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Die Blumenweberin: Roman (German Edition)

Die Blumenweberin: Roman (German Edition)

Titel: Die Blumenweberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyne Godard
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Ausflüge. Wie könnte ich also anders sein, als ich bin?«
    Sie zögerte einen Augenblick und fügte dann ein wenig atemlos hinzu: »Außerdem macht mich der Gedanke überglücklich, endlich meinen Bruder wiederzusehen. Alençon liegt leider nicht an der Loire, und von ihm getrennt zu sein, gefällt mir gar nicht.«
    Er musterte sie neugierig, bewunderte ihren wohlgeformten Busen, griff nach ihrer Hand und drückte sie heftig.
    Wie oft hatte er an diesem unerwartet schönen Abend bereits ihre Hand genommen? Er beugte sich zu ihr, kam immer näher, streichelte ihre seidenweiche, rosige Hand und sagte leise: »Über diese zierliche Hand müsste ein ganzes Rondeau geschrieben werden, und ein anderes über Euren wunderschönen Busen.«
    »Und werdet Ihr es tun?«
    Ihre Stimme klang dabei so verheißungsvoll, dass seine Augen begeistert funkelten.
    »Es war mir ein Vergnügen, mit Euch zu diskutieren, Monsieur Marot, und ich hoffe von ganzem Herzen, dass wir uns wiedersehen, um unser Gespräch fortzusetzen. Bis dahin sollten wir uns ausruhen und uns morgen zur Fortsetzung dieser Reise treffen, die mir sehr ungewiss erscheint.«
    Sie wollte ihn verschmitzt anlächeln, doch ihr Blick geriet eher erregt und voller Versprechen.
     
    Am nächsten Morgen wollte es gar nicht recht hell werden. Noch immer schneite es große Flocken, aber der Weg, den der Tross nehmen musste, war nun nicht mehr vereist, sondern unter einer dicken Schicht Pulverschnee versteckt.
    Alles war ein einziges Weiß.
    Die Wölfe hatten die ganze Nacht geheult. Wahrscheinlich waren sie um das Gasthaus herumgeschlichen, das zu nah am Wald lag, als dass man sie nicht gehört hätte.
    Philibert hatte bereits die Zügel in der Hand, und auch die anderen Kutscher standen bereit, wenn sie auch nicht begeistert von der Idee waren, bei diesem Wetter auf den verschneiten Wegen zu reisen.
    Catherine und Madame de Breuille hatten es sich schon in ihrem Wagen bequem gemacht. Die kleine Mathilde schlief noch, eng an Prunelle geschmiegt, die entschlossen war, diesen schönen warmen Platz nicht gegen die Kälte draußen einzutauschen.
    »Ihr wollt doch nicht etwa bei diesem Wetter reiten!«, rief Blanche entsetzt, als sie sah, dass Marguerite die Zügel der braven Morphée nahm.
    Marguerite spürte die Angst in ihrer Stimme und wollte sie beruhigen.
    »Macht Euch bitte keine Sorgen, Blanche. Monsieur Marot reitet sein Maultier, das solche Verhältnisse gewöhnt ist, wie er mir versichert hat. Morphée geht einfach hinterher. Ihr kennt sie doch. Sie scheut nie, und die Gangart der Eselin müsste ihr liegen.«
    »Ihr seid sehr unvernünftig«, seufzte die Zofe kopfschüttelnd. »Wenn Morphée ausrutscht, bricht sie sich ein Bein, und solltet Ihr mit ihr zu Boden gehen, brecht Ihr Euch womöglich alle Knochen. Was treibt Euch nur dazu, diesem Wetter zu trotzen? Und wie steht es mit Monsieur Marot? Wenn er keine Alternative hat oder unbedingt in Einzelteilen in Amboise ankommen will, ist das schließlich seine Sache!«
    »Wir sind ganz vorsichtig«, versprach Marguerite.
    »Gott, Ihr müsst verrückt sein, Marguerite! Gefällt Euch dieser junge Mann so gut, dass Ihr Euch auf ein derartiges Risiko einlasst?«
    Sie hüllte sich enger in ihren Pelzumhang und schützte ihr Gesicht mit der Hand vor dem Schnee.
    »Bitte bleibt wenigstens besonnen und zurückhaltend. Und lasst Euch auf keine waghalsigen Unternehmungen ein.«
    »Ich bleibe immer in Sichtweite von Jean-Baptiste. Versprochen, Blanche!«
    Aber Madame de Chatillon schüttelte nur missbilligend den Kopf und konnte sich nicht entscheiden, was sie für die größere Gefahr hielt – den Schnee oder den Dichter.
    »Jean-Baptiste hat weiß Gott andere Dinge zu tun, als Euch im Auge zu behalten. Es wird schwierig für ihn werden, den Konvoi so zu lenken, dass er nicht vom Weg abkommt.«
    Diesmal bekam sie keine Antwort, und Blanche hielt es für richtig, ein weiteres, wenn auch ziemlich dürftiges Argument anzuführen.
    »Wir mussten schon einen Wagen aufgeben. Dürfen wir den Verlust eines weiteren riskieren?«
    Doch Marguerites Entscheidung war unumstößlich. Blanche blieb nichts anderes übrig, als sich zu den anderen Frauen in die Kutsche zu setzen und über das unvernünftige Verhalten ihres Schützlings nachzugrübeln.
    Sie brachen noch im Dunklen auf, und die ersten beiden Stunden schlugen Marguerite und ihr Weggefährte ein Tempo an, das dem Esel taugte und bei dem das Pferd gut mithalten konnte.
    Sie arbeiteten

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