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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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vorübergehenden Waffenstillstand oder ein Zweckbündnis zu schließen.«
    Veronica atmete scharf ein. »Gott im Himmel, das wäre ein Alptraumszenario, das wir und die Europäer schon seit Jahren befürchten.«
    »Und das zu Recht«, antwortete Soraya, »weil ein vereinter Islam sich nämlich zu einem totalen Krieg gegen den Westen rüsten könnte.«
    Bourne spürte die Wunde an seinem Herz so heftig pochen, dass er fürchtete, sie könnte wieder aufgebrochen sein. Als er die Rampe ins Freie erreichte, sah er weiter vorne auf dem Gang zwei Polizisten um die Ecke biegen, die offenbar zu den Ställen wollten. Hatte irgendjemand in der Arena etwas gesehen und Alarm geschlagen? Vielleicht war auch der Wächter aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht. Er hatte jedenfalls keine Zeit für Spekulationen und eilte auf wackeligen Beinen die Rampe hinauf. Hinter sich hörte er jemanden rufen. Galt der Zuruf ihm? Ohne zurückzublicken, ging er weiter und machte sich auf die Suche nach Tracy, doch sie schien die Gefahr gespürt zu haben, denn sie hatte ihren Platz verlassen, um ihn zu suchen. In dem Moment, als sie sich sahen, ging sie jedoch nicht zu ihm, sondern zum nächsten Ausgang, in der Erwartung, dass er ihr dorthin folgte.
    Die Leute ringsum standen nun von ihren Plätzen auf, streckten sich, plauderten oder gingen zu den Erfrischungsständen und den Toiletten. Unten in der Arena zogen Männer den Kadaver des Stiers fort, fuhren mit dem Rechen über den Sand, um das Blut zuzudecken, und bereiteten so alles für den Auftritt des nächsten Stieres vor.
    Bourne hatte ein Gefühl, als würde der Schmerz in seiner Brust explodieren. Er taumelte gegen zwei Frauen, die sich umdrehten und ihn vorwurfsvoll ansahen, während er sich wieder aufrichtete. Aber auch in seinem geschwächten Zustand entging ihm nicht, dass immer mehr Polizisten ins Stadion strömten. Es bestand nun kein Zweifel mehr, dass jemand Alarm geschlagen hatte.
    Einer der Polizisten, die er unten auf dem Korridor gesehen hatte, war nun herausgekommen, um nach ihm zu suchen. Bourne eilte weiter auf den Ausgang zu, wo Tracy auf ihn wartete; er war erleichtert, dass nun alle auf den Beinen waren und er dadurch bessere Chancen hatte, ungesehen zu entkommen.
    Doch der Polizist musste ihn erspäht haben, denn er eilte hinter Bourne her und schlängelte sich geschickt zwischen den Leuten hindurch. Bourne versuchte die Entfernung zum Ausgang abzuschätzen und fragte sich, ob er es schaffen würde, denn der Polizist holte rasch auf. Im nächsten Augenblick sah er Tracy aus der Menge auftauchen. Ohne ihn anzusehen, eilte sie an ihm vorbei in die entgegengesetzte Richtung. Was hatte sie vor?
    Während er weiter auf den Ausgang zustrebte, blickte er kurz über die Schulter zurück und sah, dass sie den Polizisten ansprach. Er hörte ihre aufgebrachte Stimme – sie beklagte sich darüber, dass ihr jemand das Handy aus der Handtasche gestohlen hätte. Der Polizist zeigte verständlicherweise wenig Geduld mit ihr, doch als er sie abwimmeln und weitereilen wollte, wurde Tracys Stimme so laut, dass alle sich zu ihr umdrehten, so dass der Polizist gezwungen war, sich mit ihr zu befassen.
    Trotz seiner Schmerzen musste Bourne lächeln. Nach ein paar Schritten erreichte er den Ausgang, doch als er hinausging, durchfuhr ihn erneut ein solcher Schmerz in der Brust, dass er gegen die Betonmauer sank und nach Luft schnappte, während die Leute links und rechts an ihm vorbeiströmten.
    »Schnell«, flüsterte ihm Tracy eindringlich ins Ohr, und sie nahm ihn am Arm und zog ihn durch die Menge, die Rampe hinunter und in einen großen Raum, wo die Leute rauchten und sich über die Leistung des Matadors unterhielten. Jenseits der Menge gelangte man durch Glastüren auf die Straße hinaus.
    »Großer Gott, was ist mit Ihnen passiert?«, sagte sie. »Wie schwer sind Sie denn verletzt?«
    »Nicht schwer«, antwortete er und zwang sich, ruhig und gleichmäßig zu atmen.
    »Wirklich? Sie sehen aus, als wären Sie schon tot.«
    In diesem Moment kamen drei Polizisten durch den Eingang gestürmt.
    Moira und Veronica Hart beschlossen, die kleine Limousine zu nehmen, die Moira gemietet hatte, weil der weiße Buick ihnen die nötige Unauffälligkeit gab. Sie fanden Humphry Bamber, den besten Freund des Staatssekretärs, in seinem Fitnessclub. Er war gerade mit seinem Programm fertig und saß in der Sauna, als sie ihn holen ließen. In himmelblauen Badelatschen tappte er auf sie zu, ein Badetuch um die

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