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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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überrascht – und das bedeutete, dass er bereits wusste, dass Bourne das Attentat auf Bali überlebt hatte. Und das hieß, dass es auch Boris wusste.
    Er versuchte es mit einem anderen Ansatz. »Kennen Sie einen gewissen Bogdan Maschin?«
    »Den Folterknecht? Natürlich kenne ich ihn.«
    »Er ist tot«, sagte Bourne.
    »Keiner wird um ihn trauern, das können Sie mir glauben.«
    »Er wurde nach Sevilla geschickt«, fuhr Bourne fort, »um mich zu töten.«
    »Sind Sie denn nicht schon tot?«, erwiderte Wolkin voller Ironie.
    »Sie haben gewusst, dass ich’s nicht bin.«
    »Ich hab schon noch ein paar Gehirnzellen übrig – im Gegensatz zu Ihrem verstorbenen Freund Bogdan Maschin, dem keiner eine Träne nachweint.«
    »Wer hat es Ihnen gesagt? Boris?«
    »Boris? Mein lieber Freund, Boris hat sich eine Woche lang betrunken, als er von Ihrem Tod erfuhr – von mir, wenn ich hinzufügen darf. Jetzt weiß er’s natürlich besser.«
    »Dann war’s nicht Boris, der auf mich geschossen hat.«
    Das explosionsartige Gelächter am anderen Ende zwang Bourne, das Telefon einige Augenblicke vom Ohr wegzuhalten.
    Als sich Wolkin wieder beruhigt hatte, sagte er: »Was für ein absurder Gedanke! Ihr Amerikaner! Wo zum Henker haben Sie bloß diese irrsinnige Idee her?«
    »Jemand in Sevilla hat mir Überwachungsfotos gezeigt, auf denen man Boris in einem Münchner Bierkeller zusammen mit dem amerikanischen Verteidigungsminister sieht.«
    »Wirklich? Auf welchem Planeten soll denn das passiert sein?«
    »Ich weiß, es klingt verrückt, aber ich habe auch eine Aufnahme von dem Gespräch gehört. Minister Halliday wollte meinen Tod, und Boris hat den Auftrag übernommen.«
    »Boris ist Ihr Freund«, erwiderte Wolkin nun völlig ernst. »Er ist Russe; wir schließen nicht schnell Freundschaft – aber wenn, dann würden wir sie nie verraten.«
    »Es war ein Geschäft«, beharrte Bourne. »Boris hat gesagt, dass er dafür den Tod von Abdulla Khoury will, dem Chef der Östlichen Bruderschaft.«
    »Es stimmt, dass Abdulla Khoury vor kurzem getötet wurde, aber ich versichere Ihnen, dass Boris keinen Grund hätte, seinen Tod zu wollen.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Boris arbeitet in der Antidrogenbehörde. Das haben Sie ja sicher gewusst – schlau, wie Sie sind, nicht wahr? Die Östliche Bruderschaft unterstützte die Terroristen von der Schwarzen Legion mit Hilfe einer Drogenroute, die von Kolumbien über Mexiko bis nach München führte. Boris hatte jemanden in dem Kartell, der ihm das andere Ende der Handelsroute lieferte, nämlich Gustavo Moreno, einen kolumbianischen Drogenbaron, der auf einer riesigen Hazienda außerhalb von Mexiko City lebte. Boris ließ die Hazienda von seinem Eliteteam vom FSB-2 angreifen. Moreno wurde erschossen, aber die wirklich fette Beute – Morenos Laptop mit allen Details über die Drogenroute – ging ihm durch die Lappen. Wo war das Ding hingekommen? Boris suchte zwei Tage lang jeden Winkel der Hazienda ab – ohne Erfolg. Der Laptop blieb verschwunden – aber Boris wäre nicht Boris, wenn er nicht etwas gewittert hätte.«
    »Und die Spur hat ihn nach Khartum geführt.«
    Wolkin ging nicht auf die Bemerkung ein. Vielleicht dachte er, dass sich das von selbst verstand. Stattdessen sagte er: »Wissen Sie, wann dieses angebliche Treffen zwischen Boris und dem amerikanischen Verteidigungsminister stattgefunden haben soll?«
    »Es war auf den Fotos vermerkt«, antwortete Bourne. Als er Wolkin das Datum nannte, sagte der Russe mit Nachdruck: »Da war Boris gerade drei Tage hier bei mir, auch an diesem Tag. Ich weiß nicht, wer da mit dem Amerikaner am Tisch gesessen hat, aber so sicher, wie Russland korrupt ist, sage ich Ihnen, dass es nicht unser gemeinsamer Freund Boris Karpow war.«
    »Wer war es dann?«
    »Bestimmt ein Chamäleon. Kennen Sie welche, Bourne?«
    »Außer mir gibt es da noch einen. Aber im Gegensatz zu mir ist er tot.«
    »Sie scheinen sich da sicher zu sein.«
    »Ich habe selbst gesehen, wie er vor der Küste von Long Beach aus großer Höhe ins Wasser fiel.«
    »Das ist nicht dasselbe wie tot. Das sollten doch gerade Sie am besten wissen«, fügte Wolkin hinzu.
    Bourne schwieg, und ihn überlief ein kalter Schauer.
    »Wie viele Leben haben Sie schon gehabt, Bourne? Boris hat mir erzählt, dass es viele waren. Ich denke, dass es bei Leonid Danilowitsch Arkadin genauso sein muss.«
    »Wollen Sie mir damit sagen, dass Arkadin nicht untergegangen ist? Dass er überlebt hat?«
    »Eine schwarze

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