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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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aufgenommen wurden. Weil er glaubte, dass er scheitern würde. Und jetzt wollte sein Großvater ihn vernichten.
    »Werde ich denn überhaupt in der Chromeria bleiben können?«, fragte Kip. »Wenn ich kein Guile bin, habe ich auch keinen Gönner, oder?«
    Ein kurzes befriedigtes Lächeln blitzte in Eisenfausts Gesicht auf. »Die entsprechenden Geldmittel waren bereits auf dein Konto umgebucht worden. Dein volles Schulgeld ist bezahlt. Und glaub mir, sobald das Geld einmal angekommen ist, geben es diese Abakus-Perlenschieber von der Verwaltung nicht mehr aus den Fingern.«
    Das Geld war bereits umgebucht worden. Vorvergangenheit. Also hatte Kips Großvater versucht, es noch zu verhindern, aber jemand war ihm zuvorgekommen. Und Eisenfausts kurzes Lächeln bedeutete, dass er das gewesen war – und dass er sich freute, Andross Guile in dieser kleinen Angelegenheit einen Strich durch die Rechnung zu machen.
    »Aber das macht deine Lage nicht besser«, fuhr Eisenfaust fort. »Von jetzt an bist du ganz auf dich gestellt. Du verstehst, was ich meine?«
    Kip verstand. Eisenfaust drückte sich vorsichtig aus, weil Teia direkt neben ihnen stand. Er würde Kip nicht helfen. Wenn sich alles gegen ihn richtete, konnte auch Eisenfaust nichts dagegen unternehmen. Wenn es Kip in die Schwarze Garde schaffen wollte, würde er es aus eigener Kraft schaffen müssen. Was unmöglich war.
    Und doch war es befreiend. Wenn es Kip dennoch gelang, dann gelang es ihm ganz allein. Nicht seines Vaters wegen, sondern es war sein eigenes Verdienst.
    Und so lief es also auf zwei Alternativen hinaus: ein einfaches Leben als Schüler, der nicht einmal einen Gönner braucht, oder ein schrecklich hartes Leben als der schlechteste der Frischlinge mit einer winzig kleinen Chance, es wirklich aus eigener Kraft in die Schwarze Garde zu schaffen und dann etwas zu sein.
    »Scheiß drauf«, sagte Kip. »Ich bleibe.«
    »Gut«, erwiderte Eisenfaust. Eine grimmige Freude erfüllte seine Augen. Er holte tief Luft – ein Atemzug, der seine riesige Brust schwellen ließ und seine massigen Schultern stolz nach hinten drückte. »Gut. Und jetzt noch mal fünf Runden. Und Schwarzgardisten schweigen wie ein Grab.« Plötzlich wieder ganz der Hauptmann, scharf, streng und absolut professionell.
    »F-fünf?«
    Eisenfaust sagte: »Ich muss mich doch nicht wiederholen? Adrasteia, du auch. Dein Partner läuft, du läufst.«

28
    Am nächsten Tag wurden die Mädchen im Anwärterkurs für die Schwarze Garde von den Jungen getrennt und zu einem anderen Trainingsbereich gebracht. Wie in vielen der Übungsräume war auch hier eine Wand mit Waffen bedeckt, doch hier handelte es sich bei den Waffen um Bogen verschiedener Art, angefangen von kurzen Reiterbogen bis hin zu den großen eibenhölzernen Langbogen vom Kratersee und den Kompositbogen aus dem Blutwald, die, bei kleinerer Form, die gleiche Durchschlagskraft besaßen wie die großen Eibenbogen. Armbrüste in einem Dutzend Variationen vervollständigten die Ausstattung dieser Waffenkammer. Die Mädchen passierten auch allerlei Zielscheiben und sonstige Zielobjekte. Mehrere Schwarzgardistinnen standen mit verschränkten Armen vorne im Raum und warteten auf die Mädchen. Während Adrasteia den anderen sieben Mädchen folgte, musterte sie die Frauen. Auch wenn sie alle von unterschiedlicher Statur waren – von der gedrungenen, fast dicken Samite bis hin zur gertenschlanken Cordelia –, hatten sie alle etwas, was Adrasteia schmerzlich fehlte: Sie waren selbstbewusst, fühlten sich wohl in ihren Körpern, waren mit der Welt und ihrem Platz darin zufrieden. Irgendwie verlieh das selbst den Reizlosen unter ihnen eine Art Leuchten.
    Da sie nicht wussten, was sie sonst tun sollten, stellten sich die Mädchen vor ihren Lehrerinnen auf.
    Die zierliche, aber gut gebaute Essel ergriff das Wort. »Es gibt eine Legende von Kriegerinnen, die in alter Zeit auf der Seherinsel lebten. Sie waren meisterhafte Bogenschützinnen, aber …« Sie nahm einen Bogen von der Wand, zog einen Übungspfeil aus dem Köcher an ihrer Schulter und zielte zwischen Adrasteia und Mina.
    Einen Moment lang durchzuckte Adrasteia die Angst. Die Zielscheibe befand sich nahe hinter ihr, und sie hatte keine Ahnung, was die Schwarzgardistinnen sie unterrichten wollten. Es konnte sich durchaus darum handeln, wie man einen Pfeil wegsteckt und damit weiterkämpft.
    »Sieht irgendwer das Problem?«, fragte Essel.
    Mal abgesehen davon, dass du gerade mit dem Pfeil auf

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