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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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hineinhörte, erkannte sie, dass sie aus Angst um den König gehandelt hatte und nicht aus Tapferkeit. Es war schlicht und ergreifend Angst gewesen. Sie hatte nicht einfach dastehen und zusehen können, wie er unbewaffnet einem Feind gegenüberstand. Angst hätte andere vielleicht gelähmt, aber Karigan wurde von ihr zum Handeln getrieben, was bestätigte, was der Spiegel des Mondes ihr über sich selbst enthüllt hatte.
    »Kommt Ihr einen Augenblick allein zurecht?«, fragte der König. »Ich muss mich um Colin kümmern …«
    Sein Gesicht, seine Präsenz waren alles gewesen, was sie gesehen und gespürt hatte, der Kampflärm war ganz in den Hintergrund geraten. Als er sich umdrehen wollte, bemerkte sie das Aufblitzen von Stahl über seiner Schulter.
    »Nein!«, schrie sie.
    Sie schlang die Arme um ihn und warf ihn auf den Rücken. Sie schützte ihn mit ihrem eigenen Körper, kniff die Augen zu und erwartete, dass die Axt ihre Wirbelsäule durchtrennen würde. Sie wartete eine schiere Ewigkeit.

    »Karigan …«, erklang die Stimme des Königs von unter ihr. »Karigan, so sehr ich das hier genieße, ich bekomme keine Luft mehr.«
    Sie öffnete die Augen und erkannte, dass sie ihn mit einem wahren Todesgriff umklammert hatte. Hastig rollte sie sich von ihm herunter.
    Hilfreiche Hände zogen sie hoch. Waffen umdrängten sie und halfen dem König ebenfalls aufzustehen. Es war sehr still geworden. Rüstungen standen in allen möglichen Stellungen da, erstarrt, die Waffen mitten im Schlag aufgehalten. Die Rüstung, die sie und den König angegriffen hatte, hatte die Axt hoch über den Kopf geschwungen. Schon der Gedanke an die alte, aber scharfe Klinge, die sich beinahe in ihren Rücken gesenkt hätte, bewirkte, dass ihr schwindlig wurde.
    Die Waffen fingen sie auf und stützten sie.
    »Es ist wirklich eine Verschwendung, dass sie für den Botendienst arbeitet«, sagte Donal. »Sie hat genug Feuer für die Schwarzschilde.«
    Andere Waffen stimmten ihm zu, und obwohl es sich wie unbeschwertes Geschwätz anhörte, hatte es einen ernsthaften Unterton.
    »Mir gefällt sie in Grün«, sagte der König und zwinkerte ihr zu. Dann übernahm er wieder die Herrschaft im Thronsaal. Er ließ Colin zum Heilerflügel bringen und befahl, dass sämtliche Rüstungen auseinandergenommen, entwaffnet und in der Waffenkammer eingeschlossen werden sollten.
    »Es war ohnehin Zeit«, sagte er leise zu Karigan, »für neue Dekorationen.«
    Läufer und Soldaten kamen und gingen und erstatteten Bericht darüber, was anderswo geschehen war. Es gab einige zerschlagene Möbel, aber überraschend wenig Verwundete und zum Glück keine Toten.

    Karigan fand, dass Zacharias großartig aussah, als er die Arbeiten dirigierte, hoch aufgerichtet, seine schöne Weste und das Halstuch ungeachtet der Ereignisse vor ein paar Minuten makellos. Sie selbst fühlte sich zerschlagen und aufgelöst und irgendwie unzulänglich.
    Während die Soldaten die letzten Rüstungsteile nach draußen schafften, ließ sich der König müde oben auf den Podiumsstufen nieder und bedeutete Karigan, sich neben ihn zu setzen. Er stieß einen tiefen Seufzer aus.
    »Es scheint«, sagte er, »dass die Magie, die schon andere Regionen betroffen hat, nun auch ihren Weg hierher gefunden hat. Denkt Ihr nicht auch?«
    »Ja, Sire.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll. Ich bin ein König, aber kein großer Magier, der wüsste, was man in einem solchen Fall tun kann.«
    Karigan erkannte, dass er mit ihr sprach, wie er es sonst vielleicht nur mit Hauptmann Mebstone getan hatte.
    »Jemand hätte umkommen können«, fuhr er fort, »und ich wäre nicht in der Lage gewesen, um das zu verhindern.«
    Karigan leckte sich die Lippen und hoffte, dass ihre Worte gut aufgenommen würden. »Ich weiß, dass Ihr die Verantwortung dafür übernehmt. Aber in Wahrheit habt Ihr recht, Ihr habt nicht die Möglichkeit, mit dieser wilden Magie fertig zu werden. Die Antwort … die Antwort ist die gleiche wie zuvor: Der D’Yer-Wall muss instand gesetzt werden, damit nicht noch mehr vergiftete wilde Magie ins Land eindringt.«
    Er schüttelte den Kopf. »Darauf haben wir jetzt nur noch wenig Hoffnung, nachdem sowohl Alton wie auch sein Onkel tot sind.«
    Karigan schluckte angestrengt, aber sie folgte ihrem Entschluss. »Exzellenz, ich wollte Euch um Eure Erlaubnis bitten,
zum Wall reiten zu dürfen. Ich habe so ein Gefühl, dass Alton noch leben könnte.«
    Er warf ihr einen

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