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Die Bleiche Hand Des Schicksals

Die Bleiche Hand Des Schicksals

Titel: Die Bleiche Hand Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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sich.
    »Gut, falls die Leute nicht auftauchen sollten, rufen Sie in der Zentrale an, dann komme ich vorbei und nehm sie mir mal vor.« Eine Art ersticktes Geräusch. »Ihre Batterie. Ich nehme mir die Batterie vor. Diese Straßenkreuzer haben unglaubliche Batterien.«
    Sie fing an zu lachen. »War das jetzt eine Freudsche Fehlleistung, oder freuen Sie sich einfach darauf, mich zu sehen?«
    »Oh, Himmel. Nachdem ich mich jetzt komplett zum Narren gemacht habe, sollte ich besser losfahren.«
    Sie lächelte.
    »Sie lachen mich aus, oder? Ich kann es hören.«
    Sie lachte. »Na los. Bewahren Sie die Stadt vor dem Zusammenbruch der traditionellen Werte.« Sie lächelte wieder und fragte sich, ob er es auch diesmal hören konnte. »Und passen Sie auf sich auf.«
    »Immer.« Ein Zögern, als ob er noch etwas hinzufügen wollte, aber dann sagte er nur: »Bis dann.«
    »Bis dann.«
    Sie ließ den Hörer aus der Hand gleiten und an seiner Strippe baumeln. Schließlich stand sie auf und legte ihn zurück auf die Gabel. Aus ihrer Einfahrt erklang ein Hupen. Sie öffnete die Küchentür und sah den Pannenlaster. Ein dürrer junger Mann, der in seinem Thermooverall aussah wie das Michelinmännchen, kletterte aus der Fahrerkabine.
    »Sie haben uns angerufen, Lady?«
    »So schnell hatte ich Sie gar nicht erwartet«, erwiderte sie. Ihre Stimme schnitt durch die kalte Luft.
    »Na ja, das Büro hat versucht, Sie anzurufen, aber es war dauernd besetzt.«
    Wie es der Zufall wollte, wohnte Allan Rouse in derselben Straße und nur wenige Blocks entfernt von Karen und Geoff Burns, in einem Backsteinbau im italienischen Stil, der sich nur wenig von deren Haus unterschied. Die Elm Street war zu einer Zeit für Anwälte und Ärzte, Fabrikanten und Grundstücksspekulanten angelegt worden, als Angehörige dieser Schicht noch Familien mit sechs Kindern hatten und die Dienstboten in niedrigen Kammern unter dem Dach schliefen. Heutzutage erschlossen Grundstücksspekulanten Ferienanlagen anstelle von Eisenbahnlinien, und die Fabrikanten waren durch berufstätige Paare ersetzt worden, die bis nach Albany pendelten, aber die Ruhe von Häusern und Umgebung war erhalten geblieben. Clare ärgerte sich oft über Menschen, die geschützt vor den Härten des Lebens in ihren jeweiligen Elm Streets lebten, aber als sie ihren Shelby parkte und zum Eingang von Rouses Haus ging, konnte sie nicht anders, als die Schönheit des Viertels zu bewundern, in dem jedes Fenster blitzte, jedes historisch korrekte Stückchen Metall an den Türen glänzte und die Schlaglöcher unverzüglich aufgefüllt wurden.
    Die Tür öffnete sich. »Hallo. Sie müssen Reverend Fergusson sein.« Die Frau, die Clare begrüßte, war um die sechzig und hatte sich gut erhalten. Ihre Figur strebte zur Fülle, war aber noch nicht angekommen, ihre Haare noch immer ein entschlossenes, glänzendes Braun. »Ich bin Renee Rouse.«
    Clare schüttelte ihr die Hand und ließ sich von der Arztgattin den Mantel abnehmen. »Ich habe Ihr Haus bewundert«, sagte sie. »Es ist wunderschön.«
    »Danke«, erwiderte Mrs. Rouse, während sie einen Dielenschrank öffnete und Clares Mantel hineinhängte. »Jetzt, wo die Kinder erwachsen sind, ist es viel zu groß für uns, aber wir hängen zu sehr daran, um umzuziehen. Und die Lage ist großartig. Bei gutem Wetter fährt Allan gern mit dem Rad zur Arbeit.«
    Heute radelte er nirgendwohin. Nachdem Clare in den Salon geführt worden war, fragte sie sich bei seinem Anblick vielmehr, ob er überhaupt jemals wieder Rad fahren würde. Er saß in einem verschlissenen Ohrensessel, der aussah, als ob er schon seit dreißig Jahren sein Lieblingsplatz wäre. Sein Körper war verkrampft, zusammengekrümmt, wie bei einem Tier, das versucht, seinen weichen Bauch mit seiner zähen Außenhaut zu schützen.
    Mrs. Marshall saß leicht nach vorne geneigt auf der Sofakante. Sie blickte auf, als Renee Rouse Clare ins Wohnzimmer führte, ihre Erleichterung und ihr Unbehagen waren ihr deutlich vom Gesicht abzulesen.
    »So, da haben wir sie, Clare ist da, Allan.« Mrs. Marshalls Ton klang wie der eines Verwandten am Bett eines Sterbenden – eine Art gezwungenes Leugnen der grauen Wirklichkeit.
    Mrs. Rouse überquerte den Plüschteppich und kniete sich neben ihren Mann. »Schatz?«, sagte sie. »Kann ich dir etwas bringen? Wie wäre es mit einem selbstgemachten Kakao? Du magst doch so gern heiße Schokolade.«
    Dr. Rouse schloss einen Moment die Augen. »Sicher«, sagte er. »Das

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