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Die Bleiche Hand Des Schicksals

Die Bleiche Hand Des Schicksals

Titel: Die Bleiche Hand Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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tätlichen Angriff und die Drohungen nachsieht, werde ich Ihren Widerstand gegen die Verhaftung unter den Tisch fallen lassen. Aber«, er wies mit dem Finger auf Debba, »ich habe Dr. Rouse versichert, dass er vor Gericht meine volle Unterstützung haben wird, falls er eine einstweilige Verfügung gegen Sie erwirken möchte.«
    Debba saß ganz still. Clare vermutete, dass sie sich nie als die Art Frau betrachtet hatte, gegen die eine andere Person eine einstweilige Verfügung benötigte.
    »Und einstweilige Verfügung hin oder her, Sie kommen weder der Klinik noch Dr. Rouse näher als zwei Blocks. Falls Sie in den nächsten Monaten auch nur hier spazieren gehen, buchte ich Sie ein. Mal sehen, ob die Zeit im Gefängnis Ihnen dabei helfen wird, erst zu denken und dann zu handeln.« Er hakte seine Daumen in die Hosentaschen. »Fühlen Sie sich in der Lage, selbst nach Hause zu fahren? Falls nicht, wird Officer Flynn sie gern heimbringen.«
    »Ich … ich.« Debba sah zwischen Russ, Kevin und Clare hin und her und brach wieder in Tränen aus.
    »Ja, das dachte ich mir. Kevin, fahren Sie die Dame heim, sehen Sie zu, dass sie wohlbehalten ins Haus kommt, und dann holen Sie mich ab.«
    »Ja, Sir.«
    Clare schnappte sich ihren Parka und wollte Debba und Kevin aus dem Damenwartezimmer folgen. Russ hielt sie am Arm fest. »Reverend? Auf ein Wort?«
    »Erwischt«, murmelte sie.
    Er verschränkte die Arme. »Nicht, dass ich nicht den größten Respekt vor Ihren Fähigkeiten hätte, aber wenn Sie das nächste Mal sehen, dass ich mit einer potenziell gefährlichen Person verhandle, halten Sie sich verdammt noch mal raus, okay?«
    »Debba Clow war nicht potenziell gefährlich.«
    »Doch. War sie. Und in dieser Hinsicht müssen Sie einfach auf meine größere Erfahrung vertrauen.« Er setzte die Brille ab und putzte die Gläser mit seinem Uniformhemd. »Es ist ein gewisser Blick. Ich kann ihn nicht beschreiben. Ich erkenne ihn einfach, wenn ich ihn sehe. Jemand überschreitet eine Grenze und ist bereit … etwas wirklich Furchterregendes zu tun.« Er setzte die Brille wieder auf. »Was machen Sie überhaupt hier?«
    »Oh! Mrs. Marshall!« Sie drehte sich um und stürmte aus der Tür. Russ folgte ihr. »Ich habe sie vollkommen vergessen.« Sie klapperte die Treppen hinunter. »Mrs. Marshall? Sind Sie …«
    »Hier bin ich, meine Liebe.« Die ältere Frau trat aus dem Büro, nach wie vor in ihrem herrschaftlichen Stoffmantel und Samtbarett. »Ich wusste nicht, was los ist, und dachte mir, ich halte mich lieber heraus.«
    Clare ignorierte Russ’ bedeutungsvollen Blick.
    »Ist alles in Ordnung? Eine junge Frau hat beim Rausgehen geweint.«
    »Alles in bester Ordnung«, antwortete Russ. »Es gab ein bisschen Aufregung, aber verletzt wurde niemand.«
    »Mrs. Marshall, das ist Chief Van Alstyne. Russ, das ist Mrs. Henry Marshall, ein Mitglied unseres Gemeindevorstands.«
    Russ nickte. »Ich glaube, Sie stehen auf unserer Fahrtenliste, Ma’am.«
    »Ja, das stimmt.« Sie sah Clare an. »In den Wintermonaten fährt die Polizei bei uns alten Damen vorbei und schaut nach, ob es uns gutgeht.«
    »Ich führe sie lieber als ›Damen eines gewissen Alters‹.« Er lächelte Mrs. Marshall an. Sein Lächeln war atemberaubend charmant, wenn er es einsetzte. »Und außerdem stehen auf unserer Liste auch ein paar Herren. Menschen, die allein leben. Sind Sie hier, um sich untersuchen zu lassen?« Seine Stimme klang zweifelnd.
    »Nein, Clare und ich sind hier, um Dr. Rouse eine schlechte Nachricht persönlich zu überbringen.« Aus dem ersten Stock drang ein Geräusch, und sie schauten hoch. »Obwohl der Zeitpunkt vermutlich nicht der beste ist.«
    »Mrs. Marshall leitet eine Stiftung, die der Klinik seit Jahren Geld zukommen lässt«, erklärte Clare. »Sie hat beschlossen, sie aufzulösen und das Kapital in die Reparaturen von St. Alban’s zu stecken.«
    »Dann muss ich Ihnen recht geben, Mrs. Marshall. Ich glaube nicht, dass man Dr. Rouse jetzt erzählen sollte, dass die Bezüge gekürzt werden.«
    Wieder hörte man von oben ein Geräusch. Es klang, als würde jemand hin und her stapfen. Mrs. Marshall presste ihre fuchsienfarbenen Lippen zusammen. »Also morgen. Clare, ich gehe mir noch eben die Nase pudern, dann können wir fahren.«
    Clare nickte. Sie und Russ warteten schweigend, während Mrs. Marshall um die Ecke in den hinteren Teil des Flurs verschwand, wo ein Pfeil unter den universellen Symbolen für männlich und weiblich zu den Toiletten

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