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Die Blutgabe - Roman

Die Blutgabe - Roman

Titel: Die Blutgabe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franka Rubus
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herausragender traten seine körperlichen Stärken hervor. Aber wir haben nie aus ihm herausbekommen,was sein Anreiz für dieses harte Training ist. Chase ist voller Widersprüche. Er hat große Schwierigkeiten, mit anderen Menschen zurechtzukommen – und trotzdem würde er ohne Zögern jederzeit sein Leben für euch einsetzen. Dass Sarah heute bei uns ist, verdankt sie ihm. Ohne Chase wäre sie nun eine Bluterin. Er hat sie auf einem seiner Außeneinsätze gerettet.« Kris lächelte schief. »Ich bin mir sicher, dass er sehr genau weiß, wie dankbar Sarah ihm dafür ist. Aber er weiß diese Dankbarkeit einfach nicht zu schätzen.«
    Kris brach ab und schüttelte den Kopf.
    »Verzeih, ich schweife ab. Um auf den Punkt zu kommen: Chase und du, ihr beide habt eure eigenen Gründe, um unbedingt immer stärker werden zu wollen. Und auch wenn ihr die Natur dieser Gründe vor den anderen geheim haltet, rufen sie doch einen großen Ehrgeiz in euch wach. Das ist es, was euch so ähnlich macht. Und deswegen glaube ich, dass es nur von Vorteil für dich sein kann, wenn du erfährst, dass Chase sich vor einigen Jahren ganz gewaltig überschätzt hat, genau wie du es manchmal vorhast.«
    Red öffnete den Mund, um zu widersprechen. Doch Kris hob die Hand, noch bevor er auch nur einen Ton hervorbringen konnte.
    »Ich habe dich gesehen. Du stehst vor der Tür in der Eingangshalle und denkst darüber nach, ob du nicht doch schon genug gelernt hast.«
    Red schwieg betreten. Kris hatte recht – er hielt sich ziemlich häufig dort auf und dachte an den Tag zurück, an dem er gemeinsam mit Hannah auf Insomniac Mansion angekommen war. Und obwohl er bisher immer zu der Einsicht gelangt war, dass er dort draußen in Kenneth, ganz auf sich gestellt, keine Chance hatte, hätte er nicht darauf schwörenkönnen, dass er sich von dieser Einsicht noch lange aufhalten lassen würde.
    »Ihr Menschen könnt nichts gegen ältere Bluter ausrichten«, fuhr Kris derweil mit eindringlicher Stimme fort. »Merk dir das, Red: Nichts. Nicht mal ein bisschen. Chase hat es trotzdem versucht. Und wäre ich nicht zufällig dort gewesen – dann wäre nicht nur Janet, sondern auch Chase ein Opfer dieses Bluters geworden.«
    »Janet …«, murmelte Red. Eine Gänsehaut kroch plötzlich über seine Arme.
    Kris nickte düster. »Sie war eine talentierte Executive. Und Chase hat es nicht fertig gebracht, sie auszulöschen, bevor sie zum Vampir wurde.«
    Red schwieg. Er wusste einfach nicht, was er zu dieser Geschichte sagen sollte. Wahrscheinlich hätte er ähnlich gehandelt. Das musste er sich eingestehen, auch wenn es ihm schwerfiel, sich die Situation vorzustellen.
    Kris’ Griff an seinem Arm wurde stärker, und er blieb stehen, um Red eindringlich ansehen zu können. »Verstehst du, was ich dir damit sagen will? Du darfst dich selbst nicht überschätzen oder zu voreilig nach vorn rennen. Du wirst besser werden, auch wenn es dir nicht so vorkommt. Hab Geduld, Red. Du darfst nicht zu viel an deine Ziele denken. Du musst dich auf dich selbst konzentrieren! Denk immer daran! Wenn deine Blue noch dort draußen ist, dann wird sie auf dich warten.«
    Red nickte stumm. Doch die Zweifel bohrten noch immer in ihm – obwohl er sich so sehr wünschte, Kris’ Worten einfach glauben zu können. Blue würde auf ihn warten. Ja, vielleicht. Aber Red wollte nicht mehr warten. Er wollte sie endlich wiedersehen!
    Der Vampir legte ihm sanft die Hand auf die Schulter. »Ich weiß, es ist schwer.«
    Überrascht sah Red auf. Kris’ Stimme hatte sich verändert. Sie klang dunkler, weicher.
    »Aber wenn du Erfolg haben willst, dann musst du mir jetzt vertrauen.«
    Red hatte das Gefühl, als rinne warmes Wasser über seine Haut, und er spürte, wie seine Verzweiflung zumindest ein wenig schwand. Ja, er vertraute Kris. Es würde am besten sein, wenn er auf dem Weg blieb, auf dem der Vampir ihn führte …
    Kris lächelte sein schiefes Lächeln.
    »Es ist fast Zeit«, sagte er. »Die Nacht kommt. Ich bringe dich zurück. Und wenn du nichts dagegen hast, dann werde ich noch von dir trinken, bevor ich gehe.«
    Red schüttelte den Kopf und ließ bereitwillig zu, dass Kris ihn auf den Rücken nahm, um ihn durch die Luft zurück zum Haus und in sein Zimmer zu tragen.
    Nein, er hatte nichts dagegen. Überhaupt nichts.
    Doch als Kris ihn in sein Bett legte, Red die inzwischen vertrauten Zähne an seinem Hals spürte und die Dunkelheit sich in seinem Körper ausbreitete, fiel ihm am Rand des

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