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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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mit unserer Unterstützung das Regime im Iran zu stürzen.«
    »Also, wenn Sie den Polizeipräsidenten dieser Stadt unter Druck setzen wollen«, sagte Willard, »dann können Sie’s gleich vergessen. Das ist zwecklos. Ich sage Ihnen das, weil der Mann meistens bekommt, was er will, sogar vom Bürgermeister. Er lässt sich von keiner Behörde einschüchtern, auch nicht von uns, und das sagt er auch ganz offen.«
    Willard und Peter Marks stiegen die Steintreppe eines Sandsteinhauses hinauf, das nahe genug am Dupont Circle lag, um am urbanen Charakter des Viertels teilzuhaben. Es war Willards Plan, nach dem sie vorgingen. Nachdem er wusste, dass Lester Burrows, der Polizeipräsident, sich diesen Tag freigenommen hatte, war Willard mit Marks zu diesem schmucken Sandsteinhaus gefahren.
    »Der einzige Weg, wie man bei ihm etwas erreicht, ist mit Psychologie. Man muss den Menschen ansprechen, nicht den Polizeipräsidenten.«
    »Sie kennen Burrows?«
    »Ob ich ihn kenne?«, erwiderte Willard. »Wir sind zusammen aufs College gegangen, wir haben zusammen den Othello gespielt. Er war ein sensationeller Othello, richtig beängstigend, kann ich Ihnen sagen – ich wusste, dass seine Wut echt war, sie hatte damit zu tun, wo er hergekommen war.« Er nickte, wie zu sich selbst. »Lester Burrows ist ein Afroamerikaner, der die bittere Armut seiner Kindheit überwunden hat. Das soll nicht heißen, dass er sie vergessen hat, überhaupt nicht, aber im Gegensatz zu seinem Vorgänger, der nie Nein gesagt hat, wenn jemand mit Bestechungsgeld kam, ist Lester Burrows ein guter Mann unter der rauen Schale, die er sich zugelegt hat, um sich und seine Leute zu schützen.«
    »Dann wird er auf Sie hören«, meinte Marks.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Willard, und seine Augen blitzten listig, »aber er wird mich sicher nicht wegschicken.«
    Willard griff nach dem Messingtürklopfer in der Form eines Elefanten und machte sich mit ihm bemerkbar.
    »Was ist das für ein Haus?«, fragte Marks.
    »Das werden Sie gleich sehen. Spielen Sie einfach mit, dann wird es schon gutgehen.«
    Die Tür ging auf, und vor ihnen stand eine junge Afroamerikanerin in einem modischen Businessanzug. Sie blinzelte kurz und sagte schließlich: »Freddy, bist das wirklich du?«
    Willard lachte. »Ist eine Weile her, Reese, was?«
    »Eine Ewigkeit«, sagte die junge Frau mit einem Lächeln im Gesicht. »Also, steh doch nicht hier rum, komm rein. Er wird vor Freude aus dem Häuschen sein, wenn er dich sieht.«
    »Damit er mich beim Kartenspiel ausnehmen kann.«
    Jetzt lachte die junge Frau – es war ein warmes, wohlklingendes Lachen.
    »Reese, das ist ein Freund von mir, Peter Marks.«
    Die junge Frau streckte ihm energisch die Hand entgegen. Sie hatte ein etwas kantiges Gesicht mit einem markanten Kinn und bernsteinfarbenen Augen, die eine gewisse Weltgewandtheit verrieten. »Ein Freund von Freddy? Freut mich.« Ihr Lächeln wurde noch breiter. »Reese Williams.«
    »Die starke rechte Hand des Präsidenten«, ergänzte Willard.
    »Oh, ja.« Sie lachte. »Was täte er nur ohne mich?«
    Sie führte sie über einen gedämpft beleuchteten Flur, dessen holzgetäfelte Wände mit Fotos und Aquarellen von afrikanischen Wildtieren geschmückt waren, vorwiegend Elefanten, außerdem einige Nashörner, Zebras und Giraffen.
    Sie kamen zu einer Doppeltür, die Reese für sie öffnete und hinter der sich eine blaue Wolke von aromatischem Zigarrenrauch ausbreitete. Man hörte das leise Klimpern von Gläsern und dann die schnellen Geräusche von Spielkarten, die auf einem grünen Spieltisch in der Bibliothek ausgeteilt wurden. Sechs Männer – darunter auch Polizeipräsident Burrows – und eine Frau saßen um den Tisch herum und spielten Poker. Jeder der Anwesenden hatte irgendein höheres Amt hier in der Stadt inne. Marks kannte sie nicht alle, doch Willard nannte ihm ihre Namen.
    Als sie an der Schwelle standen, ging Reese voraus. Sie schritt an den Tisch, wo Burrows saß und geduldig sein Blatt ausspielte. Sie wartete hinter seiner rechten Schulter, bis er den beträchtlichen Pot einkassiert hatte, dann beugte sie sich vor und flüsterte ihm ins Ohr.
    Sogleich blickte der Präsident auf, und ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht. »Verdammt!«, rief er aus, schob seinen Stuhl zurück und stand auf. »Also, da soll mich doch der Blitz treffen, wenn das nicht Freddy Fucking Willard ist!« Er schritt auf ihn zu und schloss ihn in die Arme. Er war ein Bär von einem

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