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Die böse Brut

Die böse Brut

Titel: Die böse Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Starke gewesen, nun aber musste sie einsehen, dass es jemanden gab, der noch stärker war als sie.
    Sie war nicht fähig, etwas zu sagen, und konzentrierte sich auf die Kraft des anderen. Sie versuchte auch nicht, sich dagegen zu stemmen, denn das hatte keinen Sinn.
    Maxine stand an der Seite und griff nicht ein. Es war ihr klar, dass es eine Sache zwischen den beiden war. Möglicherweise ein Machtkampf, bei dem nur einer Sieger bleiben konnte.
    Aber sie hatte auch die Antwort gehört. Damiano hatte von einem Auserwählten gesprochen. Er sah sich als ein solcher an. Sie fragte sich sofort, wer ihn auserwählt hatte.
    Seine vier Verfolger?
    Und was hatten sie mit ihm getan? Die blauen Hände waren nicht einfach so entstanden, als hätte man sie schlichtweg angemalt.
    Damiano konzentrierte sich nur auf Carlotta. Das Vogelmädchen merkte, wie es immer stärker sein eigenes Ich verlor und die andere Kraft in sie hineinglitt. Es gab so gut wie keinen eigenen Willen mehr bei ihr. Sie wollte die Hände aus der Umklammerung ziehen, nur schaffte sie das nicht.
    Hinzu kamen die Augen, deren Blick nicht von ihrem Gesicht weichen wollte. Carlotta kam sich vor, als wäre sie dabei, in zwei tiefe dunkle Seen einzutauchen und sich darin für alle Zeiten zu verlieren.
    Es war nicht zu fassen. Sie verlor sich selbst und ging voll in den anderen über.
    Und dann geschah etwas, was weder Carlotta noch ihre Ziehmutter Maxine begriff. Das Vogelmädchen selbst hatte nichts dazu beigetragen. Es merkte nur, wie die andere Kraft sich noch mal verstärkte, und dann geschah das Unglaubliche.
    Carlotta hob vom Boden ab!
    ***
    In diesem Moment, als es geschah, da musste eine gewaltige Hand erschienen sein, um das Rad der Zeit anzuhalten. Es gab für Carlotta nichts mehr, was normal gewesen wäre. Sie selbst befand sich im Griff einer anderen Person, die im Bett saß, sich selbst nicht bewegte, aber dafür sorgte, dass Carlotta vom Boden abhob. Sehr langsam, aber deutlich zu sehen.
    Auch Maxine Wells war Zeugin. Sie wartete darauf, dass Carlotta ihre Flügel ausbreitete, denn nur so konnte sie in die Höhe steigen, aber das passierte hier nicht. Sie selbst war nicht in der Lage, der anderen Kraft etwas entgegenzusetzen. Sie stieg weiterhin in die Höhe, und ihr Gesichtsausdruck deutete an, dass sie überhaupt nichts begriff.
    Sie hatte bereits die Bettkante erreicht. In ihrem hellen Nachthemd sah sie aus wie ein Engel, der sich zufällig auf die Erde verirrt hatte und jetzt nicht mehr zurückkonnte.
    In ihrem fein geschnitten Gesicht hatte das Staunen die Überhand gewonnen. Sie sah aus, als wollte sie etwas sagen, aber nichts drang aus ihrem Mund. Sie stieg höher, die Hände blieben mit ihr in Kontakt, und der im Bett sitzende Junge hatte sich dabei etwas gedreht, um sie in dieser Position halten zu können.
    Maxine unternahm nichts. Sie wäre gern hingelaufen, um Carlotta zu helfen, doch eine innere Stimme riet ihr, es nicht zu tun.
    Carlotta hatte bereits eine Höhe erreicht, in der die Arme des Jungen eine gestreckte Position eingenommen hatten. Lange konnte er so nicht bleiben. Seine Arme würden irgendwann verdreht sein. Da war es dann unmöglich, das Gewicht zu halten, aber auf der anderen Seite waren die Gesetze der Physik hier ad absurdum geführt worden. So etwas konnte nicht mit normalen Worten erklärt werden.
    Und richtig.
    Damiano ließ die Hände los. Nicht schlagartig, er entzog sie ihr sehr vorsichtig, und das Vogelmädchen hätte jetzt eigentlich fallen müssen. Damit rechnete Maxine auch, aber Carlotta blieb in der Luft schweben, was wider alle Regeln war.
    Kein Kontakt, und sie schwebte trotzdem!
    Maxine merkte, dass sie zitterte. Sie bäumte sich gegen den Umstand auf und wollte etwas unternehmen, doch sie merkte sehr schnell, dass auch ihr eigener Wille durch die Kraft des anderen in Mitleidenschaft gezogen war.
    Sie konnte sich nicht mehr bewegen, auch wenn sie es wollte. Der Wille war vorhanden, nur schaffte sie es nicht, den Vorsatz in die Tat umzusetzen.
    Maxine Wells begriff, dass sie ebenfalls unter dem Bann dieses ungewöhnlichen Jungen stand. Jetzt sah sie auch, dass er den Kopf leicht gedreht hatte und zu ihr hinüberschaute. Seine dunklen Augen hatten sich äußerlich nicht verändert. Nur ging von ihnen eine Kraft aus, die bei ihr einen kalten Schauer hinterließ. Sie fühlte sich nicht mehr als Herrin ihrer selbst. Sie merkte, dass mit ihr etwas geschah. Der Wille wurde ihr ausgesaugt. Der fremde Kraftstrom

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