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Die Blutgabe - Roman

Die Blutgabe - Roman

Titel: Die Blutgabe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franka Rubus
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Oberkörper und zog die Knie an die Brust. Er zitterte und fror erbärmlich.
    »Ist schon gut. Ich nehme nichts mehr von dir.« Langsam ließ sich Kris vor ihm auf die Knie sinken. Selbst in dem blassen Licht erkannte Red, dass noch immer tiefe Schatten unter seinen Augen lagen. Doch seine Wangen wirkten nun weniger eingefallen, seine Lippen weniger farblos. Auch die blauen Adern unter seiner Haut waren nicht mehr zu sehen.
    »Ich habe dich verletzt, nicht wahr? Es tut mir leid. Bitte verzeih.«
    Red schüttelte nur schwach den Kopf. Er konnte nicht antworten.
    Kris seufzte leise. Bedächtig hob er die Hand zum Mund, und für einen winzigen Moment kam seine Zunge zwischen seinen Lippen zum Vorschein, als er den Daumen mit Speichel benetzte.
    »Ich würde dir ja anbieten, dir etwas zurückzugeben.« Er lächelte schief und beugte sich vor, um sanft über die Wunden an Reds Hals zu streichen. Eine Ahnung des vertrauten Kribbelns floss über Reds Haut, als die Löcher sich augenblicklich schlossen. »Aber ich denke, dass du noch nicht bereit bist, einer von uns zu werden.«
    Red konnte noch immer nicht mehr tun, als ihn stumm anzustarren. Kris’ Worte drangen kaum zu ihm durch. Sein Kopf fühlte sich an, als hätte ihn jemand mit Watte ausgestopft. Einer von ihnen? Einer von den Vampiren?
    Der Gedanke verwirrte ihn, ohne dass er ihn ganz fassen konnte. Im Augenblick wünschte er sich nichts weiter, alsdass ihm wieder ein bisschen wärmer würde – oder dass zumindest der Schmerz nachließe.
    Kris war inzwischen aufgestanden und entzündete einige der Kerzen, die in Halterungen an der Wand steckten. Dann breitete er auf dem Sofa in der Ecke des Raums eine Decke aus.
    »Komm«, sagte er und streckte Red die Hand entgegen. »Leg dich ein bisschen hin. Dann können wir uns noch etwas unterhalten, bevor ich Will rufe.«
    Red griff nach der Hand und ließ sich auf wacklige Beine ziehen. Auf dem kurzen Stück bis zum Sofa musste er sich an Kris’ Arm festhalten, und er war froh, als er sich endlich hinlegen konnte. Die Treppe hinunter zurück in sein Zimmer hätte er es niemals geschafft, das war ihm klar.
    »Worüber willst du denn mit mir sprechen?«, murmelte er schließlich, als Kris die Decke über ihn breitete und sich selbst einen Stuhl heranzog.
    Kris hob die Brauen. »Über deinen Einsatz am Freitag. Oder meinst du etwa, du weißt schon alles?«
    Überrascht sah Red zu ihm auf. Nein … natürlich dachte er das nicht. Aber es kam ihm doch merkwürdig vor, dass Kris ausgerechnet jetzt darüber reden wollte. Er selbst fühlte sich noch immer viel zu erschlagen von dem, was gerade geschehen war.
    Er schüttelte langsam den Kopf.
    Kris seufzte. »Ich möchte nur, dass du dir keine Sorgen machst. Ich verspreche dir, wenn du dich morgen und übermorgen schonst, wirst du am Freitag wieder voll bei Kräften sein. Was heute passiert ist, wird dich nicht daran hindern, in die Dirty Feet zu gehen. Ich weiß, dass das wichtig für dich ist.«
    Red schwieg. So weit war er mit seinen Gedanken nochgar nicht gekommen. Aber es war gut, dass Kris es sagte. Irgendwann hätte er sicher angefangen, deshalb unruhig zu werden – so schwach, wie er sich im Moment fühlte. Trotz der Decke zitterte er noch immer, und seine Knochen waren schwer und schmerzten, als wäre er krank.
    Als er weiterhin stumm blieb, seufzte Kris erneut. Und als er wieder sprach, klang es, als würde er die Worte nur widerwillig aussprechen.
    »Weißt du, Red … um ehrlich zu sein, hatte ich gehofft, du würdest noch ein bisschen länger brauchen, bis du nach Kenneth gehen darfst. Bitte werde nicht wütend.« Er hob die Hand, als Red den Mund öffnete, um zu protestieren. »Hör mir noch einen Moment zu, dann erkläre ich es dir.«
    Red biss sich auf die Lippe. Was hatte das nun wieder zu bedeuten? Was wollte Kris damit sagen?
    Der Vampir sah eine Weile zum Fenster hinüber. Auf seiner Stirn hatten sich sorgenvolle Falten gebildet.
    »Ich sollte dir das eigentlich nicht sagen«, fuhr er endlich fort. »Aber ich habe die Befürchtung, dass du dich selbst in Gefahr bringen könntest, wenn ich es nicht tue. Es ist im Sinne der
Bloodstalkers
, dass du versuchst, die Menschen im Untergrund von Kenneth zu finden, und deswegen sollte ich nichts tun, was dich davon abhalten könnte. Trotzdem, denke ich, solltest du eins wissen.« Er wandte sich wieder zu Red um und sah ihn aus seinen schwarzen Augen eindringlich an. »Du wirst deine Blue in der Stadt nicht finden.«
    Red

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