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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Granate zertrümmerte das Heckfenster des Wagens, der im nächsten Augenblick in einem orange-schwarzen Feuerball aufging. Der Junge trat bereits kräftig in die Pedale, ein zufriedenes Lächeln im Gesicht.
    An diesem Tag saß Leonid Arkadin kurz nach Mittag in einer Münchner Bierhalle, umgeben von Blasmusik und betrunkenen Deutschen, als sein Handy klingelte. Er erkannte die Nummer des Anrufers, ging hinaus auf die Straße, wo es etwas weniger laut war, und brummte einen wortlosen Gruß.
    »So wie Ihre früheren Versuche, die Östliche Bruderschaft zu zerschlagen, ist auch dieser wieder gescheitert.« Abdulla Khourys hässliche Stimme summte in seinem Ohr wie eine zornige Wespe. »Sie haben heute früh nur meinen Finanzminister getötet. Ich habe schon einen neuen ernannt.«
    »Sie verstehen da etwas falsch«, erwiderte Arkadin. »Ich will die Bruderschaft nicht zerschlagen. Ich will sie übernehmen.«
    Die Antwort war ein hartes Lachen, in dem keinerlei menschliche Gefühlsregung mitschwang. »Sie können noch so viele von meinen Leuten töten, Arkadin – ich versichere Ihnen eines: Ich werde überleben.«
    Moira Trevor saß hinter ihrem funkelnagelneuen Schreibtisch aus Chrom und Glas in der Zentrale von Heartland Risk Management, ihrer neuen Firma, die auf zwei Stockwerken eines postmodernen Gebäudes im Nordwesten von Washington D.C. untergebracht war. Sie telefonierte mit Steve Stevenson, einem ihrer Kontaktmänner im §Verteidigungsministerium, der mit ihr über einen lukrativen Auftrag sprach, den ihre neue Firma übernommen hatte, einen von einem halben Dutzend Aufträgen, die in den vergangenen fünf Wochen hereingekommen waren. Gleichzeitig ging sie an ihrem Computer die täglichen Nachrichtendienstberichte durch. Daneben stand ein Foto von ihr und Jason Bourne, ihre Gesichter von der Sonne über Bali erhellt. Im Hintergrund sah man den Gunung Agung, den heiligen Vulkan der Insel, auf den sie eines Morgens gewandert waren, noch bevor die Sonne am Horizont aufgetaucht war. Ihr Gesicht war völlig entspannt; sie sah zehn Jahre jünger aus. Bourne hingegen hatte dieses geheimnisvolle Lächeln auf dem Gesicht, das sie so an ihm liebte. Wenn er so lächelte, strich sie ihm gern mit dem Finger über die Lippen, so als wäre sie eine blinde Frau, die die Fähigkeit besaß, mit den Fingerspitzen eine verborgene Bedeutung aufzuspüren.
    Als ihre Sprechanlage summte, schreckte sie hoch und merkte erst jetzt, dass ihre Gedanken wieder einmal zu jenen goldenen Tagen auf Bali abgeschweift waren, bevor Bourne in Tenganan niedergeschossen wurde. Sie beendete das Telefongespräch, sah auf die Uhr auf ihrem Schreibtisch und kehrte mit ihren Gedanken ins Hier und Jetzt zurück. »Schicken Sie ihn herein«, sagte sie in die Sprechanlage.
    Wenige Augenblicke später trat Noah Perlis ein. Er war ihr direkter Vorgesetzter bei Black River gewesen, einer privaten Söldnerarmee, die die Vereinigten Staaten in Krisengebieten im Nahen und Mittleren Osten einsetzten. Moiras Firma war nun ein direkter Konkurrent von Black River. Noahs schmales Gesicht war noch blasser als sonst, und sein Haar war ein bisschen grauer geworden. Seine lange Nase ragte weit aus dem Gesicht hervor, und sein Mund schien längst vergessen zu haben, wie man lachte oder auch nur lächelte. Er bildete sich einiges auf seine Fähigkeit ein, andere Leute einzuschätzen – obwohl er kaum jemanden an sich heranließ und stets im Hintergrund agierte.
    Sie zeigte auf einen der modernen Chromstühle vor ihrem Schreibtisch. »Setz dich.«
    Er blieb stehen, so als wäre er mit einem Fuß schon wieder draußen. »Ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass du aufhören sollst, unser Personal zu stehlen.«
    »Du meinst, sie haben dich als gewöhnlichen Boten hergeschickt.« Moira sah ihn an und lächelte mit einer Wärme, die sie nicht wirklich empfand. Ihre weit auseinanderstehenden braunen Augen verrieten nichts von ihren Gefühlen, obwohl ihr Gesicht als Ganzes sehr ausdrucksvoll war und auf manchen sogar ein wenig einschüchternd wirken mochte. Doch sie strahlte eine Gelassenheit aus, die ihr gerade in heiklen Momenten wie diesem sehr nützlich war.
    Bourne hatte sie gewarnt, dass dieser Moment kommen würde, und irgendetwas in ihr hatte sich sogar darauf gefreut. Noah verkörperte für sie wie kein anderer Black River, und sie hatte sich viel zu lange von ihm herumkommandieren lassen müssen.
    Noah trat einige Schritte auf sie zu, griff nach dem gerahmten Bild, das

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