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Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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die neue Stelle beworben.
    Die will mich doch wohl nicht fertigmachen, so ein Aas kann sie doch nicht sein …
    – Tut mir Leid … äh … eine leichte Erkältung, sagte er und starrte sie eisig an, bevor er sich wieder an die Runde wandte.
    – Äh … ich glaube, das wär’s erst mal von meiner Seite. Das jedenfalls ist die vorgeschlagene Verfahrensweise. Ich mache das auch noch als Handout fertig … irgendwelche Fragen?, nuschelte er und ließ sich in seinen Stuhl fallen.
    Ein paar Blicke wurden ausgetauscht, doch das Schweigen währte nicht lange. – Wie viel Mehrkosten wird das neue Verfahren mit sich bringen?, piepste Kibby schrill, in seinem Stuhl vorgebeugt, Skinner mit seinen Glupschaugen fixierend.
    Ein einziger sauberer Schlag in deine Hackfresse … mehr wär gar nicht nötig …
    – Ich habe noch keine genauen Zahlen, sagte Skinner, so angewidert, dass er Kibby gar nicht ansehen konnte, – doch ich rechne nicht mit wesentlichen Mehrkosten.
    Skinner las an den skeptischen Gesichtern ab, wie wenig überzeugend seine Antwort gewesen war.
    Hätte ich mir doch bloß eine halbe Stunde Zeit mit dem Taschen rechner genommen! Mehr hätte ich nicht gebraucht, um irgendeine schwachsinnige Kosten-Nutzen-Analyse und ein paar Zahlen zu produzieren, die jedem Arsch hier im Raum Sand in die Augen gestreut hätten. Wär ich gestern Abend doch bloß nach Haus ge gangen …
    Foy zog das eine Augenlid halb zu wie eine Jalousie und das andere hoch. Sein Mund krümmte sich sichelförmig. – Keine relevanten Mehrkosten? Bei all den zusätzlichen Überprüfungen, Kontrollen und Gegenkontrollen? Er schüttelt den Kopf mit einer Bekümmerung, die fast glaubhaft wirkte. – Wir bewegen uns hier in Wolkenkuckucksheim, befand er, immer noch langsam den Kopf schüttelnd.
    Bevor Skinner etwas entgegnen konnte, hatte Kibby schon wieder das Wort ergriffen. – Ich glaube nicht, dass ähem irgendjemand ernsthaft behaupten kann, dass die Mehrkosten zu vernachlässigen seien. Aber ähem Danny meint, dass sie ähem ausgeglichen würden durch einen nicht bezifferten Zuwachs an Einnahmen aus dem Tourismus. Nun, ich glaube kaum, dass die Touristen unsere Gastronomie als Brutstätte von Seuchen, Pest und Krankheiten wahrnehmen. Ich glaube ferner, dass wir keinerlei Anlass haben zu glauben, dass ähem Mitarbeiter dieser Abteilung ihre ähem Aufgaben nicht professionell und korrekt wahrnehmen. Wenn wir ähem eine bestehende Praxis ändern wollen, weil die Möglichkeit besteht, dass sie Korruption befördert, dann ähem bräuchten wir vorher stichhaltige Beweise, dass dies tatsächlich der Fall ist. Wenn nicht, dann ähem kostet uns das nicht nur Zeit und Geld, es ähem untergräbt auch die Moral der Mitarbeiter. Also, Danny, lächelte Brian Kibby, – wissen Sie da irgendwas, was wir nicht wissen?
    Der Blick, mit dem Skinner Kibby fixierte, war so voll blankem Hass, dass nicht nur der Adressierte, sondern sämtliche Anwesenden erstarrten. Und er hielt diesen Blick. Er saß stumm und kalt da und musterte Brian Kibby, sah ihm bis auf den Grund der Seele, bis Kibby Tränen in die Augen traten, sein Gesicht rot anlief und er den Blick abwenden und auf die Tischplatte richten musste. Skinner starrte ihn weiterhin an und würde damit nicht aufhören, bis irgendwer das Wort ergriff. Wenn sie es darauf anlegten und über Korruption und Schmiergelder reden wollten, er war bereit dazu. Vor seinem inneren Auge sah er schon die ersten Risse in der Büchse der Pandora.
    Die Atmosphäre im Raum wurde ausgesprochen unbehaglich. Dann ergriff Colin McGhee das Wort. – Ich denke, wir sollten erst mal die Kosten dieses neuen Verfahrens durchkalkulieren. Wenn es konkrete Hinweise auf korruptes Verhalten gibt, werden wir das gegenwärtige Verfahren im Licht dieser Sachlage überprüfen müssen. Aber wir können nicht aufgrund bloßer Gerüchte und Spekulationen eine bewährte und kostensparende Verfahrensweise ad acta legen.
    Brian Kibby wollte zustimmend nicken, doch er vermochte sich nicht zu rühren, da er immer noch Skinners blutgierigen Blick auf sich ruhen spürte. Cooper, der merkte, dass die Besprechung in gefährliche Gewässer abgedriftet war, nutzte das Schweigen, um die Sitzung gereizt für beendet zu erklären. Skinner sammelte hastig seine Unterlagen ein. Als er zum Ausgang eilte, hörte er, wie Foy ihm nachrief: – Wie nennt sich das Aftershave, das Sie da tragen, Danny?
    Skinner fuhr zu ihm herum. – Was ist los?
    – Nein, nein, echt,

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