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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Schlitz, und nach einem Klicken sprang das Licht von Rot auf Grün um. Er lehnte sich gegen die Wand, die sich als Tür zwischen den Betonplatten herausstellte. Drinnen musste Tracy ihr Paket von einem Röntgenscanner überprüfen lassen, dann fuhren sie in einem kleinen Aufzug in den zweiten Stock hinauf. Als sie oben waren, führte er sie einen Gang mit hohen Mahagonitüren entlang. Diese Türen waren weder mit einem Namen noch einer Nummer versehen, und nachdem sie mehrmals abgebogen waren, hatte sie immer mehr das Gefühl, sich in einem Labyrinth zu befinden. Musik tönte aus verborgenen Lautsprechern. Unterwegs kamen sie an der einen oder anderen Nahaufnahme eines Air-Africa-Jets vorbei.
    Der Konferenzsaal, in den er sie führte, war offenbar für eine Feier geschmückt; überall sah man bunte Luftballons, der lange Tisch war mit einem gestreiften Tuch bedeckt und bog sich unter der Last der köstlichen Speisen.
    »Dass wir den Goya endlich haben, ist ein Grund zum Feiern«, erklärte Noah, doch mehr wollte er ihr dazu offenbar nicht sagen. Er zog einen dünnen Aktenkoffer unter dem Tisch hervor und legte ihn auf das einzige freie Fleckchen auf dem Tischtuch. Er drehte am Zahlenschloss und öffnete den Koffer. Drinnen sah Tracy den Scheck über ihr Honorar, auf ihren Namen ausgestellt. Daraufhin wandte sie sich dem Paket zu, um den Goya auszupacken.
    Noah warf kaum einen Blick darauf. »Wo ist der Rest?«
    Sie gab ihm das Echtheitszertifikat, von Professor Alonzo Pecunia Zuñiga vom Museo del Prado in Madrid unterzeichnet. Noah studierte es einige Augenblicke, dann nickte er und legte es neben das Bild.
    »Ausgezeichnet.« Er griff in den Aktenkoffer und reichte ihr den Scheck. »Ich glaube, damit ist unser Geschäft abgeschlossen, Miss Atherton.« In diesem Augenblick klingelte sein Handy, und er entschuldigte sich. Er hörte einige Augenblicke zu, dann zog er die Augenbrauen zusammen »Wann?«, fragte er ins Telefon. »Wer? Was soll das heißen – allein? Verdammt, hab ich nicht … Okay, Sie rühren sich nicht von der Stelle, bis ich da bin!« Er beendete das Gespräch mit düsterer Miene.
    »Ist etwas nicht in Ordnung?«, fragte Tracy.
    »Nichts, was Sie betrifft«, brachte Noah trotz seines Zorns mit einem Lächeln hervor. »Machen Sie es sich bitte hier bequem. Ich komme und hole Sie, sobald es sicher ist.«
    »Sicher? Wie meinen Sie das?«
    »Es ist jemand ins Haus eingedrungen.« Noah eilte bereits quer durch den Raum zur Tür. »Aber keine Sorge, Miss Atherton, wie es aussieht, haben wir ihn schon gestellt.«
    »Da hat jemand am KRT auf uns gewartet«, sagte Amun Chalthoum, während er mit Soraya in die Stadt fuhr. KRT war das internationale Kürzel für den Flughafen Khartum.
    »Ich hab sie gesehen«, antwortete Soraya. »Zwei Männer.«
    »Es sind noch zwei dazugekommen.« Chalthoum blickte in den Rückspiegel. »Sie sitzen alle vier in einem grauen Toyota Corolla, drei Autolängen hinter uns.«
    »Die Männer am Terminal dürften von hier gewesen sein.«
    Chalthoum nickte.
    »Schon merkwürdig – es hat doch niemand hier gewusst, dass wir nach Khartum kommen.«
    »Vielleicht doch.« Ein verschlagenes Lächeln umspielte die Lippen des Ägypters. »Als Chef des Geheimdienstes musste ich einem Vorgesetzten sagen, dass ich das Land verlasse, wenn es auch nur kurz ist. Der Mann, dem ich es meldete, ist derjenige, den ich schon länger im Verdacht habe, dass er insgeheim gegen mich arbeitet.« Sein Blick ging erneut zum Rückspiegel. »Jetzt habe ich wenigstens den Beweis für seinen Verrat. Nichts und niemand wird mich daran hindern, einen dieser Schurken nach Kairo mitzunehmen, damit er gegen ihn aussagt.«
    »Mit anderen Worten«, sagte Soraya, »wir müssen uns von ihnen schnappen lassen.«
    Amuns Lächeln wurde noch breiter. »Wir lassen sie he rankommen«, verbesserte er sie, »damit wir sie schnappen können.«
    Das Pokerspiel war vor einer Stunde zu Ende gegangen, doch in dem Haus in der Nähe des Dupont Circle hingen noch die Gerüche von den Männern – und Frauen –, die hier ihrer Spielleidenschaft gefrönt hatten; es roch nach Zigarrenasche, Pizzaresten, nach abgestandenem, aber ehrlichem Schweiß und nicht zuletzt nach Geld.
    Vier Leute saßen auf den Samtsofas im Art-déco-Stil beisammen: Willard, Peter Marks, Polizeipräsident Lester Burrows und Reese Williams, die sich überraschend als Besitzerin des Hauses herausstellte. Zwischen ihnen stand auf einem niedrigen Tisch eine Flasche

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