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Die Blutlinie

Die Blutlinie

Titel: Die Blutlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyn
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wohlwollender Geduld über sich ergehen. Bonnie nickt, lässt meine Hand los, geht zu Callie und ergreift ihre.
    »Ich bin bald wieder zurück.« Ich verlasse das Büro in dem Wissen, dass Callie und James sich fragen, was ich bei AD Jones will. Sie werden es früh genug erfahren.
    Das Büro von Jones liegt in der obersten Etage. Shirley, seine Sekretärin, begrüßt mich mit professionellem Lächeln. »Hi Smoky.«
    »Hey, Shirley. Ist er da?«
    »Warten Sie, ich sehe nach.« Sie nimmt das Telefon auf und drückt auf den Interkom-Knopf. Sie weiß natürlich, dass er da ist. Sie will vorher nur herausfinden, ob er mich zu sehen wünscht. Ich nehme es nicht persönlich. Ich schätze, Shirley würde selbst den Präsidenten der Vereinigten Staaten warten lassen. »Sir? Agent Barrett ist hier. M-hm. Jawohl, Sir.« Sie legt auf. »Gehen Sie gleich zu ihm rein.«
    Sie zupft an meinem Ärmel, als ich mich in Richtung Tür in Bewegung setze. Auf ihrem Gesicht steht ein leichtes Lächeln, und es ist neckisch. »Willkommen zurück. Oh, sehen Sie mich nicht so überrascht an. Jeder, der nur ein wenig Verstand im Kopf hat, kann Ihnen ansehen, was los ist. Sie sehen gut aus, Smoky. Verdammt gut.«
    »Sie sollten für mich arbeiten, Shirley. Einen scharfen Verstand wie Ihren kann ich immer gebrauchen.«
    Sie lacht. »Oh nein, danke sehr. Zu langweilig für meinen Geschmack. Dieser Job hier ist weitaus gefährlicher.«
    Ich grinse zurück, öffne die Tür und schließe sie hinter mir. AD Jones sitzt an seinem Schreibtisch und mustert mich aufmerksam von oben bis unten. Er scheint gutzuheißen, was er sieht, und nickt unmerklich vor sich hin.
    »Nehmen Sie Platz.« Nachdem ich mich gesetzt habe, lehnt er sich zurück. »Ich habe einen Anruf von Dr. Hillstead erhalten, vor etwa zehn Minuten. Er hat Ihnen die volle Tauglichkeit für den aktiven Dienst bescheinigt. Ist das der Grund, der Sie zu mir führt?«
    »Ja. Ich bin bereit, wieder zu arbeiten. Allerdings unter einer Bedingung: Ich möchte Annies Fall behalten.«
    Er schüttelt den Kopf. »Ich weiß nicht, Smoky. Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.«
    Ich antworte mit einem Schulterzucken. »Dann kündige ich eben. Ich arbeite als Privatdetektivin und suche auf eigene Faust nach den Mördern.«
    AD Jones sieht aus, als hätte er Mühe, seinen Unterkiefer am Herunterklappen zu hindern. Er sieht außerdem sauer aus. Mächtig sauer. Stinksauer. »Sie stellen mir ein Ultimatum?«
    »Jawohl, Sir.«
    Er funkelt mich wortlos an, während Schock und Ärger in ihm um die Oberherrschaft ringen. Dann verschwinden beide plötzlich. Er schüttelt den Kopf. Um seine Mundwinkel spielt die Andeutung eines Lächelns. »Ziemlich guter Schachzug, Agent Barrett. Aber okay. Sie sind wieder dabei, und es ist Ihr Fall. Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    Das war’s. Er entlässt mich, indem er mir sagt, dass ich mich an die Arbeit machen soll. Ich stehe auf, um zu gehen.
    »Smoky.«
    Ich drehe mich zu ihm um.
    »Schnappen Sie diese verdammten Drecksäcke.«
     
    In den Büros des CASMIRC warten James und Callie bereits ungeduldig. Sie wissen, dass etwas im Busch liegt. Mir wird bewusst, dass dies für beide ein entscheidender Augenblick ist, und nicht nur für sie, sondern für mein gesamtes Team. Ein Moment, in dem sich alles für immer ändern kann. Ich hätte es ihnen sagen sollen, als ich reingekommen bin, doch ich war nicht sicher, nicht zu einhundert Prozent, ob AD Jones mir Annies Fall überlassen würde. Die Drohung zu kündigen, falls nicht, war absolut ernst gemeint.
    »Ich bringe Bonnie zu Elaina«, sagt ich zu Callie. Sie hebt die Augenbrauen. James sieht mich fragend an. »Ich habe mein Wort gehalten«, erkläre ich. »Ich bin wieder dabei.«
    James nickt einmal, ohne weitere Fragen zu stellen. Auf Callies Gesicht sehe ich Erleichterung und Zufriedenheit. Ich bin froh, dass es so ist. Zugleich macht es mich auch ein wenig traurig. Ich frage mich, ob sie glaubt, die Dinge würden wieder so, wie sie einmal waren. Ich hoffe nicht. Die Dinge werden wieder gut sein, ja. Die Zusammenarbeit mit meinem Team wird mir gut tun, wie immer.
    Aber die Dinge werden nie wieder, wie sie waren. Wir sind alle älter geworden. Härter. Wie das unbesiegte Team bei seiner ersten Niederlage haben wir gelernt, dass wir nicht unverwundbar sind, dass man uns schlagen kann. Dass man uns sogar töten kann.
    Außerdem habe ich mich verändert. Werden sie es bemerken? Und falls ja, macht es sie glücklich

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