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Die Beute

Die Beute

Titel: Die Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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willst, dann woanders. Und sorge gleich dafür, dass sie nicht mehr aufstehen können.«
    Sie nickte, das Herz schlug ihr bis zum Hals. Dann stand irgendwer vor der Tür. Was auch immer die Tür blockiert hatte, es wurde weggerissen. Matt zuckte von der Tür weg, das Licht ging aus. Corrine stieß einen entsetzten Schluchzer aus.
    Matt zog Jodie an sich. Es war keine zärtliche, beschützende Geste. Sie war eher bitter, eindringlich und hartnäckig. Er hatte seine Hand fest unter ihren Oberarm gelegt, seinen Oberkörper an sie gedrückt, und sie spürte in der Dunkelheit, wie er sich entschlossen über sie beugte. »Befolge deinen eigenen Rat, Jodie. Renn los, wenn du kannst. Versuch zu verschwinden, und warte auf niemanden.«
    Dann wurden die Türen aufgerissen, und Licht durchflutete den Raum.
    »Weg von der Tür.« Das war Travis. Er fuchtelte mit der schussbereiten Waffe in der Hand herum.
    Jodie machte zwei kleine Schritte rückwärts. Für mehr war kein Platz. Sie spürte, wie Hannah hinter ihr versuchte, aus dem Weg zu rutschen. Matt stellte sich neben sie, streckte seinen Arm schützend vor ihr aus, als wäre er ein Schlagbaum.
    »Hattet ihr einen Schwertkampf geplant? Ratet mal. Waffe schlägt beschissene Stange, ihr Arschlöcher. Lasst sie fallen«, sagte Travis und wies mit der Waffe auf die Kleiderstangen. Jodie ließ ihre auf den Boden fallen und hörte, wie sie auf den Holzdielen mit Matts zusammenknallte. Travis sah sich um. »Habt ihr sonst noch was, was ihr gerne gegen eine Waffe ausspielen würdet?« Sein Blick heftete sich auf Jodie. »Du, Schlampe?«
    Sie spürte den Absatz von Corrines Stöckelschuh in der Hand hinter ihrem Rücken, schüttelte den Kopf und ließ ihn auf den Boden fallen.
    »Was ist mit dir, Wiseman, willst du den Helden spielen?«
    Die Muskeln in Matts Arm spannten sich. »Nein.«
    Travis fuchtelte mit der Waffe herum und suchte mit dem Blick den Raum ab. Er schwitzte, man roch es, sein kurz geschorenes Haar war nass vor Schweiß, und unter seinen Achseln hatten sich feuchte Flecken gebildet. Er hatte die Hemdsärmel aufgerollt, seine Unterarme waren voller Erde. Sein Blick blieb an Corrine hängen. »Hey, Blondie. Steh auf.« Corrine wimmerte und drückte sich noch tiefer in die Ecke. »Steh auf!« Sie zog sich langsam an der Wand hoch, ihre von Wimperntusche verschmierten Augen füllten sich erneut mit Tränen. »Wirf sie ins andere Zimmer«, befahl er und zeigte auf die Metallstangen. Corrine gehorchte, humpelte mit ihrem verstauchten Fuß hin und zurück und kauerte sich dann wieder in die Ecke. »Nicht so hastig«, sagte er zu ihr. »Du kommst mit mir.«
    Corrine presste sich die Hände an die Brust. »Nein. Bitte nicht.«
    »Und du auch«, sagte Travis und zeigte mit dem Waffenlauf auf Matt. Matt wandte den Kopf zu Corrine, die wie versteinert in der Ecke stand. »Bewegt euch.«
    Ein lauter Herzschlag brachte Bewegung in Jodies Beine. Sie machte einen Schritt voran und vor den Waffenlauf. »Nein.«
    »Verpiss dich.«
    »Nein.«
    »Beweg dich, Blondie.«
    »Nein«, sagte Jodie erneut. Sie hörte Corrine hinter sich schluchzen. Eine Hand legte sich hinten um ihre Wade, das musste Hannah sein. Jodie wusste nicht, ob sie sie zurückhalten oder vorantreiben wollte. »Sie kann nicht. Sie hat sich den Knöchel verstaucht. Sie kann nicht weit gehen.«
    Travis’ Blick wandte sich langsam Jodie zu. Die Waffe folgte ihm. »Dann eben du.«
    Sie atmete tief ein. »Nein, wir bleiben alle zusammen.«
    Sein Mund verzog sich zu einem hässlichen Grinsen. »Nee. Zwei von euch kommen mit. Er«, er wandte seinen Kopf Matt zu, »und eine von euch.«
    Angst schnürte ihr die Brust zusammen. Sie sah auf die Pistole und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Jodie würde niemanden zurücklassen. »Wir bleiben zusammen. Alle oder keine.«
    Das Grinsen verschwand. »Er und eine von euch. Ihr habt die Wahl, sonst müssen wir eben schauen, wer übrig bleibt, wenn ich erst mal ’ne Runde geballert habe.« Er rückte mit der Waffe von rechts näher an Jodie heran, senkte sie und entsicherte sie. Hannah ließ Jodies Bein los.
    »Nein, warte!« Herrgott, nein. Das Blut rauschte in ihren Adern. Sie mussten zusammenbleiben.
    »Welche von euch kommt mit?«, fragte Travis.
    »Warte. Warte.« Angst stieg ihre Kehle hinauf.
    »Nimm doch einfach nur mich«, sagte Matt, ging auf Travis zu und schob mit seinem Körper die Waffe beiseite, die er auf Hannah gerichtet hatte. »Lass die Frauen hier. Mit denen

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