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Die Besucher

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Titel: Die Besucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ota Hofman
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bevor jemand das Antigrippin erfunden hat. Vor dieser Entdeckung alle Achtung! Eine einzige winzige Pille...und...«

    »Schlucken Sie das Ding und reißen Sie sich gefälligst zusammen!« ermahnte der Vorsitzende des Weltrats den an den Bildschirmwänden im Netz baumelnden Arzt. Seine Stimme klang plötzlich heiser, als wäre auch er angesteckt: »In ein paar Tagen werden Sie Gelegenheit haben, die Grippe auch ohne Ihre Experimente zu erwischen. Vielleicht sogar die Pest!« Er schaltete die Verbindung zu Doktor Michell ab. Als Biochemiker, der sich mit der Ernährung der Menschheit befaßte, erkannte er zu spät, daß auch an seiner Seite jemand saß, der sich mit der Vergangenheit befaßte. Er schimpfte einfach drauflos.

    »Ich verstehe diese Vergangenheitsforschung einfach nicht. Spielereien! Kinkerlitzchen! Im Grunde genommen eine Pseudowissenschaft.«

    Irritiert bemerkte er, daß ihn Akademiker Philipp tadelnd ansah.

    »Ach, Verzeihung! Sie betrifft das natürlich nicht!« versuchte er sich zu entschuldigen. »Ich bewundere Sie sogar, Philipp! Ihren Mut, sich in das Jahrhundert zweier Weltkriege, der Hungersnöte, Katastrophen und Völkermorde zu wagen...«, versuchte Archipenko seinen Fehltritt wieder gut zu machen. »Die Pest ist allerdings, soweit mir bekannt ist, im Jahre 1984 bereits...«

    Trotzdem fühlte sich der Akademiker verunsichert. Er hatte plötzlich das Gefühl, er habe die Zeit des Genies Adam Bernau nicht gründlich genug, ja geradezu oberflächlich studiert.

    Er erinnerte sich nämlich plötzlich, daß die Chronik der Stadt Kamenice die letzte Pestwelle in den letzten Jahren des Dreißigjährigen Kriegs verzeichnet hatte. »Das Archiv nehmen wir natürlich mit. Dafür wird die Assistentin unserer Expedition zu sorgen haben. Auch die Verbindung mit dem Jahre 2484 wird sie aufrecht zu erhalten haben. Sie wird dolmetschen und alles entsprechend dokumentieren.«

    Im Zentrum hatte Thomas Dienst. Auf Befehl des Weltratsvorsitzenden schaltete er das Display ein. Gleich darauf drückte er völlig verwirrt die Tasten des Geräts noch einmal, denn die Zentralkartei des ZD ließ zuerst viele Mädchengesichter am Display vorüberhuschen, doch dann hielt sie plötzlich das Gesicht jener rothaarigen Schönheit mit der Silberperücke fest, der er am Fischteich begegnet war.

    »Die nicht!« protestierte Philipp, als ihr Bild an den Bildschirmwänden Stillstand. Thomas traute seinen Augen nicht, denn ein Versagen der ZD-Kartei war infolge der Rückkopplung ausgeschlossen. »Die hat bei mir studiert. Zweimal hat sie lebende Karnickel in die Vorlesung mitgebracht. Davon abgesehen hat sie, gelinde gesagt, exzentrische Ansichten...«, bemerkte der Akademiker.

    »Das letzte Expeditionsmitglied: Emilia Fernandez, 25 Jahre alt. Zoolinguistin, Labortechnikerin, Archivarin für das Fachgebiet historischer Wissenschaften«, übertönte die metallische Stimme des ZD das Rauschen der Flüssigkeiten. »Titel ihrer Doktorarbeit: >Eine Kritik des Kommentars des Akademikers Philipp zum Werk des Nobelpreisträgers Adam Bernau.< Augen blau. Sowohl für den Zeitsprung als auch für die zu bewältigende Aufgabe sind sämtliche Voraussetzungen gegeben.« »Aber...« »Diese Kaninchen können Sie vergessen«, versuchte der Vorsitzende den erregten Akademiker zu besänftigen. »Das Mädchen sieht übrigens gar nicht schlecht aus. Davon abgesehen empfiehlt es auch der Zentraldenker. Sie selbst, Philipp, empfiehlt er übrigens nicht, nur Ihren Plan. Nun hat ZD allerdings nicht das Recht, Entscheidungen des Weltrats zu verändern.«

6. Das Haus unter der Glasglocke

    »Gehören Sie auch zur Expedition Adam 84?« Zwei Männer und eine Frau irrten im Besuchergelände des Spiel-, Unterhaltungs- und Lehrparks umher, nachdem sie ein Raketenflugzeug dort abgesetzt hatten.

    »Es ist unsere Aufgabe, die Menschheit zu erretten. Dafür muß man einfach alles opfern«, bemerkte Doktor Michell.

    Nun schritten sie zum dritten Mal durch die Ausstellung »Urzeit der Erde«. Aus den Nebelschwaden über den sie umgebenden Sümpfen tauchten abscheuliche, künstliche Dinosaurier auf. »Zum Beispiel ich. Ich hatte, als man mich rief, gerade neununddreißig drei Fieber. Da phantasiert man bereits!«

    »Und ich wiederum habe drei Kinder«, klagte Kane, der Leiter des Technischen Museums. Mit einer Geste des Ekels scheuchte er das Laser-Trugbild eines über ihren Köpfen flatternden Pterodactylus fort. »Unser Ziel müßte irgendwo in der Nähe

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