Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)
möglich. Mary betrachtete ihn mit durchtriebenem Blick. – Ich kann dir helfen, aber da geht’s erst ans Bezahlen, Söhnchen. Mit Geld kann ich in meinem Alter nix mehr anfangen. Sie legte ihre Augen in Fältchen. Du bist ein gut aussehendes Bürschchen, sagte sie schroff. – Ein ordentlicher Schwanz, Söhnchen, das ist die Sorte Bezahlung, die ich brauchen kann!
Skinner sah sie an und schüttelte den Kopf. Dann brach er in breites Grinsen aus. – Das ist doch ein Witz, oder?
– Da ist die Tür. Mary hob langsam die Hand und deutete an ihm vorbei.
Skinner behielt sie im Blick, mit einem Gesicht, als hätte er Zahnschmerzen. Er presste Luft durch seine zusammengekniffenen Lippen. Dann dachte er an Caroline, seine schauderhafte Impotenz bei ihr. – Meinetwegen, sagte er.
Mary wirkte leicht überrumpelt, dann stand sie begierig auf und wuchtete ihr volles Gewicht auf die Gehhilfe. Sie humpelte langsam nach hinten ins Schlafzimmer und winkte Skinner, ihr zu folgen. Er zögerte eine Sekunde und lächelte leicht resigniert, bevor er ihr nachging.
Das spärlich möblierte Schlafzimmer, im Zentrum ein altes Messingbett, war feuchtkalt und modrig. – Dann raus aus den Klamotten, lass ma sehen, waste zu bieten hast, krächzte Mary mit geiler Vorfreude.
Als Skinner sich auszog, legte die alte Frau ihre Jacke ab und begann sich umständlich aus einer Reihe von Strickjacken, Kitteln und Leibchen zu schälen. Auf dem Bett liegend, sah sie kleiner, jedoch immer noch monströs aus, und ihre runzligen Speck-rollen flossen auf der Matratze auseinander. Aus den Fleischtaschen, in denen sich Schweiß und tote Hautschüppchen angesammelt hatten, stiegen ekle Gerüche auf. – Ich hätte dich größer geschätzt, sagte Mary und verzog den Mund, als Skinner seinen Calvin-Klein-Slip auszog.
Na, die alte Pottsau hat vielleicht Nerven …
– Nächstes Mal hab ich nen Dildo dabei, sagte er verbittert.
Mary ignorierte ihn, streckte sich auf dem Bett aus und zerrte an den überhängenden Körperlappen, bis sie ihr Geschlecht gefunden hatte. – Ich hab nix zum Anfeuchten. Musste wohl Spucke nehmen. Spuck’s aus, kommandierte sie.
Skinner näherte sich dem Bett. Mary lüftete mit knochigen Fingern ihre Falten, und da sah er es zwischen ihren überraschend spindeligen Beinen, die so dünn und spitz waren, dass es wirkte, als würde der Oberschenkelknochen durch die gelbe, blau gefleckte Pergamenthaut stoßen. Erstaunlicherweise war das Haar dort noch immer so rabenschwarz wie das Haar auf dem Kopf der Frau wahrscheinlich seit vielen Jahrzehnten nicht mehr. Die Haut um ihre Schamgegend war rot entzündet und geschwollen, wahrscheinlich irgendeine Infektion, wodurch ihre Genitalien ihm wie der deformierte, neugeborene Sprössling einer noch unvorstellbaren Lebensform erschienen.
Fasziniert fragte sich Skinner, wie viele frustrierende, sexlose Jahre sie erduldet hatte, wahrend eine biolologische Uhr, die sich weigerte, abzulaufen, ihr unbarmherzig zusetzte. Zur Bestätigung warf er einen Blick auf ihren auf das Kissen drapierten Kopf, und sie erwiderte seinen Blick mit einem neckischen Augenaufschlag, in dem er kurz etwas von der jungen Frau in ihr aufblitzen sah, was sie in seinen Augen noch grotesker machte. Seine Knie sanken in die Matratze, während der Dunst von Urin und schleimigem, goldbraunem Kot, mit denen die Inkontinenzunterlage unter ihr gesättigt war, die kalte Luft zu erfüllen begann.
Der Gestank war widerlich, aber er war dankbar, dass vom Kokain seine Nase dicht war. Er zog Auswurf aus seiner Brust hoch und Schleim aus seiner Nase runter und mixte das zu einem ätzenden Cocktail, den er dann mit Schmackes auf ihren Schambereich rotzte. – Massier es ein, drängte Mary, als Skinner seinen zähen grünen Rotz auf ihr verstrich wie ein Bäcker Glasur auf einem Kuchen und sich forschend vorarbeitete. Eine lächerlich aufgetriebene Klitoris ploppte ihm aus dem Nichts entgegen wie ein Springteufel, von der Größe eines Kleinjungenpenis; beunruhigend ersticktes Stöhnen aus den Tiefen des Bettes verriet Skinner, dass er an der richtigen Stelle war. Nach einer Weile japste sie: – Jetzt steck ihn rein … steck ihn rein …
Skinner war so vertieft in die makabre Pantomime, an der er sich hier beteiligte, dass er an seinen Penis noch gar nicht gedacht hatte, aber er war steinhart, selbst nach dem halben Gramm Koks, das er zuvor konsumiert hatte. Ohne sich dessen bewusst zu sein, formulierte er mal wieder eine neue
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