Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Beute

Die Beute

Titel: Die Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
Vom Netzwerk:
Nachmittag bereits erklärt. Ich habe einen Mann und drei kleine Mädchen, die zu Hause auf mich warten. Erinnerst du dich?« Sie schlug sich mit der Hand an den Kopf, als wäre er völlig bekloppt. Sie hatte die Augen weit aufgerissen und sah ihn eindringlich an. »Wir können nicht zusammen sein. Du hast selbst gesagt, dass du jemanden hast, Matt. Was ist mit ihr?«

22
    Etwas in ihm sträubte sich, als er sie so aggressiv erlebte, während sein Hirn fieberhaft zu verstehen versuchte, was hier vor sich ging.
    Das Beste? Was hatte er verpasst? Und was sollte das heißen, er wäre mit jemandem zusammen? Er kam sich wie ein Vollidiot vor.
    Okay, halt, zwischen ihnen war nichts vorgefallen, also ging es um sie, nicht um ihn. Er blickte in ihr düsteres Gesicht, ihre dunklen Augen sahen ihn brennend an. Was ist, Jodie? Er ging noch einmal alles durch. Sie war verletzt und log, dankte ihm für etwas, was er nicht getan hatte, provozierte einen Streit und gab ihm zu verstehen, dass er verschwinden sollte. Er sah wieder zur Eingangstür. Die Schwellung auf ihrem Gesicht wirkte, als wäre sie herumgeschubst worden. Sie hatte gesagt, ihr Mann warte auf sie. Aber heute Nachmittag hatte sie noch behauptet, sie sei Single und geschieden. War ihr Exmann plötzlich aufgekreuzt? Und wo waren ihre Freundinnen? Waren sie gegangen, damit die beiden reden konnten, und es war zur Auseinandersetzung gekommen?
    »Jodie, wenn du …«
    »Matt, es ist vorbei, hast du das nicht kapiert! Wenn du nur einen Funken Verstand hättest, würdest du das kapieren.« Sie sagte die letzten vier Worte so betont langsam, als wäre jedes einzelne ein Satz. »Geh jetzt. Bitte.«
    Matts Unentschlossenheit lähmte ihn. Sollte er tun, was sie von ihm verlangte, oder bleiben und sie vor dem beschützen, was ihr so Angst machte? Jodie nahm ihm die Entscheidung ab.
    »Verpiss dich, Matt«, schrie sie und ging zurück zur Tür.
    »Okay, okay«, sagte er und hob beschwichtigend die Hände. Er ging ein paar Schritte zum Ende der Terrasse und drehte sich dann zu ihr um. »Hey, Jodie. Wenn du nicht willst, dass dein Mann das mit uns herausfindet, dann bezahl morgen die verdammten Bremsen, bevor du wieder wegfährst.«
    »Worauf du Gift nehmen kannst«, sagte sie, und die Dringlichkeit in ihren Augen ließ ein wenig nach, als sie sich umdrehte und wieder hineinging.
    Matt blieb einen Augenblick an der Treppe stehen und lauschte den Geräuschen im Haus, doch alles blieb still. Zu still. Als stünde sie direkt hinter der Tür. Er stampfte die Stufen hinunter, als sei er tatsächlich stinksauer auf sie, knallte die Wagentür zu, fuhr mit quietschenden Reifen los und versuchte zu begreifen, was gerade passiert war.
    Egal, was es war, sie wollte, dass er mitspielte. Sie hatte gesagt, er solle verschwinden, also war er verschwunden. Er hatte zwar kein gutes Gefühl dabei, doch sie hatte ihm keine andere Wahl gelassen.
    Sie wollte, dass es wie ein Streit aussah, so viel hatte er kapiert. Der Blick, den sie in ihren Augen gehabt hatte, bevor sie wieder in die Scheune gegangen war, hatte ihm gesagt, dass er mit den Lügen richtig lag. Und als er gekontert hatte, war sie ohne zu zögern darauf eingestiegen. Sie wollte, dass er wusste, dass sie log. Okay, das hatte er verstanden – aber was steckte dahinter?
    Er fuhr mit dem Wagen seines Bruders den Hügel hinunter zur Straße und langsam über den holprigen Pfad. Ganz offensichtlich hatte sie einen gewalttätigen Ehemann. Das erklärte auch, weshalb sie so vorsichtig war, selbst wenn sie wusste, wie man einen Schlag platzierte. Aber warum hatte sie die Geschichte mit der Affäre erfunden?
    Matt fuhr langsam mit dem Wagen zur Bodenwelle in der Straße. Er musste wieder daran denken, wie sie heute Morgen hier gestanden und ihm gesagt hatte, dass sie einen Stein durch sein Fenster geworfen hätte, wenn er ihr verdächtig vorgekommen wäre. Es kam ihm ziemlich unwahrscheinlich vor, dass sie sich von irgendwem verprügeln ließ. Er schüttelte den Kopf. Was hatte sie gesagt? Dass sie ihm den Stein an den Kopf geworfen und es viel Blut gegeben hätte. Deins, nicht meins. Und er hatte darauf geantwortet: Und dann? Und sie hatte gesagt, dass sie dann die Polizei alarmiert hätte. Unten im Tal ist Empfang.
    Matt zog die Luft durch die Zähne. In der Scheune gab es keinen Empfang. Deshalb war er heute Morgen ja rausgefahren. Aber sie hatte ihm doch gerade noch erzählt, dass sie alle auf der Veranda gesessen und nach Hause

Weitere Kostenlose Bücher