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Die Blutgabe - Roman

Die Blutgabe - Roman

Titel: Die Blutgabe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franka Rubus
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benötigen, wenn wir die Gentransplantation bei allen weiteren Versuchsobjekten wiederholen können.«
    Cedric lächelte spöttisch. »Das können wir. Ich habe es unserem lieben Mr. Hanson schon versprochen.«
    Kris hob die Brauen. »War ihm das wichtig? Als Kostenfaktor?«
    Cedric schnalzte verächtlich mit der Zunge. »Ihm waren ausschließlich die Kostenfaktoren wichtig. Denk nicht, dass er sich auch nur einen Fingerbreit für unser Projekt interessierthätte. Wie auch immer. Wie kommst du mit dem Blocker voran?«
    Kris rieb sich nachdenklich über die Stirn. »Nun, um auch hier bei der pessimistischen Variante zu bleiben: schleppend. Ich habe zur Zeit die siebenundvierzigste Version im Test mit Beta-Relacin. Bisher sieht es ganz gut aus. Aber ich fürchte, der Wirkstoff wird nicht nur das Beta-Relacin, sondern auch das normale Relacin angreifen.«
    Cedric seufzte. »Das wäre sehr schlecht. Kriegst du das in den Griff?«
    »Früher oder später – sicher.« Kris hob die Schultern und lächelte ironisch. »Sobald ich einen entscheidenden Geistesblitz habe.«
    Cedric runzelte die Stirn.
    Kris lachte leise. »Du wolltest die pessimistische Version hören.«
    Cedric schüttelte den Kopf. »Ich weiß. Ich weiß.« Er winkte ab. »Wie also gehen wir weiter vor? Sind wir weit genug, um heute noch einen Test zu machen? BRA-46 hat doch in den Labortests zumindest teilweise positive Ergebnisse eingebracht. Wäre es nicht Zeit, zur Anwendung am Objekt überzugehen? Zum Beispiel in Verbindung mit der künstlichen DNA bei der 159.«
    Kris zögerte einen Moment mit der Antwort. Zwischen seinen Brauen war eine nachdenkliche Falte entstanden. »Das stimmt im Prinzip. Andererseits, da Nr.159 die erste ist, bei der wir künstliche DNA erfolgreich dauerhaft transplantieren konnten, würde ich gern davon absehen, ihr weitere Wirkstoffe zuzuführen, bis wir sicher sein können, dass der Zustand stabil ist.«
    »Hm. Du hast recht. Und wie steht es mit unserem Menschenbestand?Können wir uns diesen Monat noch ein weiteres Versuchsobjekt leisten?«
    Kris hob die Schultern. »Ich bin nicht sicher. Da müsste ich Katherine fragen.«
    Cedric nickte. »Sprich mit ihr, wenn du sie triffst. Für heute bleibt es dann bei der weiteren Überprüfung der Blutwerte für die 159.« Er notierte sich die besprochenen Punkte und sah einige Augenblicke lang sinnend darauf. Als er bemerkte, dass sein Blick allmählich zu einem leeren Starren wurde, blinzelte er. Vielleicht wurde es Zeit für eine Pause. Er war eindeutig überarbeitet.
    »Gibt es sonst noch etwas, das ich wissen sollte?« Er machte einen abschließenden Strich unter die Notizen.
    Zehn Sekunden vergingen. Zwanzig.
    Aber Kris sagte nichts. Das Schweigen klang plötzlich merkwürdig. Dunkel und seltsam weich.
    Cedric sah auf.
Die Blutgabe
, dachte er überrascht. Im gleichen Augenblick spürte er, wie seine Muskeln sich entspannten und eine unnatürliche Ruhe durch seine Glieder floss. Zwar war das Gefühl nicht unangenehm. Aber es war stark. So stark, dass sich Cedrics Nackenhaare aufstellten. Beunruhigend stark für einen so jungen Vampir. Und das, obwohl Cedric noch immer kein Anzeichen erkennen konnte, dass Kris seine Gabe gezielt einsetzte. Im Gegenteil. Was gerade geschah, schien eine Art unkontrollierter Kraftfluss zu sein. Kris musste ihn ebenfalls bemerkt haben. Möglich, dass er deshalb wartete, bis es vorüber war, bevor er weitersprach – das bestärkte Cedric in seinem Urteil über den jungen Biotechniker. Dennoch gab ihm die rohe Kraft, die plötzlich in der Luft vibrierte, zu denken. Er würde sich vielleicht noch mehr vorsehen müssen, als er geglaubt hatte.
    »Nein«, antwortete Kris schließlich. »Nichts.«
    Cedric musterte ihn aus schmalen Augen, während die Luft um den jungen Vampir zu zittern aufhörte und die merkwürdige Taubheit aus Cedrics Gliedern verschwand. Er dachte an Katherine und ihre Zweifel, und kurz überlegte er, ob nun wohl der Zeitpunkt gekommen war, Einblick in Kris’ Gedanken zu erzwingen. Aber er entschied sich wieder einmal dagegen.
    »Wie alt bist du, Kris, wenn ich das fragen darf?«, erkundigte er sich stattdessen.
    Kris sah ihn erstaunt an. »Zum Jahreswechsel hundert und drei Jahre«, sagte er und zuckte ein wenig selbstironisch die Schultern. »Ein Kind des konservativen Aufschwungs, wenn man so will.«
    »Ach, wirklich?« Cedric hob spöttisch die Brauen. Es stimmte zwar, dass vor rund hundert Jahren die Konservativen die strengen

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