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Die Blutgruft

Die Blutgruft

Titel: Die Blutgruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Motor. Es wurde still. Wir lauschten, und gleichzeitig hörten wir ein leises Tuckern durch den Nebel dringen.
    »Das ist es«, sagte ich.
    »Außenborder!«, flüsterte Suko.
    »Genau.«
    »Was unternehmen wir?«, fragte Abe.
    »Erst mal nichts. Geht einfach in Deckung. Legt euch auf den Boden. Ich sage nur Morgan Bescheid.«
    Mir war in diesen Augenblicken eine Idee oder ein Gedanke gekommen, den ich aus Zeitgründen nicht länger ausführen wollte. Aber Andy Morgan musste Bescheid wissen.
    Er hatte mich schon erwartet und schaute mich fast wütend an. »He, was ist das, verdammt? Sollen wir hier warten?«
    »Ja!«
    Sogar in der Dunkelheit sah ich das Erstaunen in seinem Gesicht. »Aber warum?«
    »Weil ich damit rechne, dass wir gekapert werden. Deshalb gehen Sie in Deckung.«
    »Ha! Wo denn?«
    »Auf dem Boden!«
    Er sah, dass ich nicht spaßte und stellte keine Frage mehr. Stattdessen tauchte er ab. Ich erklärte ihm noch mal, dass er einfach nur liegen bleiben sollte, dann verließ ich geduckt den Ruderstand und lief in dieser Haltung auch so weiter, bis zu meinen Freunden, die sich ebenfalls klein gemacht hatten.
    »Hast du jetzt was gesehen?«, fragte Suko.
    »Nein, aber ich weiß, aus wem sich die Besatzung zusammensetzt. Das müssen sie einfach sein.«
    »Vampire!« Er lächelte. »Endlich.«
    Abe sagte nichts. Konzentriert saß er in der Hocke. Aber wir hatten uns so weit in die Höhe geschoben, dass wir über die Reling spähen konnten. Die Backbordseite lag frei vor uns, und ich ging auch nicht davon aus, dass das andere Boot die Seite gewechselt hatte.
    Drei Augenpaare sahen es. Schleierhaft schob es sich durch den Dunst. Und ebenso dunstig oder geisterhaft wirkte auch die Besatzung, die aus zwei Personen bestand. Ob Männer oder Frauen, das war noch nicht zu erkennen. Aber die Richtung blieb bestehen. Das Boot tuckerte auf uns zu und würde in kürzester Zeit gegen die Bordwand prallen.
    »Die sind verrückt!«, flüsterte Abe Douglas. »Die müssen doch wissen, was sie erwartet.«
    »Das wissen sie auch«, gab ich zurück. »Aber sie verlassen sich ganz und gar auf ihre Kräfte.«
    »Dann warten wir mal ab.«
    Es waren keine Stimmen zu hören. Nur das Klatschen der Wellen. An diese Musik hatten wir uns schon gewöhnt. Bis sie von einem dumpfen Laut unterbrochen wurde.
    Boot gegen Boot!
    Sie waren es.
    Und jetzt wurde es spannend!
    ***
    In den folgenden Sekunden passierte nichts. Wir behielten unsere Haltungen bei, doch wir konnten uns vorstellen, was außen abgelaufen war. Es reichte nicht, einmal gegen das Boot zu stoßen. Die nächste Welle trieb die beiden Körper wieder auseinander. Beim nächsten Zusammentreffen mussten die Enterer schon schnell sein, um auf das andere Schiff zu gelangen.
    Sie waren es nicht, denn wieder prallten die beiden Rümpfe zusammen und drifteten danach auseinander.
    »Die wollen gar nicht, wie?«
    »Abwarten, Abe.«
    Noch blieben wir in Deckung und warteten den dritten Versuch ab, der prompt erfolgte. Etwas klirrte in unserer Nähe. Wir schauten hoch und sahen eine Kralle, die sich an der Reling festgehakt hatte.
    »Es ist so weit«, hauchte Suko.
    Er wollte nicht mehr bei uns bleiben. Auf den Planken liegend schlängelte er sich in Richtung Ruderhaus, um von dort aus eingreifen zu können, wenn es erforderlich war.
    In die unregelmäßige Musik der Wellen hinein schob sich ein anderes Geräusch. Beide Rümpfe rieben gegeneinander, und das blieb auch so. Wir warteten gespannt darauf, dass sich die erste Gestalt zeigte.
    Ich brauchte nicht mehr bis zehn zu zählen, da trat dieses Ereignis ein. Genau dort, wo sich der Haken festgeklemmt hatte, kletterte eine Gestalt an Bord.
    Ja, es war eine Frau!
    Eine bleiche Gestalt mit einem halb zerrissenen Kleid. Sie wirkte sehr sportlich, als sie auf das andere Boot kletterte. Ihr Haar war mehr blond als dunkel, und sie blieb geduckt stehen, um sich umzuschauen. Sie hätte Abe und mich sehen müssen, aber sie drehte sich mit einer scharfen Bewegung herum und wartete auf die zweite Gestalt, die ebenfalls an Bord kletterte.
    Es war eine kleine blonde und irgendwie sehr knabenhafte Person, die gut als ein Junge hätte durchgehen können, aber sie war weiblicher Natur.
    Sie blieb neben der Ersten stehen.
    Es würde nur Sekunden dauern, bis sie uns entdeckt hatten. So lange wollten wir nicht warten. Ich gab meinem Freund Abe ein Zeichen, und er verstand.
    Suko wussten wir noch als Rückendeckung versteckt, aber zunächst kamen wir in die

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