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Die blutige Sonne

Die blutige Sonne

Titel: Die blutige Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Terranischen Zone. Sie können nicht viel. Aber sie werden fähig sein, Ihnen ein paar Antworten zu geben. Ich sage immer noch: Halten Sie sich heraus. Laufen Sie weg, so weit Sie können. Sie haben nicht die leiseste Ahnung, in was Sie Ihre Nase stecken wollen.«
    Von all dem nahm Kerwin nur zur Kenntnis, daß es lizensierte Matrix-Mechaniker gab. »Ich dachte, das sei das große Geheimnis, das die Terraner nicht aufklären können!«
    »Ich habe Ihnen doch erzählt, daß kleine Steine im Handel sind. Wie meiner. Und mit den kleinen kann so gut wie jeder umzugehen lernen. So wie ich. Ein paar Tricks.«
    »Was tut ein Matrix-Mechaniker?«
    Ragan zuckte die Schultern. »Sagen Sie, Sie hätten Dokumente, die Sie verschließen wollen, und daß Sie sie nicht einmal einer Bank anvertrauen möchten. Sie kaufen sich einen der kleineren Matrix-Steine – wenn Sie sich das leisten können, sie sind nicht billig, nicht einmal die ganz winzigen – und bringen den Mechaniker dazu, ihn auf Ihr persönliches Muster abzustimmen – ihre Gehirnwellen, die einzigartig wie ein Fingerabdruck sind. Wenn Sie den Behälter mit den Dokumenten verschließen wollen, versiegelt die Matrix die Kanten, so daß nichts in der Welt, kein Vorschlaghammer und keine Atomexplosion, ihn jemals wieder öffnen kann, sondern nur ihre eigene Entscheidung, ihr eigenes mentales ›Sesam öffne dich‹. Sie denken: Auf , und der Behälter geht auf. Sie brauchen sich keine Kombination und keine geheime Kontonummer zu merken, nichts.«
    Kerwin pfiff. »Tolle Sache! Doch wenn ich darüber nachdenke, kann ich mir ein paar ziemlich gefährliche Anwendungsmöglichkeiten für so etwas vorstellen.«
    »Richtig«, bestätigte Ragan trocken. »Ich weiß nicht viel über darkovanische Geschichte, aber die Darkovaner lassen keine der größeren Matrizes aus ihren Händen. Schon mit den kleinen können Sie ein paar eklige Tricks ausführen, auch wenn sie nur mit ganz geringen Energiemengen arbeiten. Nehmen Sie zum Beispiel an, Sie hätten einen Konkurrenten, dem empfindliche Maschinen gehören. Sie konzentrieren sich auf Ihren Kristall – dazu genügt ein kleiner wie meiner – und lassen die Einstellung eines Thermostaten um, sagen wir, drei Grad steigen. Dabei schmelzen die wichtigsten Schaltkreise. Wollen Sie Ihren Rivalen aus dem Geschäft drängen? Dann heuern Sie einen skrupellosen Matrix-Mechaniker an, der die Anlagen sabotiert, die elektrischen Schaltungen durcheinanderbringt, Kurzschlüsse hervorruft, und Sie können jederzeit beweisen, daß Sie nie in die Nähe des Ortes gekommen sind. Ich glaube, im HQ sind sie grün vor Angst, daß die Darkovaner ihnen mit ihren Matrizes ein paar Streiche spielen werden – die Speicher der Computer löschen, das Navigationskontrollzentrum der Sternenschiffe verwirren. Die Darkovaner haben keinen Grund, so etwas zu tun. Aber allein die Tatsache, daß diese Art von Technologie existiert, stellt für die Terraner eine Verpflichtung dar, herauszufinden, wie das funktioniert und wie sie sich dagegen schützen können.« Ragan grinste. »Deshalb sagte ich, man würde Ihnen wahrscheinlich ein kleines Vermögen geben. Sie könnten Ihren Scheck selbst ausstellen, wenn Sie ihnen Ihren Stein überließen. Er ist der größte, den ich je gesehen habe.«
    Bruchstückhafte Erinnerungen stiegen in Kerwin auf: Die Stewardeß eines terranischen Sternenschiffs, die das Hemd eines betäubten, schreienden Kindes öffnete. »Dann verraten Sir mir doch, wie, zum Teufel, ich einen von dieser Größe bekommen habe!«
    Ragan zuckte die Schultern. »Kerwin, mein Freund, wenn ich die Antwort darauf wüßte, würde ich in die Terranische Zone gehen und mich anflehen lassen, meinen Scheck selbst auszustellen. Ich bin kein Wahrsager.«
    Kerwin dachte eine Minute darüber nach. Dann sagte er: »Vielleicht ist ein Wahrsager oder etwas Ähnliches das, was ich brauche. Nun, ich habe gehört, auf Darkover wimmele es von Telepathen und übersinnlich begabten Personen.«
    »Sie wissen nicht, mit was Sie herumspielen«, warnte Ragan noch einmal. »Aber wenn Sie unwiderruflich entschlossen sind, es zu riskieren, dann weiß ich eine Frau unten in der Altstadt. Früher einmal war sie – nun, das ist unwichtig. Wenn irgendwer Ihnen helfen kann, dann sie. Geben Sie ihr das.« Er suchte in seiner Tasche nach einem Stück Papier und kritzelte eine kurze Nachricht. »Ich habe Kontakte in der darkovanischen Zone; so bestreite ich meinen Lebensunterhalt. Doch ich warne

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