Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Blutige Sonne - 14

Die Blutige Sonne - 14

Titel: Die Blutige Sonne - 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
und unsere saubere Luft mit den Abgasen ihrer chemischen Treibstoffe verpesten!“
    „Wir haben ein Recht auf Industrie!“
    „Und auf Fabriken? Auf Arbeit, die von Automaten getan wird und den Menschen nichts anderes zu tun gibt, als ihre Sinne mit billigem Vergnügen aufzupeitschen und Maschinen zu reparieren? Ein Recht auf Bergwerke, auf Menschen, die in Städten zusammengepfercht sind, um diese Maschinen zu bedienen, so daß sie keine Zeit mehr haben, ihre Nahrung anzubauen? Und daß unsere ganze Ernährungswirtschaft zum Monstrum eines Fabrikationsplanes wird?“ Hasturs Stimme klang verächtlich.
    „Ihr könnt uns nicht auf ewig zu einer barbarischen Gesellschaftsform verdammen, Eure Lordschaft“, antwortete Valdrin. „Und Ihr wollt unsere Welt zu einem Abklatsch Terras machen?“ „Das nicht“, entgegnete Valdrin, „nicht wie Ihr denkt.“
    „Glaubt Ihr, daß unser Volk die Terraner auf deren eigenem Gebiet schlagen kann? Nein, Valdrin, die Welt, die das Gute des Interstellaren Imperiums bejaht, muß auch das Schlechte akzeptieren, das damit verbunden ist. Und doch, vielleicht habt Ihr recht. Wir können den Weg nicht für immer versperren und unser Volk arm und unwissend halten. Vielleicht ist die Anschuldigung berechtigt. Einst war unser Volk mächtiger und reicher als heute. Es ist wahr, wir sind in ein dunkles Zeitalter zurückgeglitten. Aber es stimmt nicht, daß wir den Weg Terras gehen müssen. Wenn die Com’yn wieder zu tun imstande wären, was die Legende ihnen zuschreibt? Was dann? Wenn wieder Energiequellen zur Verfügung ständen, und zwar auf die alte Art, ohne das endlose Suchen nach Treibstoffen, ohne Radioaktivität, deren Fluch einst auf unserem Land lag, bevor der Pakt geschlossen wurde?“
    „Das ist ein schöner Traum“, sagte Valdrin. „Aber es gab ja nicht einmal eine fähige Wärterin, ganz abgesehen von dem Kreis der Com’yn – und das seit Jahren.“
    „Beides gibt es jetzt.“ Hastur machte eine Geste. „Ein vollständiger Com’yn kreis, der bereit ist, seine Kraft unter Beweis zu stellen. Ich bitte Euch nur um das eine: Haltet euch die Terraner vom Leib mit Ihren verderbten, entmenschlichenden Methoden! Verlangt nicht nach ihren Technikern und Ingenieuren! Und wenn ihr unbedingt mit der Erde Handel treiben wollt, dann tut es als Gleichgestellte, nicht als arme Schützlinge, die aus ihrem Status als Barbaren herausgeholt werden müssen. Unsere Welt ist älter als Terra und stolzer! Beschämt uns nicht auf diese Weise!“
    Er hatte an ihren Patriotismus, an ihren Stolz appelliert, und Kerwin sah, wie der Funke in den Augen der Delegation zündete, wenn auch Valdrin noch immer skeptisch zu sein schien. „Können die Com’yn das wirklich?“
    „Ich werde für die Com’yn sprechen“, erbot sich Rannirl. „Ich bin der Techniker. Ich weiß einiges von euren Nöten. Was wollt ihr zuerst tun?“
    „Eine Gruppe von terranischen Ingenieuren hat sich erboten, für uns Bodenschätze festzustellen und zu erforschen“, erklärte Valdrin. „Unser dringlichster Bedarf erstreckt sich auf Metalle – Zinn, Kupfer, Silber, Eisen, Aluminium, Wolfram. Dann brauchen wir Treibstoffe, Schwefel – sie haben uns eine vollständige Untersuchung zugesagt, und sie werden mit ihrer Forschungsausrüstung die größten Vorkommen an Bodenschätzen feststellen.“
    Rannirl unterbrach ihn. „Und wenn sie diese Vorkommen erforscht haben, dann überfluten sie ganz Darkover mit ihren höllischen Maschinen, statt, wie es sich gehört, in ihren Städten zu bleiben.“
    „Das bedaure ich ebenso wie Ihr!“ rief Valdrin hitzig. „Ich liebe das Imperium nicht, aber wenn es keine andere Wahl gibt, als wieder zu einem Lebenssystem zurückzukehren…“
    „Es gibt eine Alternative“, betonte Rannirl. „Wir selbst können diese Metallvorkommen für euch erforschen, wir können sie auch ausbeuten. Und wir können es viel schneller als die Terraner – und ohne vertragsbrüchig zu werden!“
    Kerwin atmete keuchend. Seit er wußte, wie ein Matrixkristall ein terranisches Luftschiff navigieren konnte, hätte er es ahnen müssen, hätte er das Ausmaß der Kräfte der Com’yn abschätzen können; aber er hatte sich keine Vorstellung von der Stärke und dem Umfang dieser Kräfte machen können.
    Welch eine Idee! Die Terraner von Darkover fernhalten…
    Erst in diesem Augenblick wußte er, wie sehr ihn diese Frage beschäftigte. Er erinnerte sich an seine Jahre auf Terra, seine Enttäuschung beim

Weitere Kostenlose Bücher