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Die Botschaft des Feuers

Die Botschaft des Feuers

Titel: Die Botschaft des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Neville Charlotte Breuer Norbert Moellemann
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ging.
    »Wir Ukrainer trinken nicht wie die Russen«, sagte Wartan. »Trotzdem habe ich vor, mich heute Nacht volllaufen zu lassen.«

    »Das ist ja mal ein toller Plan«, stimmte sie ihm zu und folgte ihm zur Tür hinaus. »Nur schade, dass ich mich nicht anschließen kann. Ich muss morgen früh ein Flugzeug bekommen.«
    Als wir wieder in Keys Wohnung waren, suchten wir eilig die notwendigen Sachen zusammen und packten die leichte Thermoausrüstung in die Reisetaschen.
    »Lieber auf Nummer sicher gehen«, bemerkte Key.
    Ach, was sie nicht sagte.
    Das Haus war nicht nur von einem Schiffsbauer geplant worden, in den Zimmern kam man sich auch vor wie auf einem Schiff: das lange, schmale, verspiegelte Bad war gebaut wie eine Kombüse mit einer riesigen Dusche, wo sich normalerweise der Herd befinden würde; das Schlafzimmer erinnerte an eine Luxuskabine; die hohen Wände des Wohnzimmers mit langem Eichenpaneel in Fischgrätmuster besaßen zwei in die Wand eingelassene Betten zum Herunterklappen.
    Key sagte, sie hoffte, wir hätten nichts dagegen, aber da sie diejenige sei, an der die ganze Fliegerei hängen werde, benötige sie eine ruhige Nacht mit viel Schlaf. Daher habe sie für sich das Bett im Schlafzimmer beschlagnahmt und überlasse Wartan und mir die beiden Kojen im Wohnzimmer des »Schiffs«.
    Nachdem sie uns eine gute Nacht gewünscht und die Schlafzimmertür hinter sich geschlossen hatte, lächelte Wartan. »Lieber oben oder unten?«, fragte er mich und deutete auf die beiden Kojen.
    »Meinst du nicht, dass die Frage warten kann, bis wir uns ein bisschen besser kennen?«, erwiderte ich lachend.
    »Na ja«, sagte er etwas gedämpfter, »falls deine Freundin Nokomis das ernst gemeint hat und wir tatsächlich morgen in die Gegend fahren, von der sie gesprochen hat, dann sollte ich
dich vielleicht darauf hinweisen, dass heute Nacht möglicherweise die letzte Nacht ist, die du und ich jemals werden gemeinsam verbringen können - oder die uns überhaupt auf dieser Erde bleibt. Die Route, die sie gewählt hat, ist die absolut gefährlichste auf dem ganzen Planeten. Entweder ist Nokomis Key die beste Pilotin der Welt oder vollkommen wahnsinnig. Auf jeden Fall aber sind wir beide wahnsinnig, wenn wir mit ihr fliegen.«
    »Haben wir denn eine Wahl?«, fragte ich.
    Wartan zuckte die Achseln und schüttelte resigniert den Kopf. »Also dann, darf ein Mann, der mit Sicherheit bald sterben wird, hoffen, dass ihm ein letzter Wunsch erfüllt wird?«, sagte er in einem Tonfall, der nicht einmal den Anflug von Ironie enthielt.
    »Ein Wunsch?«, erwiderte ich.
    Mein Herz klopfte wie wild. Aber wie in aller Welt stellte er sich das vor - wenn ich seinen Wunsch richtig verstanden hatte -, wenn Key direkt im Nebenzimmer schlief und er genau wusste, dass wir bereit sein mussten, vor Tagesanbruch aufzubrechen.
    Wartan zog die Flasche Birnenschnaps unter seinem Arm zusammen mit einem kleinen Schnapsglas hervor, das denen im Restaurant verdächtig ähnlich sah. Dann, die Flasche und das Glas in einer Hand, nahm er mit der anderen meinen Arm und führte mich ins Badezimmer. »Mir scheint, mich überkommt ganz plötzlich ein leidenschaftliches Bedürfnis, mehr darüber zu erfahren, wie genau Wärme sich unter gewaltigem Druck verhält. Wenn wir die Dusche ganz lange laufen lassen - wie heiß, glaubst du, können wir es aushalten?«
    Er schloss die Badezimmertür hinter sich und lehnte sich dagegen. Er goss sich einen Drink ein, trank einen Schluck, reichte mir das Glas und stellte die Flasche ab. Dann, ohne
seinen Blick von mir abzuwenden, drehte er die Dusche auf. Ich war fast sprachlos.
    Fast - aber nicht ganz.
    »Es könnte ziemlich heiß werden hier drin«, pflichtete ich ihm bei. »Bist du sicher, dass du heute Nacht noch so viel über das Verbrennen von Kalorien lernen willst? Ich meine, wo diese wichtige Mission vor uns liegt, und zwar unmittelbar?«
    »Ich glaube, mittlerweile haben wir beide die Regeln dieses Spiels ziemlich gut verstanden«, erwiderte Wartan und beugte sich zu mir vor. »Sieht so aus, dass wirklich nichts wichtiger ist, als die wahren Eigenschaften des Feuers zu begreifen. Vielleicht sollten wir versuchen, mehr darüber zu erfahren, was genau es mit diesen Eigenschaften auf sich hat.«
    Er tauchte seine Fingerspitze in das Glas in meiner Hand und berührte anschließend mit der Flüssigkeit meine Lippen, auf denen der Brandy brannte. Dann legte er ganz zart seinen Mund darauf, und mir wurde augenblicklich

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