Die Bibel - Wissen auf einen Blick
machen.
Posaunen bringen neues Unheil
Die vier Reiter erscheinen auf Bildern meist nebeneinander als höllische Invasion, die über die Erde hinwegfegt. Dabei ist die Reihenfolge ihres Auftretens durchaus logisch: Ehrgeiz und der Wunsch zu siegen führen zum Krieg, der wiederum führt zu Hungersnöten und alles zusammen schließlich zum Tod. Doch die vier Reiter sind zwar der Auftakt, aber lange nicht das Ende des Schreckens. Beim Bruch des fünften Siegels fordern die Märtyrer von Gott, ihr Blut zu rächen und die Öffnung des sechsten bringt Naturkatastrophen mit sich. Beim siebten schließlich treten sieben Engel mit Posaunen auf. Der Schall jeder Posaune führt wieder zu neuem Unheil: Hagel, Feuer, vergiftetes Wasser, Verlöschen der Sterne, das Erscheinen eines dämonischen Heeres und dämonischer Reiterscharen und schließlich die Ankündigung eines Entscheidungskampfes zwischen Gott und seinen Widersachern.
„Die apokalyptischen Reiter“ sind einer von 15 Holzschnitten, die Albrecht Dürer (1471–1528) als Buchillustrationen zur Apokalypse des Johannes schuf. Ein Exemplar ist im Besitz der Grafischen Sammlung München.
(c) twinbooks, München
Der Endkampf
(San Pietro al Monte, Michael besiegt den apokalyptischen Drachen, 11. Jh.)
Der Teufel tritt in der Apokalypse in Gestalt eines Drachens mit sieben Köpfen und zehn Hörnern auf, er speit Feuer und ist gewaltig groß. Sein Schwanz fegt ein Drittel der Sterne vom Himmel und wirft sie auf die Erde. Dann bedroht er eine marienähnliche Frau, die auf dem Mond steht, mit der Sonne umkleidet ist und einen Kranz aus zwölf Sternen in den Haaren trägt. Diese Frau liegt in den Wehen und bringt ein Kind zur Welt, von dem es heißt, dass es die Völker lenken soll. Gott rettet das Kind, indem er es in den Himmel entrückt. Die Frau dagegen findet Zuflucht in der Wüste.
Der Kampf beginnt
Danach beginnt ein großer Kampf. „Michael und seine Engel“ kämpfen gegen den Drachen „und seine Engel“. Diese Textstelle führte zu der Interpretation, dass der Teufel ein abtrünniger Engel namens Luzifer gewesen sein könne. Johannes erklärt weiter, dass dieser Drache die alte Schlange sei, die den ganzen Erdkreis verführt habe, sie würde auch die Namen Teufel und Satan tragen. Am Ende des erbitterten Kampfes stürzt Michael sie vom Himmel.
Erzengel Michael
Der Erzengel Michael wird in der Bibel nur zweimal erwähnt. Einmal in der Apokalypse und einmal im alttestamentarischen Buch Daniel, das ebenfalls apokalyptische Visionen enthält. Dort kämpft Daniel im Traum mit dem Engelfürsten des Perserreiches (Dan 10, 13). Nach 21 Tagen kommt ihm der Engelfürst Michael zu Hilfe. In apokryphen Schriften aus der Zeit vor Jesus wie etwa dem Buch Henoch wird aus Daniels Engelfürsten dann einer von sieben Erzengeln und besonderer Schirmherr des Volkes Israel. Mit der Zeit wurden dann alle anonymen Engelserscheinungen in der Bibel, bei denen gekämpft wird, Michael zugeschrieben wie etwa die Bewachung des Paradieses.
Die Herrschaft der Tiere
Der Teufel ist damit aber nicht besiegt, er haust von nun an auf der Erde. Außerdem tritt ein Tier aus dem Meer, das ebenfalls sieben Köpfe mit Diademen und zehn Hörner hat. Es ist jedoch kein Drache, sondern gleicht vielmehr einem Panther mit Bärenfüßen und einem Löwenmaul. Der Drache verleiht dem Tier einen Thron. Zweiundvierzig Monate lang lästert es Gott, führt Kriege gegen die Heiligen und unterdrückt die ganze Erde. Zu seiner Hilfe kommt ein zweites Tier aus dem Meer, das zwei Hörner wie ein Lamm hat, aber wie ein Drache redet. Seine Aufgabe ist es, die Bewohner der Erde dazu zu verführen, das erste Tier anzubeten.
Die beiden Tiere jedoch werden vom „Lamm“ vernichtet. Eine Jesusgestalt führt auf einem weißen Pferd die Heerscharen des Himmels an, die ebenfalls auf weißen Pferden sitzen. Sie besiegen den Drachen und ein Engel ergreift ihn, fesselt ihn mit einer Kette und wirft ihn in den Abgrund. Dann verschließt er den Abgrund und versiegelt ihn für 1000 Jahre. Am Ende des Tausendjährigen Reiches aber wird der Drache noch einmal auf die Erde kommen, um sie zu verführen und neue Scharen für einen Endkampf zu werben. Doch als sich die Bösen abermals zusammenrotten, sendet Gott Feuer vom Himmel und vernichtet sie. Der Drache Satan aber wird in einen Feuer- und Schwefelsee geworfen.
Auch die Mönche der Benediktinerabtei San Pietro al Monte in dem nordlombardischen Städtchen Civate scheinen sich mit
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