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Die Blume von Surinam

Die Blume von Surinam

Titel: Die Blume von Surinam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Belago
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glauben, dass das Geschehene keine Spuren in seiner Seele hinterlassen hatte. Sie spürte, dass es im Inneren des Mädchens nicht so ruhig und gelassen zuging, wie es nach außen zu vermitteln versuchte.

Kapitel 17
    P ieter war guter Dinge. Alles bahnte sich zu seiner Zufriedenheit an. Rozenburg hatte in die Zusammenarbeit eingewilligt, das war ein wichtiger Baustein in seinem Plan. Juliettes Mann war ein schlauer Bursche. Pieter hatte von Anfang an gewusst, dass Rozenburg das Angebot, das sich durch die neue Zuckerrohrmühle ergab, nicht abschlagen konnte. Obwohl Juliette ihn hasste – und er kostete jede Minute ihres Leides aus –, hatte Jean sie überzeugt, dass es nicht anders ging.
    Jetzt musste sich Pieter nur noch um die Angelegenheiten auf Watervreede kümmern. Aber auch die schienen wie am Schnürchen in die richtige Richtung zu laufen. Die knallenden Türen und die aufgebrachten Stimmen, die er eines Morgens im Haus vernahm, waren Musik in seinen Ohren, die er schon längst erwartet hatte zu hören. Zwischen Gesine und Vandenberg war ein heftiger Streit entbrannt. Erika Bergmann war vor wenigen Tagen in die Stadt abgereist, und Pieter konnte sich an fünf Fingern abzählen, worum es nun ging. Schmunzelnd lauschte er aus dem Büro den Anschuldigungen, die Gesine ihrem Ehemann an den Kopf warf. Da Vandenberg darauf nicht konterte, vermutete Pieter, dass er sich seiner Sache sicher war und Gesine verlassen würde. Es folgte lautes Wehklagen und Geschluchze, aber auch darauf gab es keine nennenswerten, hörbaren Reaktionen von Vandenbergs Seite. Weiteres Türenknallen verriet Pieter, dass er sich nun auf seinen Auftritt vorbereiten sollte: Er würde der tröstende Freund an Gesines Seite sein. Dieses Weib war so leichtgläubig und einfach zu umgarnen, ihm fehlte fastschon der Reiz bei der Sache. Aber es war sinnvoll und zu seinem Besten. Gesines Vermögen würde ihm so manches erleichtern.
    »Meine Liebe, um Himmels willen, was ist denn los?« Pieter bemühte sich um einen bestürzten Gesichtsausdruck, als er in den Salon trat. Gesine Vandenberg saß schluchzend in einem der Sessel und trocknete sich die Tränen mit einem Taschentuch.
    Dieses schwarze Mädchen Karini, das sein Sohn unbedingt auf die Plantage hatte locken müssen und das nun wieder Gesine Vandenberg zu Diensten war, stand mit betroffenem Gesicht neben seiner Herrin. Pieter scheuchte es mit einer barschen Handbewegung und einem bösen Blick aus dem Raum. Das angstvolle Gesicht des Mädchens gab ihm eine kurze innere Befriedigung, die das nun Folgende leichter ertragen ließ. Er nahm in einem Sessel neben Gesine Platz, tätschelte ihr als Zeichen des Mitgefühls die Hand und fragte nochmals: »Kann ich etwas für Sie tun? Sie sind ja ganz außer sich, Gesine.«
    Drei Stunden später hatte Gesine sich so weit beruhigt und von Pieter trösten lassen, dass er sicher war, sie würde ihm von nun an aus der Hand fressen. Er hatte ihr zugesprochen, sich schnellstmöglich von diesem wankelmütigen Mann zu lösen. Sollte er doch sein Glück bei dieser Frau finden. Gesine hätte Besseres verdient, und Wim wüsste ihren Einsatz hier auf der Plantage im Übrigen auch gar nicht zu würdigen. Denn genau da lag in Pieters Augen der Haken: Er musste sie unbedingt dazu bringen, hierzubleiben und nicht überstürzt abzureisen. Doch auch dieses Problem erübrigte sich, als sie ihm unter Tränen berichtete, dass Vandenberg zu Erika Bergmann in die Stadt wollte. So würde Gesine zunächst auf der Plantage bleiben, um in der Stadt nicht als gefallene Ehefrau dazustehen.
    »Nein, das geht nicht, was sollen denn die Leute denken, ich inder Stadt und mein Mann bei einer fremden Frau?«, hatte sie von sich aus beschlossen.
    Pieter hatte fast lachen müssen. Als ob sich in Paramaribo noch jemand an Wim und Gesine Vandenberg erinnern könnte, die vor eineinhalb Jahren kurz ein paar Wochen lang dort verweilt hatten. Aber er riss sich zusammen und ermutigte sie: »Nein, bleiben Sie hier, bis die Wogen sich geglättet haben, dann können Sie in aller Ruhe die nächsten Schritte einleiten.«
    Thijs Marwijk zeigte sich wenig überrascht von Vandenbergs Entschluss. Pieter vermutete, dass Vandenberg den Schritt zuvor mit seinem Freund besprochen hatte. Martin hingegen wunderte sich etwas über die plötzlichen Entwicklungen und zeigte sich ebenfalls betroffen, als Vandenberg sich anschickte, zu Erika Bergmann nach Paramaribo abzureisen. Aber Pieter sprach Martin gut zu und

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