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Die Bleiche Hand Des Schicksals

Die Bleiche Hand Des Schicksals

Titel: Die Bleiche Hand Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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Genehmigung, um sie abzugleichen.«
    »Warten Sie mal ’ne Sekunde.« Geräusche drangen durch die Leitung, jemand sprach gedämpft, dann war Mark wieder dran. »Wir haben Glück. Die Tatortjungs sind hier.«
    »Das ist ein neuer Geschwindigkeitsrekord.«
    »Sie haben die Abkürzung über die Old Lake George Road genommen, sie waren auf dem Rückweg von einem Vortrag in den Troop-C-Kasernen.«
    »Hören Sie, das, was ich über Debba Clows Abdrücke gesagt habe? Erwähnen Sie auf keinen Fall, dass wir eine Verdächtige haben. Ich kann mir auch Szenarien vorstellen, in denen jemand anders dem Doktor eins auf den Kopf gibt, und ich will nicht, dass die Männer es sich einfach machen, weil sie glauben, wir hätten die Katze im Sack.«
    »Wie zum Beispiel die Theorie von der unbekannten Geliebten?«
    »Oder die Tatsache, dass er Zugang zu größeren Mengen verschreibungspflichtiger Medikamente hatte.«
    »Ich weiß nicht.« Mark klang zweifelnd. »Da die Clow nun mal zugegeben hat, dass sie mit dem Mann hier …«
    »Ich weiß, ich weiß. Aber ich will nicht, dass wir etwas übersehen, nur weil es weniger wahrscheinlich ist, als dass Debba es getan hat.«
    »Debba macht den Doktor kalt«, kicherte Mark. »Klingt gut. Was haben Sie denn jetzt mit ihr vor?«
    Russ warf einen Blick über die Schulter und traf eine spontane Entscheidung. »Ich nehme sie mit zu euch raus.«
    »Warum?«
    »Falls er verschwunden ist, fällt ihr vielleicht ein Detail ein, an das sie nicht mehr gedacht hat.«
    »Oder sie erfindet eines, das zu den Beweisen passt, wenn sie erst mal hier draußen ist.«
    »Das ist mir durchaus bewusst. Hauptsächlich möchte ich sie von ihrem Wagen fernhalten, bis die State Police Gelegenheit hatte, ihn zu filzen.«
    »Warum beschlagnahmen Sie ihn nicht einfach?«
    »Das will ich ja. Aber ich hätte gern ihre Erlaubnis, ihn zu durchsuchen. Ich habe so eine Ahnung, dass Richter Ryswick uns ins Gesicht lachen wird, wenn wir mit dem, was wir haben – oder vielmehr nicht haben, nämlich eine Leiche –, zu ihm gehen und einen Durchsuchungsbefehl beantragen. Der Mann bringt mich dazu, der guten alten Zeit hinterherzutrauern, als wir noch suchen konnten, was wir wollten.«
    »Chief, den Miranda Act gab es schon, bevor Sie zur Polizei gegangen sind.«
    »Ich weiß. Aber man wird ja noch träumen dürfen.« Er kehrte zum Thema zurück. »Wenn sie draußen am Stewart’s Pond ist und ihr Wagen hier, wird es einfacher sein, ihre Zustimmung zu bekommen. Ihre Aufmerksamkeit ist dann geteilt, und sie wird mehr mit dem beschäftigt sein, was wir dort draußen finden könnten, als mit den Beweisspuren in ihrem Wagen.«
    »Wenn sie ihn hier nur entsorgt hat, ist vielleicht sowieso nichts in ihrem Wagen.«
    »Das stimmt. Und in diesem Fall könnte ihre Anwesenheit am Tatort dazu führen, dass sie etwas ausspuckt.«
    »Okay. Wir sehen uns, wenn Sie hier sind. Sie sollten lieber Stiefel anziehen. Hier draußen ist es kälter als eine Hexentitte.«
    Russ lachte, als er auflegte. Er überging Harlene und rief John Huggins, den Chef der freiwilligen Feuerwehr, direkt an. Er erklärte die Situation und bat John, seine Männer in ihrer Schneeausrüstung auf die Suche zu schicken.
    »Ich rufe Glens Falls an und bitte sie, die Notrufe anzunehmen, die hier eventuell eingehen«, sagte Huggins. »Das wird meinen Jungs guttun. Wir haben die Suche nach verirrten Wanderern und was weiß ich so oft geübt. Nachts zu arbeiten wird eine Herausforderung für sie sein. Bis in zwanzig Minuten.«
    »Fahren Sie vorsichtig …«, mahnte Russ, aber Huggins hatte schon aufgelegt. Gelegentlich hegte Russ den Verdacht, dass Huggins nur deshalb Jahre seines Lebens der Feuerwehr gewidmet hatte, weil die ihm eine legale Rechtfertigung bot, wie ein Irrer zu rasen.
    Er legte auf und ging zurück ins Wohnzimmer. Clare kauerte auf einem Knie vor dem Kamin und schob mit dem Schüreisen ein Scheit zurecht. Debba saß noch immer in die Sofaecke gekuschelt, die Arme um die Knie geschlungen. »Dr. Rouses Wagen ist dort draußen, aber von ihm gibt es keine Spur. Die freiwillige Feuerwehr und die Bergwacht sind auf dem Weg, und ich hätte gern, dass Sie mich dorthin begleiten, Debba.«
    »Ich?«
    »Sie sind die letzte bekannte Person, die mit dem Doktor gesprochen hat. Es ist möglich, dass Sie den Suchtrupps irgendwie behilflich sein können.« Clare erhob sich und sah ihn misstrauisch an. Er hätte wetten mögen, dass ihre nächsten Worte die fadenscheinige Erklärung,

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