Die Botschaft des Panergon
Yuba und Afarik Ihre Untersuchungen des Raumfahrzeugs. Sie richten sich in allem nach Yubas Anweisungen, Sie gehen mit aller nur erdenklichen Vorsicht zu Werke.“
Abd el Malek ging davon und bestieg, von dem Außenminister gefolgt, seinen mächtigen Wagen.
Bald darauf war es still auf dem weiten Gelände. In einem dichten und engen Kordon umgaben Truppen und Panzerfahrzeuge die Weltraumschiffe, gewaltige entseelte Maschinen nun, nachdem jene, die das Leben in ihnen gewesen waren, sie hatten verlassen müssen und willenlose Werkzeuge in der Hand feindlicher Menschen geworden waren.
Und schon zitterte in diesen vom Machtwillen und einer fanatischen Überzeugung beherrschten Hirnen die verwegene Frage, ob es nicht erreichbar sei, Gebieter auch auf jenem Stern zu werden, von dem sie bisher nichts kannten als seinen Namen.
* * *
Am nächsten Tage wurden Regierung und Völker der UN von einer Nachricht erschüttert, die so unerhört war, daß man sie kaum zu fassen vermochte, daß man sich weigerte, an ihre Wahrheit zu glauben. Und als man sich dennoch überzeugen mußte, daß die Raumschiffe und ihre Besatzung in der Hand der Panafrikanischen Union waren, gelang es nicht, sich über die Tragweite dieses ungeahnten, dieses unglaublichen Ereignisses klar zu werden.
Das hatte der amtliche Nachrichtendienst der Union in knapper Sprache gemeldet:
Die Raumfahrzeuge waren erwartungsgemäß eingetroffen, auf dem zu ihrem Empfang bereiteten und geschmückten Flugfeld von Sufetula. Es habe eine erste, im Geiste der Freundschaft gehaltene Unterredung stattgefunden, an die sich ein Empfang bei der Regierung der Union habe anschließen sollen. Bei Betreten des Flugfeldes aber seien die Männer der Raumschiffe, die Gesandten des Panergon, von einer bis zur Stunde noch unbekannten Krankheit befallen worden. Sie lägen, in einem lähmungsartigen Schwächezustand, in eigens für sie eingerichteten Behandlungsräumen der Regierung der Union. Ihr Zustand gebe zu ernsten Besorgnissen keinen Anlaß, wenn auch noch niemand der vor einer unbekannten Krankheit stehenden Ärzte zu sagen vermöge, wie sich der Krankheitsablauf gestalten werde und wann mit der Wiedergenesung der Patienten gerechnet werden dürfte. Die Raumschiffe seien in der Obhut der Union, vor jeder Gefährdung gesichert.
Das war alles.
Regierung und Hoher Rat der UN traten sofort nach Eingang der sensationellen Nachricht zu einer Sitzung zusammen. Ihr Ergebnis war eine Note. Sie besagte, daß angesichts des die gesamte Menschheit aufs tiefste berührenden Besuchs der Gesandten vom Panergon es als unmöglich abgelehnt werden müsse, die Fürsorge für diese Männer allein der Panafrikanischen Union und ihrer Wissenschaftler zu überlassen. Darum verlange die Regierung der UN, daß die Union unverzüglich ihre Einwilligung zur Entsendung einer ärztlichen Kommission der UN nach Sufetula erteile. Da es gleichzeitig in keiner Weise angängig sei, daß der Schutz der Raumfahrzeuge allein von der Union gestellt werde, fordere die UN-Regierung die sofortige Erteilung der Einreiseerlaubnis für eine militärisch-technische Kommission in das Gebiet der Union, um so das ihr politisch und juristisch zustehende, zugleich aus einer moralischen Verpflichtung erwachsene Recht ausüben zu können, zu der Sicherheit der Raumfahrzeuge beizutragen. Die Note war maßvoll gehalten, aber dennoch bebte in jeder ihrer Zeilen die Erregung.
Die Union ließ sich Zeit mit ihrer Antwort, sie kam erst nach Ablauf von neun Stunden und stellte eine unumwundene Absage dar.
Die Wissenschaft der Union sei so hochentwickelt, daß sie durchaus in der Lage sei, die Verantwortung für das Wohl und die Wiedergesundung der Boten vom Panergon zu übernehmen. Desgleichen reiche die Macht der Union völlig aus, die Sicherheit der Weltraumschiffe zu garantieren. Die Souveränität und der Stolz der in der Union vereinten Völker ließen eine andere Antwort nicht zu. Die Union werde den Männern des Panergon nach ihrer Wiedergesundung keinerlei Beschränkung auferlegen, sondern ihnen jede Förderung angedeihen lassen.
Diese Antwort stellte die Regierung und den Hohen Rat der UN vor eine Alternative.
Unmöglich, den eben vermiedenen Krieg zu entfesseln. Nichts blieb, als sich zu fügen. Noch wußte man nicht, was an der Darstellung der Union wahr, was unwahr sein mochte. Konnte die Panafrikanische Union es wagen, durch eine Gewalttat den Panergon herauszufordern? Soviel mußte auch dem
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