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Die Blutige Sonne - 14

Die Blutige Sonne - 14

Titel: Die Blutige Sonne - 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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nie etwas über meine Mutter gehört. Ich dachte, vielleicht sei hier etwas zu finden…“
    Der Beamte nahm seinen Fingerabdruck, lochte gleichgültig eine Karte und drückte Knöpfe. Nach einiger Zeit begann die Maschine zu drucken, und Kerwin beugte sich darüber, um zu lesen; zuerst fühlte er Genugtuung, daß offensichtlich genaue Unterlagen vorhanden waren, dann erfaßte ihn ungläubiges Staunen.
    KERWIN, JEFFERSON ANDREW, WEISS, MÄNNLICH. STAATSBÜRGERSCHAFT: Terra. HEIMAT: Mount Denver. SEKTION: zwei.
STAND: ledig.
HAARE: rot.
AUGEN: grau.
GESICHTSFARBE: hell
BERUF: im Alter von neunzehn angeworben als Lehrling der Verbindungsabteilung.
FÜHRUNG: zufriedenstellend.
PERSÖNLICHKEIT: zurückhaltend.
POTENTIAL: hoch.
    Erbat Versetzung im Alter von zweiundzwanzig. Wurde als geprüfter Nachrichtenbeamter nach Magaera gesandt. FÜHRUNG: ausgezeichnet. PERSÖNLICHKEIT: zurückhaltend. POTENTIAL: sehr hoch eingeschätzt. Keine Verwicklungen. Keine Degradierung. Beförderung rasch und regelmäßig. Erbat nach zwei Jahren Versetzung. Kam nach Phi Coronis IV, Planet Wolf. Verbindungsfachmann. FÜHRUNG: ausgezeichnet. PERSÖNLICHKEIT: gemessen, aber anscheinend etwas labil, beantragt zu oft Versetzung. POTENTIAL: außerordentlich hoch. Keine Heiraten, keine eingetragenen festen Verhältnisse. Keine ansteckenden Krankheiten. Erbat Versetzung nach Darkover aus unbekannten persönlichen Gründen. Versetzung genehmigt. PERSÖNLICHKEIT: lobenswert, Kerwin ist ausgezeichnet. Wertvoll. Zeigt aber Persönlichkeitsdefekte. Bewertung: überdurchschnittlich hoch. POTENTIAL: ausgezeichnet.“
    Kerwin runzelte die Brauen. „Das sind nicht meine Unterlagen.“ „Das ist Ihr offizieller Personalbogen, Mr. Kerwin. Das ist alles, was wir über Sie haben.“
    Kerwin biß sich auf die Lippe. „Schauen Sie“, sagte er. „Ich bin auf Darkover geboren. Haben Sie denn kein Geburtenregister?“
    Der Beamte legte die Stirn in Falten. „Die Maschine sucht alle in der Registratur vorhandenen Unterlagen zusammen“, antwortete er, „aber ich kann es mal unter den durchlaufenden Personalunterlagen versuchen, wenn Sie als Waise eingetragen sind. Auch die Geburtenregister werde ich durchgehen.“
    Einige Minuten lang drückte er Knöpfe, Ziffern erschienen und verschwanden wieder, dann schüttelte er den Kopf.
    „Das sind die einzigen Geburtseintragungen unter dem Namen Kerwin“, erklärte er, riß das von der Maschine bedruckte Blatt ab und reichte es Kerwin. Jeff griff danach, biß sich auf die Lippen und furchte in wachsendem Erstaunen die Brauen.
    KERWIN, EVELYN JANIS. Weiblich. Eltern: Rupert Kerwin und einheimische Frau, bekannt als Mally. Starb im Alter von sechs Monaten.
    KERWIN, ARTHUR. Männlich. Eltern: Rupert Kerwin und unbekannte Mutter. Schule in der Handelsstadt.
    KERWIN, HENDERSON. Männlich. Neger. Starb im Alter von fünfundvierzig Jahren an Strahlenverbrennung auf Satellit Zwei.
    „Das sind alle Geburten und Todesfälle, die wir hier unter dem Namen Kerwin haben“, sagte er. „Auch keine Ausreisegenehmigungen für Waisen…“ – er sah kurz auf einer anderen Schalttafel nach – „seit einem Mädchen namens Teddy Kerlayne, das vor zwölf Jahren nach Magaera fuhr. Das sind Sie aber nicht.“
    „Wer ist dieser Rupert Kerwin?“ fragte Jeff, und seine Hoffnung schwand.
    „Ich kenne ihn. Er kam vor etwa acht Jahren von Rigel. Verheiratet mit einer Darkovanerin, hat ein Kind.“
    Kerwin zerriß automatisch das Papier in kleine Fetzen. „Versuchen Sie bitte noch etwas“, bat er verzweifelt. „Versuchen Sie es mit meinem Vater.“
    Er zuckte die Achseln. „Kamerad, Sie sind schwer zu überzeugen“, meinte er, aber er begann wieder Knöpfe zu drücken, wieder auf die Glasscheibe zu starren, hinter der die Karten erschienen, bevor sie im Faksimile gedruckt wurden. Aber gleich darauf sah Kerwin, wie seine Miene sich änderte. „Tut mir leid, Sir“, sagte er dann höflich. „Wir haben keine Unterlagen über den Namen Kerwin.“
    „Sie lügen!“ fauchte Kerwin ihn an. „Es muß etwas da sein! Sie halten mich wohl für blöd! Nehmen Sie die Hände weg und lassen Sie mich selbst nachsehen!“
    „Wie Sie wünschen“, antwortete der Beamte frostig, aber zuvor drückte er noch auf einen Knopf, und die Scheibe war leer. Angst und Enttäuschung überfluteten Kerwin wie eine gewaltige Woge. „Wollen Sie mir vielleicht erzählen, daß ich gar nicht existiere?“
    „Sehen Sie“, meinte der Beamte verdrießlich,

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