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Die Beute

Die Beute

Titel: Die Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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Matt die Stirn. Carraro hatte noch etwas gesagt. Er hatte versucht, es zu überhören. Was war es noch gewesen? Er versuchte sich zu erinnern. Wie lautet Krugers Geschichte? Und dann. Was hat er mit Bauunternehmern zu tun?
    In seinem Kopf klingelte etwas. Weitere Gesprächsfetzen fielen ihm ein. Jodie hatte ihm erzählt, dass in der Nacht ein Wagen auf den Hügel gefahren war. Und sie hatte ihn nach Wilderern gefragt.
    »Reg?«
    »Ich suche noch immer nach der Nummer, Kumpel.«
    »Reg, hör zu. Weißt du, wer die Bauarbeiten in Krugers Haus gemacht hat?«
    »Klar. Warren Puller, und der hat die Anderson-Brüder als Hilfsarbeiter angeheuert. Er hat gefragt …«
    Reg sprach immer noch, doch Matt hatte bereits aufgelegt. Er fuhr an den Straßenrand, zog die Handbremse und blieb regungslos sitzen. Er klammerte sich an das Lenkrad, sein Herz klopfte wie wild.
    Sein Instinkt sagte ihm etwas. Über die Scheune. Über Carraro. Die Andersons. Er traute seinem Instinkt nicht, er wollte ihn ignorieren – doch Jodies Stimme klang in seinen Ohren.
    Verstehst du denn nicht? Wenn du nur einen Funken Verstand hättest, würdest du’s kapieren .
    Also kapier es.
    Wenn Jodie zu seinem Besten log, was wollte sie ihm noch sagen?
    Er konzentrierte sich auf die dunkle Straße vor ihm, die Gummibäume, die sich zu beiden Seiten der Straße wie ein düsterer Tunnel abzeichneten und seine Gedanken in gewohnte Bahnen lenkten – er konzentrierte sich auf die Fakten, sortierte und filterte sie. Immer weiter ging er in Gedanken zu dem Augenblick zurück, in dem sie am meisten geredet und ihn beschimpft hatte.
    Du kannst hier nicht einfach so auftauchen.
    Es ist vorbei.
    Was ist mit der, mit der du zusammen bist?
    Das war jedenfalls nicht Jodie, so viel war sicher.
    Was war letzte Nacht passiert?
    Er war zur Unfallstelle gefahren. Hatte zwei Freundinnen in den Ort gebracht. War dann zurückgefahren und hatte Jodie und die andere geholt. Sie in den Pub gebracht. Sie vom Lustmolch befreit. Ihr seine Jacke geliehen. Ihnen im Mietwagen nachgewunken. Halt. Geh noch mal zurück.
    Der Lustmolch. Kane Anderson.
    Sein Magen krampfte sich zusammen. Herrgott, ob er …?
    Matt erinnerte sich an die ehemals heruntergekommene Scheune, die die Andersons besetzt hatten. An besagtem Nachmittag war er alleine mit Kane dort gewesen. Vor sieben Jahren – drei Wochen nachdem das Mädchen verschwunden war und zwei Wochen nachdem der Suchtrupp die Suche nach ihr aufgegeben hatte. Sie hatten den ganzen Hügel durchkämmt und nichts gefunden. Alles, was sie in der Hand gehabt hatten, war die Aussage eines Augenzeugen, der das Mädchen beobachtet hatte, wie sie Kane Anderson um eine Zigarette angeschnorrt hatte. Sie war hier. Das weiß ich , hatte Matt gebrüllt. Kane hatte ihn über den Unterarm hinweg angegrinst, den Matt ihm an den Hals gepresst hatte, und das Blut, das aus seiner kaputten Lippe tropfte, hatte seine Zähne rot verfärbt. Dann hatte er gesagt: »Du findest sie nie.« Matt war eine Woche lang mit einem blauen Auge herumgelaufen, doch das hatte für eine Anklage wegen Mordes nicht gereicht. Sie wussten es, konnten es ihm aber nicht beweisen, und die Ermittler hatten Kane wieder freilassen müssen.
    Was ist mit der, mit der du zusammen bist?
    Rhona hatte heute Nachmittag gesagt, er sei ein Cop. Du bist bei der Polizei? , hatte Jodie nachher gefragt. Nein, nicht mehr, ich bin beurlaubt , hatte er geantwortet.
    Mit wem bist du zusammen, Matt?
    Mit der Polizei.

23
    Jodie stand noch mit dem Gesicht zur Tür, ihr Herz klopfte wild, sie wagte nicht, sich umzudrehen. Sie war eine Närrin. Wie konnte sie nur annehmen, dass Matt wegfahren würde, zwei und zwei zusammenzählen und darauf kommen konnte, dass hier fiese Schweine im Begriff waren, vier Frauen zu vergewaltigen und zu töten. Und wie dumm von ihr, ihre Freundinnen noch größerer Gefahr auszusetzen, nur weil sie versucht hatte, ihm eine Botschaft zu übermitteln. Jetzt würde Kane Lou das Genick brechen.
    Doch das Geräusch, das sie dann hörte, war nicht das Knacken von Knochen. Travis kicherte leise neben ihr. »Wiseman ist ein verdammter Loser.«
    Jodie sah ihn an, drehte sich um, hörte Kane hysterisch schreien und wusste, dass sie noch einmal davongekommen war. Travis und Kane wussten nichts von ihren Kindern, sie dachten, sie hätte einen Mann und gleichzeitig was mit Matt am Laufen. Und natürlich tat sie nichts, um diese Bedenken zu zerstreuen.
    Kane nahm seinen Fuß von Lous Hals. Sie

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