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Die Bleiche Hand Des Schicksals

Die Bleiche Hand Des Schicksals

Titel: Die Bleiche Hand Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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nachdem sie es getan haben.« Er breitete wieder die Karte aus. »Sie nehmen diesen Abschnitt, entlang des Stauseeufers. Die Sicht dort müsste gut sein, und damit verringert sich die Gefahr, dass Sie in eine Murmeltierhöhle treten und sich das Bein brechen. Passt zu Ihrer Warmwetterausbildung. He, Duane!«
    Ein schnauzbärtiger Mann in einem reflektierenden, orangefarbenen Parka löste sich vom Rest der Gruppe. »Duane, das hier ist Clare Fergusson. Sie ist im Such-und Rettungsdienst ausgebildet. Von der Army. «
    Sie unterdrückte gewaltsam ihren Ärger und ermahnte sich, dass Huggins ihr einen Gefallen tat, indem er sie helfen ließ. Ihn als Neandertaler zu beschimpfen würde sie nicht weiterbringen. Abgesehen davon hielt er das vermutlich für eine deutsche Biermarke.
    Duane nickte ihr zu, dann musterte er sie genauer, interessiert. »Sind Sie Reverend Clare Fergusson? Die Pfarrerin?«
    »Sie ist eine Priesterin?« Die Ungläubigkeit in Huggins’ Stimme wäre urkomisch gewesen, hätte sie nicht befürchtet, dass er sie jetzt ausschloss. »Ich bin mein ganzes Leben Katholik gewesen. Es gibt keine Pfarrerinnen.«
    »Ach, ich schätze, Sie haben in letzter Zeit keine Messe besucht, oder?« Sie ließ den Treffer wirken, während sie sich zu Duane umdrehte. »Kennen wir uns?«
    »Nein, nein, aber ich arbeite in Teilzeit als Streifenpolizist. In Millers Kill. Ich habe in der Zentrale viel von Ihnen gehört.«
    Huggins sah sie unsicher an, als fragte er sich, was für Überraschungen noch zu befürchten waren. »Sie haben keine Vorstrafen, oder?« Er schaute zu Duane hoch. »War sie in Schwierigkeiten?«
    »Sie ist noch nie verhaftet worden oder so was.« Clare bemerkte, wie kunstfertig die Antwort der Frage auswich. »Sie ist eine gute Freundin von Chief Van Alstyne.«
    Oh, Mist. Sie erkannte in seinem Gesicht denselben Ausdruck, den er aufgesetzt hatte, als sie über ihre Beschreibung von Debba und Dr. Rouse gestolpert war. »Aha«, sagte er. »Kennen Sie Russ noch aus seiner Zeit bei der Army?« Er hatte sich eindeutig entschlossen, diese Priestersache zu ignorieren. Zu viel, um damit fertig zu werden.
    »Nein«, erwiderte sie. Ein Paar entgegenkommender Scheinwerfer ersparte ihr weitere Erklärungen. Huggins trat auf die Straße und schwenkte seine Lampe. Das Fahrzeug, ein Chevy Suburban mit Skiern auf dem Dach, bremste ab und blieb stehen. Der Fahrer kurbelte das Fenster herunter. »Was ist los?«, fragte er. Clare konnte eine Frau und zwei Teenager im Wagen erkennen.
    »Hier in der Gegend ist ein Mann verschwunden«, sagte Huggins. »Mitte sechzig, ungefähr meine Größe, graues Haar. Sie haben niemanden gesehen, oder?«
    Der Fahrer schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, wir sind auf dem Rückweg von Hidden Valley.« Er wies zum Dach. »Letzter Skitrip der Saison.«
    »Wo sind Sie zu Hause?«
    »New York City.«
    »Okay, gute Fahrt.«
    »Danke.« Die Scheibe des Suburban wurde hochgekurbelt und der Wagen setzte seine Fahrt den Berg hinab fort.
    »Flachländer«, bemerkte Huggins. »Das sind heute Abend schon die dritten. Neun von zehn Mal ist es einer von ihnen, wenn wir gerufen werden. Ich fahre auch nicht in die Stadt, verlaufe mich und lasse nach mir suchen. Ich sehe nicht ein, warum sie diesen Gefallen nicht erwidern können.« Er sah Clare an. »Sie sind auch nicht von hier, oder?«
    Hardball Wright war ein großer Verfechter des Rückzugs auf selbst gewähltes Terrain gewesen. Sie beschloss, dass es jetzt an der Zeit dafür war, ehe sie mit allen anderen inkompetenten Flachländern in einen Topf geworfen wurde. »Wollen Sie, dass ich sofort im Ufergebiet anfange, oder soll ich warten, bis Sie den Rest der Mannschaft eingeteilt haben?« Sie wies in Richtung Jeep, wo das Kartenstudium offensichtlich ein Ende gefunden hatte.
    Er folgte ihrer Geste, sah die Männer darauf warten, dass er mit ihr zum Ende kam. »Das Ufergebiet. Klar.« Er markierte einen Abschnitt am Rand des Stausees und reichte ihr beides. »Duane, gib ihr ein Funkgerät und eine Taschenlampe.« Duane reichte ihr das Gewünschte. Sie schob das Funkgerät in ihre Parkatasche und schaltete die Lampe probeweise ein. »Gehen Sie langsam«, fuhr Huggins fort, der dankenswerterweise wenig Interesse an ihrer Beziehung zum Chef der Polizei zu haben schien, sondern eher wie ein Mann klang, der eine gut einstudierte Rede vorträgt. »Lieber weniger Gelände gründlich als viel Gelände und etwas verpassen. Wenn Sie etwas sehen, kreischen Sie. Wenn Sie

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