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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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kleben.«
    »Sie wissen bestimmt, wie mächtig meine Auftraggeber sind. Was passieren wird, wird passieren.«
    »Es sei denn, ich ändere meine Geschäftspraktiken.«
    Bourne spürte die Veränderung in Herreras Haltung, noch bevor er es gesagt hatte. Er stritt nicht länger ab, dass er im Waffengeschäft aktiv war. »Das ist korrekt.«
    Don Herrera seufzte und machte Fausto ein Zeichen, der die Pistole von Tracys Kopf nahm und wegsteckte. Dann warf er das Stilett auf das Sofakissen, schlug sich auf die Schenkel und sagte: »Ich denke, Señor Stone, ein Spaziergang im Garten würde uns guttun.«
    Fausto schloss die Verandatür auf, und die beiden Männer gingen hinaus auf den mit Steinplatten ausgelegten Weg. Der Garten war ein Achteck, das von den massiven Armen des Hauses umfasst wurde. Ein paar Zitronenbäume spendeten ebenso Schatten wie eine Palme neben dem gekachelten Brunnen im maurischen Stil. Einige Steinbänke waren im Garten verteilt, manche in der Sonne, manche im Schatten. Die Luft war erfüllt vom Duft der Zitronenbäume, deren junge Blätter wie Schmetterlinge aus ihren Winterkokons schlüpften.
    Weil es draußen kühl war, zeigte Don Herrera auf eine Bank, die ganz in der Sonne lag. Als sie sich nebeneinandergesetzt hatten, sagte er: »Ich muss zugeben, Jewsen überrascht mich; er schickt einen Mann, der nicht bloß ein Schläger ist, sondern auch ungewöhnlich klug.« Er neigte ganz leicht den Kopf, eine Geste der Anerkennung. »Wie viel zahlt Ihnen dieser russische Hundesohn?«
    »Nicht genug.«
    »Ja, Jewsen ist ein billiger Bastard.«
    Bourne lachte. Sein riskantes Manöver hatte sich gelohnt: Er hatte seine Antwort. Wayan wurde von Nikolaj Jewsen beliefert. Der Mann mit der Narbe war von §Jewsen geschickt worden; er war ihm von Bali hierhergefolgt, nachdem er schon dort versucht hatte, ihn zu töten. Bourne wusste zwar nicht, warum ihn Jewsen ausschalten wollte, aber er war der Antwort auf diese Frage immerhin einen großen Schritt näher gekommen. Es hatte sich gezeigt, wer Don Fernando Herrera wirklich war: Nikolaj Jewsens Konkurrent. Und wenn er Herrera überzeugen konnte, dass er, Bourne, eventuell bereit war, die Seite zu wechseln, dann würde ihm Herrera alles über Jewsen verraten, was er wusste – vielleicht auch das, was Bourne wissen wollte.
    »Jedenfalls nicht genug, um mir ein Stilett an die Kehle setzen zu lassen.«
    »Dass das notwendig war, bedauere ich selbst am meisten.«
    Die Furchen in Herreras Gesicht traten im Licht der schräg einfallenden Sonne besonders deutlich hervor. Da war ein wilder Stolz in diesem Gesicht, den er verborgen hatte, als er die Rolle des Gentlemans gespielt hatte, eine unbeugsame Energie und Entschlossenheit, die Bourne eine gewisse Anerkennung abnötigte.
    »Ich weiß von Ihrer Geschichte in Kolumbien«, sagte er. »Auch davon, dass Sie es mit der Tropical Oil Company aufgenommen haben.«
    »Ah ja, das ist lange her.«
    »Unternehmungsgeist verliert man nicht.«
    Der Kolumbianer warf ihm einen durchtriebenen Blick zu. »Sagen Sie mir, soll ich Señorita Atherton den Goya verkaufen?«
    »Sie hat nichts mit mir zu tun«, antwortete Bourne.
    »Sehr ritterlich von Ihnen, aber nicht ganz die Wahrheit.« Herrera hob mahnend den Zeigefinger. »Sie hätte den Goya sehr gern zu einem unfairen Preis genommen.«
    »Das macht sie höchstens zu einer guten Geschäftsfrau.«
    Herrera lachte. »Ja, das stimmt.« Er sah Bourne von der Seite an. »Ich nehme an, Sie wollen mir nicht Ihren richtigen Namen sagen.«
    »Sie haben meinen Pass gesehen.«
    »Das ist jetzt nicht der Moment, um mich zu beleidigen.«
    »Was ich damit sagen wollte – ein Name ist so gut wie irgendein anderer, vor allem in unserem Geschäft.«
    Herrera fröstelte. »Gott, es wird richtig kalt.«
    Er stand auf. Die Schatten waren im Laufe ihres Gesprächs immer länger geworden. Nur auf die westseitige Wand fiel ganz oben noch ein wenig Sonne, während sich der Abend über die Stadt senkte.
    »Dann gehen wir zurück zu unserer Geschäftsfrau. Ich möchte gern wissen, ob sie meinen Goya wirklich unbedingt will.«
    M. Errol Danziger, der NSA -Abteilungsleiter für Funkaufklärung, verfolgte drei Monitore gleichzeitig, über die er über das Geschehen im Iran, in Ägypten und im Sudan auf dem Laufenden gehalten wurde, und machte sich nebenbei Notizen. Gelegentlich sprach er in das Mikrofon an seinem Headpiece, in der knappen Funkersprache, die er sich selbst ausgedacht hatte, obwohl er über eine von

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