Die Bourne Intrige
Allah verbietet. Wir fragen uns, warum du das von uns verlangst. Wir wollen eine Antwort, weil du uns damit Schande gemacht hast.«
Ohne ein Wort zu sagen, zog Arkadin den Schlagstock aus seinem Gürtel und schlug ihn Farid gegen die Schläfe. Der Mann ging vor Schmerz in die Knie, und Arkadin zog seinen Colt und schoss Farid aus nächster Nähe ins rechte Auge. Der Mann wurde zurückgerissen, seine Knie gaben nach, und dann lag er auf dem sandigen Boden, stumm und reglos.
Als sie um die Ecke war, blieb Moira stehen und drückte sich an die Wand des Bürogebäudes. Sie hob den rechten Ellbogen und rammte ihn dem NSA -Agenten, als er um die Ecke gerannt kam, in die Brust. Sie hatte eigentlich auf den Hals gezielt, ihn aber verfehlt, und so taumelte er zwar gegen die Hauswand, stürzte sich aber gleich wieder auf sie und schlug mit der Faust zu, doch sie wehrte den Schlag ab.
Es war jedoch nur eine Finte, und er packte ihren linken Arm von unten und drückte zu, um ihn am Ellbogen zu brechen. Moira trat ihm wuchtig auf den Fuß, doch er ließ sie nicht los, sondern drückte nur noch fester zu, bis sie vor Schmerz aufschrie. Im nächsten Augenblick sah sie seine Hand auf sich zukommen – er wollte mit dem Handballen ihre Nase treffen.
Sie wartete einen Sekundenbruchteil, damit er seine ganze Konzentration in den Schlag legte, dann wich sie rasch mit dem Kopf aus. Gleichzeitig sammelte sie ihre ganze Kraft im Unterleib und rammte ihm das rechte Knie zwischen die Beine. Seine Arme öffneten sich weit, sein Griff lockerte sich, und er ging zu Boden.
Moira riss ihren Arm los, doch er erwischte sie im Fallen am Handgelenk und zog sie mit sich, als er in die Knie ging. Seine Augen waren wässrig, und er zwang sich, tief durchzuatmen, um den mörderischen Schmerz in den Griff zu bekommen. Aber das ließ Moira nicht zu. Sie stieß ihm die Fingerknöchel in den Hals, und während er würgte und nach Luft schnappte, riss sie sich los. Dann schlug sie ihm mit der Faust gegen den Kopf, dass er gegen die Hausmauer krachte. Er verdrehte die Augen und sank auf den Bürgersteig. Rasch nahm sie ihm Waffe und Ausweis ab und lief durch die wachsende Menge der Schaulustigen davon, die von dem Handgemenge angezogen wurden wie Hunde, die Blut witterten. »Der Typ hat mich überfallen«, sagte sie, »ruft die Polizei!«
An der Ecke Fort Myer Drive und Seventeenth Street North blieb sie stehen, um Luft zu holen. Sie atmete schwer, und ihr Herz pochte wild. Das Adrenalin pulsierte wie Feuer in ihren Adern, doch sie zwang sich, langsam weiterzugehen, gegen den Strom der Leute, die dem Heulen der Polizeisirenen folgten, die sich aus verschiedenen Richtungen näherten. Ein Polizeiwagen kam direkt auf sie zu – aber nein, jetzt sah sie, dass es ein EMS -Krankenwagen war.
Dave war gekommen, und keinen Augenblick zu früh. Der Krankenwagen wurde langsamer, und sie sah Earl hinter dem Lenkrad sitzen. Als der Wagen neben ihr war, flog die Hecktür auf, und Dave beugte sich heraus. Er packte ihre linke Hand, um sie ins Auto zu ziehen, und ihr blieb kurz die Luft weg vor Schmerz. Dave knallte die Tür hinter ihr zu und rief: »Los!«
Earl stieg aufs Gas. Moira schwankte, als der Krankenwagen in hohem Tempo abbog. Dave legte ihr die Arme um die Schultern und führte sie zu einer der Bänke.
»Alles okay?«, fragte er.
Sie nickte, zuckte aber zusammen, als sie ihren linken Arm beugte.
»Lassen Sie mal sehen«, sagte Dave und zog den Ärmel ihrer Bluse hoch. »Nett«, meinte er und kümmerte sich um den blau verfärbten und geschwollenen Ellbogen.
In diesem Moment wurde Moira klar, dass sie mit dem Rücken zur Wand stand. Einer ihrer Mitarbeiter war auf ein Geheimnis gestoßen, das so brisant war, dass ihn entweder Black River, die NSA oder beide gemeinsam umgebracht hatten. Und jetzt waren sie hinter ihr her. Ihre neu gegründete Firma hatte etwas über hundert Mitarbeiter, von denen sie mehr als die Hälfte von Black River rekrutiert hatte. Jeder von ihnen konnte ein Verräter sein, denn eines stand für sie fest: Jemand innerhalb von Heartland hatte sie über ihre ISP -Adresse aufgespürt und der NSA verraten, dass sie im Shade Grown Café saß. Das war die einzig mögliche Erklärung dafür, dass sie so schnell dort aufgetaucht waren.
Jetzt war sie mit ihren Möglichkeiten am Ende. Sie hatte niemanden, dem sie vertrauen konnte. Außer einer Person, dachte sie niedergeschlagen. Eine Person, mit der sie – so hatte sie sich geschworen –
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