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Die Blutgabe - Roman

Die Blutgabe - Roman

Titel: Die Blutgabe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franka Rubus
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packte ihn eine Hand von hinten am Hals und riss ihn zu Boden. Erschreckt brüllte Chase auf, als seine Schulter hart aufschlug. Der Revolver glitt ihm aus den Fingern und schlitterte über den Kunststoffbelag. Außer Reichweite.
    Chase fluchte wütend.
    Das Donnern war verstummt. Der Rauch legte sich. Mühsam stemmte Chase sich auf die Unterarme.
    Der Vampir war verschwunden.
    »Passwort nicht korrekt.«
    Nein. Nicht verschwunden.
    »Bitte versuchen Sie es noch einmal.«
    Er klebte unter der Decke wie eine übergroße Fliege. Undin seinem rechten Arm, schlaff wie eine Marionette ohne Fäden, hing …
    »Will!«
, kreischte Claire entsetzt.
    Das Grinsen des Vampirs entblößte die langen Fangzähne.
    Chase kam auf die Knie. Auch von seinen Kameraden stand niemand mehr. Er fühlte sich außerstande zu begreifen, was gerade geschehen war. Wer hatte ihn zu Boden gerissen? Noch einmal warf er einen hastigen Blick über die Schulter zu den anderen. Jemand fehlte. Will und … wer?
    »Passwort nicht korrekt.« Ein Kichern schüttelte die hagere Brust des Vampirs und riss Chase’ Aufmerksamkeit wieder an sich. Er wandte den Kopf gerade rechtzeitig wieder nach vorn, um zu sehen, wie Will aus zweieinhalb Metern Höhe zu Boden fiel. Mit einem dumpfen Laut schlug sein Körper auf und blieb unnatürlich verdreht liegen. Ein ersticktes Wimmern ertönte aus Claires Richtung.
    »Letzter Versuch.« Der Vampir landete mit einem weichen Satz neben seinem Opfer. Sein Arm hob sich in Richtung der Menschen.
    »Weg hier!«, hörte Chase Michael keuchen.
    Ein schallendes Lachen brachte den Gang zum Erzittern, und Chase verspürte mit einem Mal den wahnsinnigen Drang, mitzulachen. Weg hier? Nein. Sie würden hier nicht wegkommen.
    Kris. Dieser Dreckskerl.
    Die Luft um die Hand des Vampirs verdichtete sich. Flimmerte. Eine Lampe nach der anderen flackerte. Erlosch. Und die Luft begann zu glühen.
    »Passwort nicht korrekt.«
    Mit einem verzweifelten Satz hechtete Chase zu seiner Waffe. Noch ein Schuss im Lauf. Eine letzte Chance.
    »BOOM, Baby …«
    Chase’ Hand schloss sich um den Griff des Revolvers. Er zielte.
    »Sarah!«
, brüllte Red.
    Schoss.
    Und dann wurde alles weiß.

Kapitel Drei
    Forschungsstation White Chapel, Kenneth, Missouri
     
    Als Red erwachte, lag er in einem Bett, das er nicht kannte. Sein Kopf schmerzte und seine Glieder fühlten sich seltsam taub an. Wie war er hierher gekommen? War er immer noch in der Forschungsstation?
    Mühsam setzte er sich auf. Da war dieser Vampir gewesen. Und dieses Licht. Er hatte geglaubt, zu sterben … aber ganz offensichtlich war er nicht tot.
    Benommen ließ Red seinen Blick durchs Zimmer schweifen – und erstarrte.
    Auf einem Stuhl, ein Stück vom Bett entfernt, saß jemand. Ein Vampir, das erkannte er sofort. Aber wie blass er war! Schwarze Locken hingen bis auf seine Schultern. Die gelben Augen beobachteten ihn mit gelassener Neugier. Ein Bluter! Ganz automatisch fuhr Reds Hand zu seiner Hüfte – aber da war kein Revolver. Nur ein leeres Halfter.
    Eine Erinnerung zuckte durch seinen Kopf. Sarah, wie sie sich an den Lüftungsschacht klammerte und hineinkletterte, nachdem der Wächter sie durch die Luft geschleudert hatte. Einer plötzlichen Eingebung folgend, hatte Red ihr seine Waffe zugeworfen – nur Augenblicke, bevor das Licht alles verschluckte.
    Eine Gänsehaut kroch über seine Arme.
    »So. Du bist also Red September«, sagte der Vampir mit einer weichen, melodischen Stimme.
    Red nickte verwirrt. Am liebsten wäre er aufgesprungen – aber seltsamerweise hatte er nicht das Gefühl, dass von diesem Bluter eine Gefahr ausging. Und er fühlte sich auch noch viel zu schwach.
    Sarah. Hatte sie es geschafft? Und … die anderen?
    Ein schmales Lächeln erschien auf dem Gesicht des Vampirs. »Freut mich. Ich bin Cedric.«
    Cedric? Red runzelte verblüfft die Stirn. Für einen Augenblick traten die Gedanken an seine Kameraden in den Hintergrund. Den Namen hatte er doch schon einmal gehört!
    »Sie sind Dr. Edwards?«
    Ein konservativer Vampir beeindruckenden Alters
, hatte Kris gesagt. Aber diese Augen …?
    »Aber bitte. Cedric reicht völlig aus.« Der Vampir stand auf. »Es tut mir leid, dass Sid so grob mit dir umgesprungen ist. Aber du scheinst dich ganz gut erholt zu haben. Das sieht bei deinen Freunden ein wenig anders aus.«
    Red horchte auf. Erleichterung durchflutete ihn. »Meine Freunde? Dann leben sie?«
    Cedric hob die Schultern, als interessiere ihn das nicht

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