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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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oft haben Sie gelogen, seit Sie durch meine Tür gekommen sind?« Der Kolumbianer schritt quer durch den Raum, nahm Bournes Tequila und trank ihn in einem Zug aus. Er schmatzte mit den Lippen und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Der Mann, den Wayan Ihnen beschrieben hat, der Mann, der Sie töten wollte, wurde von einem Landsmann von Ihnen angeheuert.«
    »Der Name des Killers.«
    »Boris Iljitsch Karpow.«
    Bourne erstarrte, er konnte nicht glauben, was er soeben gehört hatte. »Das muss ein Irrtum sein.«
    Herrera legte den Kopf auf die Seite. »Sie kennen diesen Mann?«
    »Warum sollte ein Oberst des FSB-2 für einen Amerikaner arbeiten?«
    »Nicht für irgendeinen Amerikaner«, antwortete der Kolumbianer. »Verteidigungsminister Ervin Reynolds Halliday, der, wie wir beide wissen, einer der mächtigsten Männer auf dem Planeten ist. Außerdem war es ein Geschäft mit einer entsprechenden Gegenleistung.«
    Aber es konnte unmöglich Boris gewesen sein, dachte Bourne. Boris war ein Freund, er hatte Bourne einst in Reykjavik geholfen, und dann auch in Moskau, wo er zu einem Treffen mit Dimitri Maslow erschienen war, mit dem er recht freundschaftlich umgegangen war. Konnte es sein, dass die beiden mehr waren als nur Freunde? War Boris auch ein Partner von Jewsen, ebenso wie Maslow? Bourne spürte, wie ihm der kalte Schweiß ausbrach. Das Spinnennetz, in das er geraten war, wuchs mit jedem Faden, den er entdeckte.
    »Aber hier …« Herrera hatte sich von ihm abgewandt und in einer Schublade des Sekretärs zu kramen begonnen. Als er sich wieder umdrehte, hatte er einen Umschlag in der einen Hand und ein Diktiergerät in der anderen. »Sehen Sie sich das hier an.«
    Bourne öffnete den Umschlag, den ihm der Kolumbianer reichte, und fand darin mehrere Schwarz-Weiß-Überwachungsfotos, etwas körnig, aber scharf genug, um die beiden Männer zu erkennen, die in ein ernstes Gespräch vertieft waren. Obwohl ihre Gesichter in Nahaufnahme zu sehen waren, verlieh das gedämpfte Licht doch allem eine gewisse Unschärfe.
    »Sie haben sich in einem Münchner Bierkeller getroffen«, erklärte Herrera.
    Bourne erkannte Boris’ Gesichtszüge. Der andere Mann, älter und größer, war tatsächlich der amerikanische Verteidigungsminister Bud Halliday. Dann blickte er auf das Datum auf dem Foto – demnach hatte das Treffen wenige Tage, bevor er angeschossen wurde, stattgefunden.
    »Das hat jemand am Computer gemacht«, meinte er und gab die Fotos zurück.
    »Heutzutage sehr gut möglich, das gebe ich zu.« Herrera reichte ihm das Diktiergerät, als wäre es etwas besonders Kostbares. »Vielleicht überzeugt Sie das, dass die Fotos nicht gefälscht sind.«
    Als Bourne auf die Play-Taste drückte, hörte er über den Hintergrundgeräuschen folgenden Wortwechsel:
    »Schalten Sie Jason Bourne aus, dann werde ich die ganze Macht der amerikanischen Regierung einsetzen, um Abdulla Khoury dorthin zu schicken, wo er hingehört.«
    »Das reicht mir nicht, Mr. Smith. Eine Hand wäscht die andere, nicht wahr? Und das heißt in diesem Fall: Auge um Auge .«
    »Wir ermorden nicht einfach Leute, Oberst Karpow.«
    »Natürlich nicht. Wie auch immer, Minister Halliday, ich habe jedenfalls keine solchen Skrupel.«
    Nach einer kurzen Pause sagte Halliday: »Ja, natürlich, ich habe kurz unsere Vereinbarung vergessen, Mr. Jones. Schicken Sie mir den gesamten Inhalt der Festplatte, dann wird es erledigt. Einverstanden?«
    »Einverstanden.«
    Bourne drückte auf die Stop p -Taste und sah Herrera an. »Von was für einer Festplatte reden sie?«
    »Ich habe keine Ahnung, aber wie Sie sich vorstellen können, versuche ich es herauszufinden.«
    »Wie sind Sie zu diesem Material gekommen?«
    Ein Lächeln erschien auf dem Gesicht des Kolumbianers, und er legte den Zeigefinger auf die Lippen.
    »Warum sollte mich Boris töten wollen?«
    »Oberst Karpow hat mir nicht verraten, wofür er die Waffe braucht, als er sich deswegen an mich wandte.« Herrera zuckte die Achseln. »Aber ich habe routinemäßig das Telefon überprüft, von dem er angerufen hat. Es war ein Satellitentelefon in Khartum.«
    »In Khartum«, sagte Bourne. »Vielleicht in der Gamhuria Avenue siebenhundertneunundsiebzig, Nikolaj Jewsens Hauptquartier.«
    Herrera riss die Augen weit auf. »Jetzt bin ich wirklich beeindruckt.«
    Bourne verfiel in nachdenkliches Schweigen. Konnte es eine Verbindung zwischen Boris und Nikolaj Jewsen geben? Waren sie in Wahrheit Verbündete und nicht

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