aus und sie schüttelt sie.
    » Wir sehen uns in einer Woche wieder«, schlägt sie vor. » Auf neutralem Gebiet. Die meisten Altruan haben zum Glück nichts dagegen, dass wir in ihrem Stadtviertel bleiben und Vorbereitungen treffen, während sie die Folgen des Angriffs beseitigen.«
    » Die meisten«, wiederholt er.
    Evelyns Miene wird ausdruckslos. » Ich fürchte, viele von ihnen halten deinem Vater noch die Treue, und er hat ihnen geraten, sich von uns fernzuhalten, als er sie vor ein paar Tagen besucht hat.« Sie lächelt verbittert. » Und sie haben sich daran gehalten, genauso wie damals, als er sie dazu überredet hat, mich fortzujagen.«
    » Sie haben dich fortgejagt?«, fragt Tobias. » Ich dachte, du bist freiwillig gegangen?«
    » Nein. Man sollte glauben, dass die Altruan auf Vergebung und Versöhnung bedacht sind. Aber dein Vater war und ist ein sehr einflussreicher Mann in seiner Fraktion. Da bin ich lieber selbst gegangen, um nicht in aller Öffentlichkeit vertrieben zu werden.«
    Tobias ist sprachlos.
    Edward lehnt sich aus dem Wagen hinaus. » Es ist Zeit!«, ruft er jetzt.
    » Dann bis nächste Woche«, sagt Evelyn.
    Als der Zug auf Straßenhöhe fährt, springt Edward hinaus. Kurz darauf folgt Evelyn ihm nach. Tobias und ich bleiben im Wagen; wir lauschen dem Kreischen der Räder und sprechen kein Wort.
    » Warum hast du mich überhaupt mitgenommen, wenn du sowieso ein Bündnis mit ihnen schließen wolltest?«, frage ich tonlos.
    » Du hast mich nicht davon abgehalten.«
    » Was hätte ich denn tun sollen? Etwa mit den Händen in der Luft herumfuchteln?« Ich werfe ihm einen finsteren Blick zu. » Mir gefällt das nicht.«
    » Es muss aber sein.«
    » Das glaube ich nicht«, sage ich. » Es muss noch andere Möglichkeiten geben.«
    » Welche anderen Möglichkeiten?«, fragt er und verschränkt die Arme. » Du kannst sie einfach nicht leiden. Du kannst sie nicht leiden, seit du sie zum ersten Mal gesehen hast.«
    » Natürlich mag ich sie nicht! Sie hat dich im Stich gelassen!«
    » Sie haben sie weggejagt. Und wenn ich ihr vergeben will, dann solltest du versuchen, das auch zu tun. Ich bin derjenige, der im Stich gelassen wurde, nicht du.«
    » Hier geht es um weit mehr. Ich traue ihr nicht. Ich glaube, für sie bist du nur ein Mittel zum Zweck.«
    » Das geht dich nichts an.«
    » Warum hast du mich nochmal mitgenommen?«, frage ich ihn und verschränke wie er die Arme vor der Brust. » Ach ja– damit ich dir sagen kann, was ich von der ganzen Sache halte. Tja, das habe ich getan, und nur weil es dir nicht in den Kram passt, heißt das noch lange nicht –«
    » Wenn ich daran gedacht hätte, wie sehr deine Vorurteile deine Urteilskraft trüben, hätte ich dich nicht mitgenommen.«
    » Meine Vorurteile? Und was ist mit deinen Vorurteilen? Warum denkst du, dass jeder, der deinen Vater so hasst wie du, automatisch dein Verbündeter ist?«
    » Es geht gar nicht um ihn!«
    » Natürlich geht es um ihn! Er weiß etwas, Tobias. Und wir sollten herausfinden, was es ist.«
    » Schon wieder die alte Leier! Ich dachte, darüber hätten wir uns schon geeinigt. Er ist ein Lügner, Tris.«
    » Tatsächlich?« Ich ziehe die Augenbrauen hoch. » Das gilt auch für deine Mutter. Glaubst du wirklich, die Altruan würden jemanden fortjagen? Ich jedenfalls nicht.«
    » Sprich nicht so von meiner Mutter.«
    Vor uns sehe ich ein Licht, es kommt von der Glaspyramide.
    » Schön.« Ich trete an den Rand der Wagentür. » Das werde ich nicht mehr.«
    Ich

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