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Die Blütenfrau

Die Blütenfrau

Titel: Die Blütenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Lüpkes
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Ihm musste soeben klar geworden sein, dass er sich die Rückfahrt heute abschminken konnte. «Macht das die Sache jetzt einfacher? Oder verzwickter?»
    Wencke schaute zu Hanno Thedinga. Er schien Brockelsen gerade zu erklären, woher die Verletzung stammte. «Ich weiß es nicht, Axel. Wahrscheinlich macht es nur alles   … irgendwie anders.»

24.
    Rock Water
    Mit Sonnenkraft aufgeladenes Wasser aus heilkräftigen Quellen
    Für Menschen, die zu Perfektionismus und übersteigerter Selbstdisziplin neigen und darunter leiden, ihren hohen Ansprüchen nie zu genügen
     
    «Ich könnte schwören, dass diese Fasern heute Vormittag noch nicht am Sattel hingen.» Kerstin hatte keine Lust, sich zu rechtfertigen. Erstens war es inzwischen bereits halb sieben, und ihre Mutter hatte schon angerufen, wann Ricarda endlich abgeholt würde, sie wolle doch heute Abend noch zum Kirchenchor. Und zweitens war dieser Dr.   Erb ein anstrengender Sonderling. Alles wollte er genauestens wissen, überall mischte er mit, als sei er bereits Teil des Teams. Gerade lehnte er an ihrem Schreibtisch, die Hände vor dem Brustkorb verschränkt, und sein aufgesetztes Lächeln galt immer dem, der gerade sprach. Egal ob Riemer über seine Arbeit redete, oder ob der Praktikant fragte, wer aus dem benachbarten Einkaufscenter Kuchen mitgebracht haben wollte. Immer war Dr.   Tillmann Erb ganz Ohr. Und das war mehr als unangenehm. Gut, Kerstin hätte ihm natürlich auch sämtliche Ergebnisse schriftlich geben und ihn dann wegschicken können, aber sie musste aufpassen. Axel hatte ihr gesagt, sie solle nur über die Spuren im Fall Allegra Sendhorst reden. Erb durfte das Fahrrad sehen, die Kleidung des Opfers, das medizinische Gutachten, die Tagebucheintragungen. Aber sie sollte kein Wort verlieren über den Verdacht, dass der Bauernjunge hinter dem Mord stecken könnte. Sie hatte klare Anweisungen erhalten. Der Psychologe sollte Beweisefinden, die Gernot Huckler endgültig entlasteten. Das wäre seine Aufgabe und mehr nicht.
    Aber der dritte Grund für Kerstins Gereiztheit fiel am meisten ins Gewicht: Wencke Tydmers. Was soll man dazu noch sagen? Die Kommissarin hätte auch mit jedem anderen Kollegen zur Insel fahren können. Mit Britzke war sie doch meistens unterwegs. Auch Pal hatte mehrfach Interesse bekundet, sowieso schien sie Wencke regelrecht anzuhimmeln. Und dann war da noch Greven. Aber nein, Wencke hatte sich Axel aussuchen müssen, um auf Spiekeroog zu ermitteln.
    «Kerstin, kann es sein, dass du überarbeitet bist?» Riemer ließ nicht locker. Hatte er denn kein Zuhause?
    «Als ich mir heute Morgen das Rad von oben bis unten vorgenommen habe, waren am Sattel nur die gelben Fasern vom Rock und ein paar Jeansflusen. Aber keine Spuren einer olivgrünen Cordhose, das weiß ich genau.»
    «Aber jetzt sind sie da, und ich glaube nicht, dass einer von uns zwischenzeitlich Lust auf eine Fahrradtour verspürt hat. Und kein Mensch trägt hier Cordhosen. Was ist denn los mit dir?» Dieser besorgte Ton gefiel Kerstin gar nicht. Sie hatte das Gefühl, dass sich ihr Vorgesetzter gerade Gedanken um die Kompetenz seiner Mitarbeiterin machte.
    Das war unfair. Sie hatte sich so gut wie noch nie einen Fauxpas geleistet. Und oft genug hatte sie mit ihren Untersuchungen sogar entscheidende Beweise zur Lösung eines Falls beibringen können. Aber es gab einfach keine Erklärung, wie diese olivgrünen Baumwollfädchen an das von ihr akribisch untersuchte Beweisstück gelangen konnten.
    Genauso schleierhaft war ihr, warum Riemer überhaupt noch einmal darauf bestanden hatte, das Mädchenrad unter die Lupe zu nehmen. Soweit sie wusste, war es lediglich die Idee von diesem Dr.   Erb, der sich etwas davon zu versprechenschien. Warum, wieso, weshalb, das würde Kerstin nie begreifen.
    «Auch wenn ich mich in aktuellen Modefragen nicht so auskenne, wage ich zu behaupten, dass Mädchen von vierzehn Jahren keine olivgrünen Cordhosen im Kleiderschrank haben», mischte sich Dr.   Erb jetzt in die Diskussion ein. «Ich will ja nicht Ihren Job übernehmen, aber diese neuen Spuren könnten doch vom Täter stammen, oder nicht?»
    «Natürlich», sagte Kerstin knapp. Er machte es ihr mit seinen Mutmaßungen nicht gerade leichter.
    «Wäre es dann nicht der schnellste und einfachste Weg, direkt bei Gernot Huckler in den Kleiderschrank zu schauen?»
    «Nur, wenn seine Ehefrau uns freiwillig die Tür öffnet. Für einen Durchsuchungsbeschluss reicht es wohl kaum.»
    «Das wird

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