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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Schwert war schwer, viel schwerer als der Säbel, an den sie gewöhnt war. Sie fasste es höher oben am Griff, damit es besser im Gleichgewicht war, aber sie wusste, ihr Arm würde schnell ermüden, auch wenn er sich seit dem Kampf auf der Lichtung rasch erholt hatte.
    »Und jetzt machst du Folgendes«, sagte Drent zu Karigan. Er packte sie mit seiner großen Hand am Handgelenk und vollzog noch einmal die Finte und den Angriff, den er gegen den König geführt hatte. Karigan befeuchtete sich die Lippen, konzentrierte sich, versuchte, sich das Gefühl und die Bewegungen des Manövers zu merken.
    »Verstanden?«, fragte Drent.
    »Ja, Meister. Ich denke schon.«
    »Du hast hier nichts zu denken. Ja oder nein?«
    Karigan wäre am liebsten davongekrochen. »Ja.«
    »Dann versuchen wir es. Du wirst mich mit dieser Technik angreifen, aber wir machen es langsam, damit der Junge sehen kann, was er falsch gemacht hat.«
    Karigan war über Drents Mangel an Respekt erstaunt, aber es schien den König nicht zu stören. Sie tat also, was man ihr befohlen hatte, und ging die Abfolge noch einmal durch, während Drent erläuterte, wieso die Abwehr des Königs versagt hatte.
    »Du hast den Angriff vollkommen falsch abgewehrt. Dein
Schwert war viel zu hoch. Und jetzt sehen wir mal, wie es korrekt ausgeführt wird.«
    Karigan und Dreht gingen durch die gesamte Sequenz, wieder langsam, aber diesmal zeigte der Waffenmeister das angemessene Abwehrmanöver.
    »Verstanden?«, fragte er den König.
    »In der Tat«, sagte Zacharias lächelnd.
    »Gut. Dann zeig es mir. Mädel, du wirst …«
    »Reiter G’ladheon«, verbesserte der König.
    »Häh?«
    »Das hier ist Reiter G’ladheon.«
    Drent hustete und spuckte. »Reiter G’ladheon, du greifst den Jungen an, in vollem Tempo.«
    »Was? Aber er ist der König!«
    Drent verdrehte die Augen. »Die Götter stehen uns bei! Selbstverständlich ist er der König.« Er reichte Zacharias sein Schwert. »Mädel, Reiter, du greifst jetzt an.«
    Der König lächelte ermutigend. »Du brauchst dir meinetwegen keine Gedanken zu machen, solange du auf die Schneide der Klinge aufpasst.«
    Karigan versuchte erfolglos ihre Vorbehalte beiseitezuschieben. Sie hatte noch nie mit scharfen Waffen geübt, und sie fürchtete, dass schon ein leichter Ausrutscher den König ernsthaft verwunden könnte.
    »Haltet euch bereit«, verlangte Drent.
    Widerstrebend wandte sich Karigan dem König zu; das Schwert fühlte sich in ihrer Hand wie Blei an.
    »Los.«
    Karigan hob das Schwert im Reflex und berührte die Waffe des Königs. Als sie die Sequenz durchgingen, die Drent verlangte, begegnete der König Karigans furchtsamen Manövern mit eigenem Zögern. Die kraftvollen Bewegungen, die sie zuvor
bei ihm beobachtet hatte, waren verschwunden. Überrascht stellte sie fest, dass er sich offenbar fürchtete, sie zu verletzen.
    Drent stöhnte. »Halt, halt, halt. Jämmerlich, absolut jämmerlich. Mädel, du tust deinem Herrscher nichts Gutes, indem du sanft mit ihm umgehst. Er wird bei diesem jämmerlichen Getue nie lernen, sich zu verteidigen.« Dann wandte er sich an den König. »Und du solltest entsprechend zurückschlagen. Wenn nicht, wird sie dich verwunden, und dann müssen wir sie aufhängen. Also los, fester, schneller.«
    Karigan schluckte, aber dann begann sie wie befohlen ihren Angriff. Eine Spur von Staunen flackerte über die Miene des Königs, als er vortrat, um den Angriff abzuwehren. Ob es nun ihre Schnelligkeit oder ihre Kraft war, was ihn überraschte – das Staunen wich jedenfalls rasch der Konzentration.
    Etwa auf halbem Weg durch die Sequenz forderten das Gewicht des Schwerts und Karigans alte Wunde ihren Preis. Ihre anfängliche Geschwindigkeit ließ nach, und ihre Bewegungen fühlten sich ruckartig an. Schmerz zuckte vom Handgelenk über den Ellbogen zur Schulter. Grimmig kämpfte sie sich durch die Sequenz, während der König makellos und mit präziser Beherrschung auf jede Bewegung reagierte.
    Karigan hob ihr Schwert, um den letzten Schlag des Königs abzuwehren, aber der Schmerz wie von Glassplittern in ihrem Ellbogen nahm ihr alle Kraft.
    Sie konnte den Schlag nicht parieren, und das Letzte, was sie sah, war König Zacharias’ Schwert, das unaufhaltsam auf ihr Gesicht zuraste.

KÖNIG, SCHWERTMEISTER, MANN
    Laren wusste nicht, wen sie als Ersten erwürgen sollte – Zacharias oder Drent.
    Fastion stand vor der Tür von Karigans Zimmer, und da er Larens Zorn spürte, trat er schnell beiseite. Bildete

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