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Die bezaubernde Arabella

Die bezaubernde Arabella

Titel: Die bezaubernde Arabella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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im Wagen gekommen, Sir?« Mr. Beaumaris verneigte sich. »Na, hörst du, Junge? Du wirst in einem Wagen davonfahren, hinter einem Paar wunderschöner Grauer!«
    »Ich fahre heute meine Braunen«, bemerkte Mr. Beaumaris entschuldigend. »Es tut mir leid, aber ich muß es wohl erwähnen.«
    »Sie haben vollkommen recht«, bestätigte Arabella. »Man sollte Kindern nie die Unwahrheit sagen! Kastanienbraune. Jimmy, stell dir nur vor! Wie wirst du dich fühlen, wenn du im Wagen sitzest?«
    Offenbar fand der Knabe, es wäre wohl etwas daran, er ließ den Rock los und richtete einen prüfenden Blick auf seinen neuen Besitzer. »Sind es feine Rösser?« erkundigte er sich argwöhnisch.
    »Sehr feine Rösser«, bestätigte Mr. Beaumaris ernst.
    Jimmy rutschte von seinem Stuhl. »Und Sie verkohlen mich nicht? Sie geben mich nicht Grimsby zurück?«
    »Nein, das tue ich nicht. Komm und sieh dir meine Rösser an.«
    Jimmy zögerte und warf einen Blick auf Arabella, die seine Hand nahm. »Ja, komm, sehen wir sie uns an!«
    Als Jimmy die Equipage erblickte, die vor dem Hause im Schritt auf und ab fuhr, wurden seine Augen weit, und sein Atem ging rascher. »Das sind aber Rösser!« sagte er anerkennend. »Darf ich Sie fahren, Prinzipal?«
    »Das nicht«, sagte Mr. Beaumaris, »aber du darfst neben mir sitzen.«
    »Jawohl, Herr«, sagte Jimmy, der die Stimme der Autorität erkannt hatte.
    »Jetzt also hinauf mit dir!« sagte Mr. Beaumaris und hob ihn auf den Sitz. Dann wandte er sich um und sah, daß Arabella ihm die Hand entgegenstreckte. Er nahm sie und hielt sie einen Augenblick fest.
    »Wenn ich nur die richtigen Worte finden könnte, Ihnen zu danken«, sagte sie. »Und Sie werden mich wissen lassen, wie er sich benimmt.«
    »Da können Sie unbesorgt sein, Miss Tallant«, sagte er und verneigte sich. Er nahm die Zügel, schwang sich in den Wagen, warf Lord Fleetwood, der sich gerade von Arabella verabschiedete, einen boshaften Blick zu und rief: »Los, Charles! Kommen Sie!«
    »Danke, ich kann gehen! Keine Sorge um mich, mein Bester!«
    »Kommen Sie, Charles?« wiederholte Mr. Beaumaris sanft.
    Lord Fleetwood sah, daß Arabellas Blick auf ihm ruhte, seufzte, sagte: »Na schön«, kletterte in den Wagen und zwängte Jimmy zwischen sich und Mr. Beaumaris.
    Mr. Beaumaris nickte seinem verwunderten Stallburschen zu, zügelte die Braunen und sagte: »Feigling!«
    »Es ist nicht, weil ich feig bin«, protestierte Seine Lordschaft, »aber alle Maulaffen von London werden uns anstarren! Ich weiß wirklich nicht, was in Sie gefahren ist, Robert! Sie können diesen Balg doch nicht in Mount Street halten! Wenn das bekannt wird, und das ist doch unausbleiblich, dann wird alle Welt denken, es wäre ein uneheliches Kind von Ihnen!«
    »Die Möglichkeit ist mir in den Sinn gekommen«, räumte Mr. Beaumaris ein. »Aber es soll mir nichts ausmachen: Miss Tallant würde es auch nichts machen.«
    »Hol mich der Teufel, dieser nüchterne Schwachkopf, der Bridlington, hat einmal in seinem Leben recht gehabt. Sie sind übergeschnappt.«
    »Stimmt. Und ich weiß es nicht erst seit dieser halben Stunde.«
    Lord Fleetwood betrachtete ihn aufmerksam. »Wissen Sie, Robert, wenn Sie jetzt nicht aufpassen, so stehen Sie vor dem Altar, bevor Sie viel älter geworden sind!«
    »Kaum, sie hat eine sehr geringe Meinung von mir«, erwiderte Mr. Beaumaris. »Mutmaßlich muß jetzt mein nächster Schritt sein, dieses Subjekt Grimsby aufzuspüren.«
    »Wozu? Das hat sie doch nicht von Ihnen verlangt.«
    »Ich habe das Gefühl, sie erwartet es von mir.« Er bemerkte, daß die Erwähnung des Namens Jimmy beunruhigt hatte, und sagte beschwichtigend: »Nein, ich gebe dich nicht zurück.«
    »Robert, in all den Jahren, seit ich Sie kenne, haben Sie sich nicht so albern benommen«, sagte sein Freund mit brutaler Offenheit. »Erst erlauben Sie, daß die kleine Tallant Ihnen diesen scheußlichen Burschen anhängt, und jetzt wollen Sie mit einem Kaminfeger verhandeln! Sie! Unerhört!«
    »Ja, und ich habe sogar den Verdacht, daß meine Laufbahn als Wohltäter mir noch allerlei Mühsal auferlegen wird«, bemerkte Beaumaris versonnen.
    »Ich sehe schon, was da los ist«, erwiderte Fleetwood, nachdem er ihn mit einem Seitenblick gemustert hatte. »Es wurmt Sie so, daß die Kleine Ihnen nicht gewogen ist, daß Sie sich auf weiß Gott was einlassen werden, um sie zu gewinnen.«
    »Stimmt«, sagte Mr. Beaumaris herzlich.
    »Sie sollten vorsichtig sein«, meinte sein weltgewandter

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