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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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umsetzten und die gleichsam als Auserwählte die neue Lehre in der CI verbreiten sollten. Sie würden die Arbeit für ihn erledigen – etwas, was er allein wahrscheinlich nicht schaffen konnte. Er hatte nicht vor, Leute zu entlassen und durch neue zu ersetzen – nein, er würde die CI von innen umkrempeln und zu einer ganz anderen Organisation machen, auf der Grundlage des Plans, den ihm Bud Halliday vorgegeben hatte.
    Zu diesem Zweck hatte er bereits beschlossen, Symes nach einer gewissen Zeit zum DDCI , seinem Stellvertreter, zu machen. So würde er sie nach und nach zu sich ins Boot holen und seine Macht in der CI zementieren.
    »Guten Morgen, Gentlemen. Ich vermute, Sie haben gewisse Gerüchte gehört – ich hoffe ja, dass ich mich irre, aber wenn nicht, dann möchte ich heute einiges richtigstellen. Es wird niemand gefeuert und niemand versetzt, wenngleich es natürlich im Laufe der Zeit gewisse Verschiebungen geben wird, wie sie ja sicher auch früher bei Ihnen vorgekommen sind und wie es sie in jeder Organisation gibt, die sich vernünftig weiterentwickelt. Ich habe mich natürlich auf diesen Moment vorbereitet und die ehrwürdige Geschichte der CI studiert, und ich darf wohl behaupten, dass ich das Erbe dieser großartigen Organisation wirklich verstehe. Deshalb versichere ich Ihnen – und meine Tür steht Ihnen jederzeit offen, um über dieses oder irgendein anderes Thema zu sprechen –, lassen Sie mich also versichern, dass sich nichts ändern wird und dass ich stets das Vermächtnis des Alten im Blick haben werde, den ich im Übrigen schon als junger Student verehrt habe. Und so kann ich nur aufrichtig und in aller Bescheidenheit betonen, dass es mir eine große Ehre ist, heute hier als einer von Ihnen zu stehen und diese großartige Organisation in die Zukunft führen zu dürfen.«
    Die Männer, die um den Tisch versammelt waren, saßen vollkommen still da, während sie die langatmige Ansprache ihres neuen Chefs verarbeiteten und einzuschätzen versuchten, wie viel Lüge und Geschwafel an dem Ganzen war. Es war schon interessant, wie sehr er die arabische Gepflogenheit des Weitschweifigen angenommen hatte. Wo es ein Wort auch getan hätte, sagte er einen ganzen Satz, und wo ein Satz gereicht hätte, brauchte er mindestens drei.
    Es herrschte allgemeine Erleichterung im Konferenzsaal, als er sich setzte, eine Akte vor sich auf dem Tisch aufschlug und die erste Hälfte durchblätterte. Plötzlich blickte er auf. »Soraya Moore, die Leiterin von Typhon, ist nicht anwesend, weil sie noch in einer Mission unterwegs ist. Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich diese Mission abgebrochen habe und sie angewiesen habe, unverzüglich zu einer Einsatzbesprechung zurückzukommen.«
    Er sah bestürzte Gesichter, die sich einander zuwandten, aber es blieb still im Raum. Danziger warf einen kurzen Blick auf seine Notizen. »Mr. Doll«, sagte er schließlich, »warum ist Ihr Chef, Mr. Marks, nicht anwesend?«
    Rory Doll hielt sich die Faust vor den Mund und hustete, bevor er sprach. »Ich glaube, er ist im Feld, Sir.«
    Der Araber sah Doll, einen schmächtigen blonden Mann mit lebhaften blauen Augen, mit einem einnehmenden Lächeln an. » Glauben Sie, dass er im Feld ist, oder wissen Sie es?«, fragte er.
    »Ich weiß es, Sir. Er hat es mir selbst gesagt.«
    »Verstehe«, sagte Danziger, immer noch lächelnd. » Wo im Feld?«
    »Das hat er nicht gesagt, Sir.«
    »Und ich nehme an, Sie haben ihn auch nicht gefragt.«
    »Sir, bei allem Respekt, aber wenn Chief Marks gewollt hätte, dass ich es weiß, dann hätte er es mir gesagt.«
    Ohne den Blick von Marks’ Stellvertreter zu wenden, klappte der Araber die Akte zu. Es war, als würde der ganze Saal kollektiv den Atem anhalten. »Das stimmt. Solide Sicherheitsvorkehrungen sind durchaus angebracht«, sagte der neue DCI schließlich. »Bitte sorgen Sie dafür, dass Marks zu mir kommt, sobald er zurück ist.«
    Sein Blick löste sich schließlich von Doll und ging von einem zum anderen. »Also gut, dann kommen wir zur Sache«, fuhr er fort, während er jedem Einzelnen kurz in die Augen sah. »Von diesem Moment an werden alle Ressourcen der CI auf die Schwächung und Zerstörung des gegenwärtigen Regimes im Iran gerichtet.«
    Es war still im Raum, und ein Schauder lief von einem zum andern.
    »Ich werde Ihnen jetzt die umfassende Operation erläutern, mit der wir uns eine neue proamerikanische Widerstandsgruppe im Iran zunutze machen werden, die bereit und in der Lage ist,

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