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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gesagt«, erwiderte sie und lief um die Ecke auf die North Nash Street.
    Während er Maslow und seinen stiernackigen Neandertalern nachsah, wie sie in ihr Fahrzeug stiegen und wegfuhren, musste Arkadin einen Wutanfall unterdrücken. Er musste seine ganze Beherrschung aufbieten, um sich nicht eines der halbautomatischen Gewehre von einem Stapel zu schnappen und den Wagen mit einem Kugelhagel einzudecken, bis alle vier Insassen tot waren. Zum Glück hinderte ihn der letzte Rest seines gesunden Menschenverstandes daran, eine solche Dummheit zu begehen. Er hätte sich vielleicht momentan besser gefühlt, aber auf lange Sicht würde er Maslows verfrühtes Ableben bereuen. Solange ihm der Kopf der Kazanskaja nützlich war, würde er ihn am Leben lassen.
    Aber keine Minute länger.
    Er würde bei Maslow nicht den gleichen Fehler machen wie einst bei Stas Kuzin, dem Mafiaboss von Nischni Tagil, mit dem er zusammengearbeitet hatte und den er eines Tages tötete. Damals war Arkadin jung und unerfahren; er hatte Kuzin zu lange am Leben gelassen. Lange genug jedenfalls, dass der Kerl die Frau, mit der Arkadin schlief, foltern und umbringen konnte. Natürlich hatte der junge Arkadin nicht bedacht, was passieren würde, nachdem er Kuzin und ein Drittel seiner verkommenen Bande ausgelöscht hatte.
    Der Rest von Kuzins Mördern machte Jagd auf ihn, so dass er sich gezwungen sah unterzutauchen. Sie überwachten alle Straßen, die aus der Stadt führten, und zwangen die verängstigten Einwohner, ihn zu verraten, sobald sie ihn sahen. Er musste also schnell ein sicheres Versteck finden, einen Platz, wo sie ihn niemals suchen würden. Er hatte Kuzin in dem Haus erschossen, das ihnen beiden gemeinsam gehörte und in dem Kuzin sein Hauptquartier eingerichtet hatte. Hier hatte er auch die jungen Mädchen festgehalten, die Arkadin für ihn in den Straßen der Stadt eingefangen und hergebracht hatte. Natürlich fand er den idealen Platz, auf den selbst ein Fuchs wie Dimitri Maslow nicht gekommen wäre.
    Abrupt kehrten Arkadins Gedanken zu den Dingen zurück, die ihn hier und jetzt beschäftigten. Er musste wieder an den Anruf von Willard denken, als er zu den Rekruten der Schwarzen Legion zurückkehrte, die bereits vor den Zelten auf ihn warteten. Er hatte sich auf diesen Idioten Wayan verlassen, der ihm Ian Bowles empfohlen hatte. Bowles anzuheuern, war eindeutig ein Fehler gewesen.
    Aber er verdrängte Bowles aus seinen Gedanken, als er zu seinen Leuten sprach. Sie waren nicht annähernd so gut für einen koordinierten Angriff ausgebildet, wie er gehofft hatte. Aber diese Männer waren bis jetzt auch nur in Missionen eingesetzt worden, die sie allein durchzuführen hatten. Viele von ihnen hatten nur noch auf den Befehl gewartet, sich eine Sprengstoffweste umzuschnallen, in einen Markt, eine Polizeiwache oder eine Schule einzudringen und den Auslöser zu drücken. Sie waren mit ihren Gedanken schon halb im Paradies, und Arkadin erkannte sofort, dass es seine Aufgabe und seine Pflicht als Oberhaupt der Östlichen Bruderschaft war, sie zu einer Einheit zu formen. Schließlich hatte die Östliche Bruderschaft die Aktivitäten der Schwarzen Legion schon immer aus dem Hintergrund unterstützt, und somit war er dafür verantwortlich, dass diese Männer lernten, sich aufeinander zu verlassen und sich – wenn nötig – für den anderen zu opfern, ohne einen Moment zu zögern.
    Diese Männer, die da vor ihm standen, waren zäh und ausdauernd, sie waren körperlich und geistig fit. Doch er wusste, dass es sie einige Überwindung gekostet hatte, dem Befehl nachzukommen, den er ihnen gegeben hatte – sich Kopfhaare und Bart zu scheren. Für sie war das gegen ihre Bräuche und gegen das, was der Islam ihnen vorschrieb. Sie fragten sich auch, wie sie sich unauffällig in der islamischen Welt bewegen sollten, wenn sie so aussahen.
    Einer von ihnen, ein Mann namens Farid, sprach ihre Bedenken laut aus. Er tat es mit Nachdruck, weil er überzeugt war, auch für die neunundneunzig anderen Rekruten zu sprechen.
    »Was war das?« Arkadins Kopf wirbelte so energisch herum, dass ein Halswirbel knackte wie ein Gewehrschuss. »Was hast du gesagt, Farid?«
    Hätte er Arkadin gekannt, so hätte Farid den Mund gehalten. Aber er kannte ihn nicht, und es gab niemanden in dem gottverlassenen Land, der ihn hätte warnen können. Und so wiederholte er sein Anliegen.
    »Herr, wir fragen uns, warum du befohlen hast, dass wir uns die Haare scheren sollen, obwohl es uns

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