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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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zurück.
    Aber Karris murmelte: »Ich fürchte, Ihr habt mir ganz den Atem verschlagen, Lord Guile …«
    »Nun ja, danke vielmals.« Unter seinem Grinsen war ihm die Erleichterung anzumerken.
    »Ich kann nämlich momentan nicht durch die Nase atmen.«
    Sie lachte, und er stimmte reumütig mit ein. »Du bist so schön«, sagte er. Es kam ihm vor, als wäre sein Herz zu groß für seine Brust geworden.
    Ein zweifelnder Blick. »Ich mag ja momentan halbblind sein, aber du doch nicht. Ich wurde zusammengeschlagen. Welche Entschuldigung hast du zu bieten?«
    Er gluckste. »Ich habe dabei eigentlich nicht genau jetzt, diesen Moment gemeint – weißt du was? Ich glaube meine Lippen können meine Argumente ohne Worte überzeugender rüberbringen. Komm wieder her.«
    Sie küssten und küssten sich und kicherten und scherzten gemeinsam darüber, dass es Karris immer wieder den Atem verschlug und Gavin ihre kleinen Seufzer des Verlangens und ihre kleinen Seufzer des Schmerzes miteinander verwechselte, wenn er zu leidenschaftlich wurde. Ringsum hatte die Welt zu existieren aufgehört. Keine Sorgen, keine Pflichten. Jener Knoten, den in sich herumzutragen Gavin gar nicht bewusst gewesen war, löste sich und verschwand, und er fühlte sich plötzlich stärker, als er sich sein ganzes Leben hindurch gefühlt hatte. Frei. Die Macht des Geheimnisses war gebrochen, seine Ketten waren gesprengt.
    »Grundgütiger Orholam, wie gerne würde ich jetzt mit dir schlafen«, sagte sie.
    »Ich würde mich überzeugen lassen«, erwiderte Gavin rasch.
    Sie stieß einen kleinen frustrierten Seufzer aus. »Wenn mir mein Körper nur diesen Dienst leisten würde …«
    »Ich könnte ganz … behutsam sein«, offerierte er mit einem spitzbübischen Grinsen.
    Sie zog ihn dicht an sich heran und flüsterte in sein Ohr: »Nachdem ich dich sechzehn Jahre lang vermisst habe, ist Behutsamkeit das Letzte, was ich von dir will, Dazen Guile.«
    Er schluckte. Sprachlos. »Willst du mich heiraten, Karris Weißeiche?« Verdammt. Das hätte er auch besser hinbekommen. Solche Fragen sollten mit einer gewissen Wortgewandtheit gestellt werden.
    Doch angesichts all dessen, was sich zwischen ihm und Karris ereignet hatte, war wiederum eine einfache Wahrheit vielleicht besser als eine allzu gekünstelte.
    »Karris, warum weinst du?«
    »Weil es längst Zeit für mein Schmerzmittel ist, du Schwachkopf.«
    Es klopfte an Gavins Tür. »Das ist doch wohl jetzt ein Scherz, oder?«, stöhnte Gavin, den Blick auf die Tür gerichtet, als könne sein Blick töten. Er wandte sich wieder ihr zu. »Ist das als ein Ja zu verstehen?«
    »Du hast mich überstrapaziert und meine Wehrlosigkeit schamlos ausgenutzt, daher …«
    »Also ein Ja?«
    Ein erneutes Klopfen.
    »Du dummer, dummer Mann, was denn sonst, natürlich.«
    »Ich liebe dich, Karris Weißeiche.«
    Sie lächelte boshaft. »Das solltest du auch.«
    Die Tür öffnete sich, und ein Schwarzgardist rollte die Weiße herein. Gavin konnte das breite Grinsen auf seinem Gesicht nicht verbergen.
    »Ach du liebe Zeit, ich störe doch nicht gerade?«, fragte die Weiße.
    »Nein«, sagte Gavin.
    »Ja«, sagte gleichzeitig Karris.
    »Ich verstehe.«
    »Ihr seid genau die Person, die ich zu sehen hoffte«, erklärte Gavin. »Hohe Weiße Herrin, könntet Ihr wohl so gut sein, uns zu verehelichen?«
    Die Weiße neigte den Kopf leicht zur Seite und sah über die Brillengläser hinweg, die ihre Sicht verbesserten. »Nun, Gavin Guile, lange genug gebraucht habt Ihr in der Tat. Und Ihr, Karris Weißeiche! Die langsamste Verführung der Geschichte! Und das bei einer Frau mit so viel Charme.« Die Weiße schnaubte.
    »Ist das ein Ja?«, fragte Gavin.
    »Natürlich, was denn sonst«, antwortete Karris für sie und grinste von einem Ohr zum anderen.
    »Ich gehe davon aus, dass Gavin direkt in den Krieg zieht und ihr die Trauung vollziehen wollt, sobald er zurück ist?«, erkundigte sich die Weiße.
    »Nein«, sagte Gavin. »Jetzt, hier, auf der Stelle.«
    »Jetzt auf der Stelle?«, fragte Karris. »Willst du es dir nicht noch ein bisschen überlegen? Wir wissen ja gar nicht, worauf wir uns da einlassen.«
    »Und wann werden wir es wissen? Ein paar Dinge kann man erst wissen, wenn man mitten drin ist. Und dann werden wir dabei zusammen sein. Das ist für mich mehr als genug.« Gavin wandte sich an die Weiße. »Jetzt auf der Stelle.«
    Die Weiße murrte. »Wieder mal typisch.« Aber sie lächelte. »Gavin, seid Ihr willens, Euch deshalb von

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