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Die Botschaft des Feuers

Die Botschaft des Feuers

Titel: Die Botschaft des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Neville Charlotte Breuer Norbert Moellemann
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namens Mireille, darin gespielt hatte. Mireilles Tagebuch half uns auf entscheidende Weise, zu verstehen, worum es bei dem Spiel ging.
    Minnie Renselaas schickte Kat und mich tief in die Wüste, ins Tassili-Gebirge, um acht Schachfiguren zu holen, die sie dort vergraben hatte. Wir trotzten Sandstürmen, der Geheimpolizei, die uns auf den Fersen war, und einem gefährlichen Gegner, dem »alten Mann aus den Bergen«, einem Araber namens El-Marad, der, wie wir bald herausfanden, der weiße König war. Aber am Ende fanden wir in einer von Fledermäusen bewohnten Höhle des Tassili-Gebirges unter einem Haufen Geröll, das wir mit bloßen Händen abtrugen, acht Figuren.
    Nie werde ich das Gefühl vergessen, als ich zum ersten Mal ihren geheimnisvollen Glanz erblickte: ein König und eine Dame, mehrere Bauern, ein Springer und ein Kamel, alle aus einem seltsamen goldenen oder silbrigen Metall und bedeckt mit ungeschliffenen Edelsteinen in allen Farben des Regenbogens. Sie sahen aus, als stammten sie aus einer anderen Welt.

    Nach vielen Mühen machten wir uns endlich mit den Figuren im Gepäck auf den Rückweg. Als wir einen Hafen in der Nähe von Algier erreichten, fielen wir in die Hände der dunklen Mächte, die uns immer noch verfolgten. El-Marad und seine Schläger entführten mich, aber deine Mutter holte Verstärkung und rettete mich schließlich, indem sie El-Marad den Beutel mit den schweren Schachfiguren auf den Kopf schlug. Wir konnten fliehen und brachten die Figuren zu Minnie Renselaas in die Kasbah. Aber damit war unser Abenteuer noch lange nicht zu Ende.
    Zusammen mit Alexander Solarin flohen Kat und ich übers Meer aus Algerien und gerieten dabei in einen fürchterlichen Schirokko, der an unserem Boot beträchtlichen Schaden anrichtete. Während wir monatelang auf einer Insel festsaßen und darauf warteten, dass das Boot wieder in Schuss gebracht wurde, lasen wir Mireilles Tagebuch, mit dessen Hilfe wir einige Rätsel des Montglane-Spiels lösen konnten. Als das Boot wieder einsatzbereit war, überquerten wir drei den Atlantik und kehrten nach New York zurück.
    Dort mussten wir feststellen, dass wir nicht wie gehofft alle Halunken in Algerien zurückgelassen hatten, sondern bereits von mehreren Schurken erwartet wurden - unter ihnen meine Mutter und mein Onkel! Und weitere sechs Schachfiguren waren in der Wohnung meiner Eltern in klemmenden Schubladen eines Sekretärs versteckt. Wir besiegten die letzten Mitglieder der weißen Mannschaft und brachten auch diese sechs Figuren in unseren Besitz.
    Zum Schluss trafen wir uns alle im Haus meines Großvaters im Diamond District in New York: Kat Velis, Alexander Solarin, Ladislaus Nim - alle Spieler der schwarzen Mannschaft. Nur eine Spielerin fehlte, Minnie Renselaas, die schwarze Dame.

    Minnie war aus dem Spiel ausgestiegen, aber sie hatte ein Abschiedsgeschenk für Kat hinterlassen: die letzten Seiten des Tagebuchs der Nonne Mireille, auf denen das Geheimnis des fabelhaften Schachspiels enthüllt wurde. Es handelte sich um eine Formel, die, wenn man sie löste, wesentlich mehr bewirken konnte, als Zivilisationen zu erschaffen oder zu zerstören. Sie konnte sowohl Energie als auch Materie umwandeln und dazu noch vieles, vieles mehr.
    Aus Mireilles Tagebuch ging hervor, dass sie mit dem berühmten Physiker Fourier in Grenoble zusammengearbeitet und selbst versucht hatte, die Formel herauszufinden, und sie behauptete, es sei ihr im Jahr 1830, nach dreißig Jahren Arbeit, schließlich gelungen. Sie besaß siebzehn Spielfiguren - mehr als die Hälfte - und das mit Symbolen bestickte Tuch, worin das Spiel einmal eingewickelt gewesen war. Das mit Edelsteinen besetzte Schachbrett selbst war in vier Teile zerlegt und auf Anweisung von Katharina der Großen in Russland vergraben worden. Aber die Äbtissin von Montglane, die kurz danach in den Kerker geworfen wurde, hatte es heimlich mit ihrem eigenen Blut aus dem Gedächtnis auf das Futter ihres Gewands gezeichnet. Diese Zeichnung befand sich mittlerweile in Mireilles Besitz.
    Während Mireille damals nur über siebzehn Figuren des Montglane-Spiels verfügte, hatten wir jetzt sechsundzwanzig, darunter die Figuren der Gegenpartei und einige, die jahrelang vergraben gewesen waren, sowie das mit den Symbolen bestickte Tuch - vielleicht genug, um die Formel zu finden, ohne Rücksicht auf die damit verbundenen Gefahren. Uns fehlten nur sechs Spielfiguren und das Schachbrett selbst. Aber Kat glaubte, wenn sie die Figuren an

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