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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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und setzte dann mit langen Schritten seiner Braut nach. Sie war flink und hatte einen Vorsprung, doch Alex besaß die längeren Beine und hatte aufgeholt, als Merry gerade den Turm erreichte.
    Während sie die Hand nach dem Portal ausstreckte, nahm er noch die erste Stufe, war aber schon nahe genug, um die Laute der Bestürzung zu hören, die beim Öffnen des Tores aus der Halle nach draußen drangen.
    Alarmiert stürzte er die Treppe hinauf, als Merry bereits fluchte und hineinstürmte. Ehe Alex den Eingang erreichen konnte, schlug das Portal polternd hinter ihr zu und dämpfte damit die Rufe aus dem Innern. Als er es wieder aufstieß, erschallten sie aufs Neue. Er erfasste die Szene mit einem Blick. Die meisten der Schotten waren verstummt und sahen Merry beklommen entgegen, nur Gawain lag noch immer ohnmächtig neben der aufgebockten Tafel in den Binsen, und auch Laird Eachann selbst schien die Besinnung verloren zu haben und war vornüber auf die Tischplatte gekippt. Brodie allerdings war noch wach und derzeit damit beschäftigt, eine der Mägde von d’Aumesbery auf seinem Schoß festzuhalten und zu küssen. Das allerdings wollte ihm nicht so recht gelingen. Das Mädchen setzte sich mit aller Macht gegen seine Umklammerung zur Wehr, hielt aber inne und formte mit dem Mund ein überraschtes „O“, als Merry vor ihnen zum Stehen kam und ihrem Bruder mit Schwung den Schild über den Kopf zog, sodass selbst Alex schmerzhaft zusammenzuckte.
    Offenbar hatte Brodie einen harten Schädel. Er schüttelte bloß den Kopf, stand auf, wobei er die Magd achtlos zu Boden fallen ließ, und wandte sich zu seinem Angreifer um.
    Alex legte noch einen Schritt zu, um rechtzeitig dort zu sein und Merry wenn nötig verteidigen zu können, doch diese brauchte keine Hilfe. Als ihr Bruder sich unsicher umdrehte und wankend und mit wütender Miene vor ihr aufragte und gerade den Mund auftat, um sie zweifellos zu beschimpfen, zog Merry ihm den Schild noch einmal übers Haupt.
    â€žWas erlaubst du dir, du Flegel?“, fuhr sie ihn an. Ihr Bruder rieb sich den Kopf. „Das Mädchen ist nicht willens. Lass es in Frieden.“
    â€žIch hatte doch nur ein wenig Spaß“, brummelte Brodie. Er schwankte wie eine riesige Eiche, die von Männern mit Äxten zu Fall gebracht wird.
    â€žNun, sie hatte keinen Spaß“, brauste Merry auf und schlug ihn noch einmal, um das Maß vollzumachen.
    Der dritte Hieb wirkte. Während die ersten beiden kaum mehr angerichtet hatten, als Brodies Aufmerksamkeit zu erregen, schickte ihn der letzte zu Boden. Er sackte auf die Knie, blinzelte einen Moment verwirrt und schlug dann der Länge nach hin.
    Stirnrunzelnd wanderte Alex’ Blick zu Merry zurück. Sie sah auf ihren Bruder hinab, und auf ihrem Gesicht spiegelten sich Scham, Wut und Abscheu. Schließlich wandte sie sich der Magd zu.
    â€žIch habe doch gesagt, dass sie nur Wein bekommen sollen.“
    â€ž Aye , Mylady, aber es sind doch Gäste und sie haben nach Whisky verlangt und …“
    Sie brach ab, als Merry sie am Arm griff und leicht schüttelte. „Es ist mir gleich, wonach sie verlangen. Hör in Zukunft auf mich. Hier bekommen sie keinen Tropfen Whisky. Verstanden?“
    â€ž Aye , Mylady. Tut mir leid, Mylady“, beeilte sich das Mädchen zu sagen.
    Merry seufzte, tätschelte der Magd den Arm, drehte sich um und ließ den Blick über die drei besinnungslosen Stewart-Männer gleiten, ehe sie sich den Kriegern zuwandte, die noch immer um den Tisch saßen. „Nun, worauf wartet ihr? Sammelt euren Laird und meine Brüder ein und schafft diese Nichtsnutze nach oben. Ihren Rausch können sie genauso gut in ihren Kammern ausschlafen.“
    Sofort sprangen die Krieger auf, um der Anweisung Folge zu leisten. Alex sah ihnen verblüfft zu. Er hatte angenommen, dass sie ebenso betrunken wie ihr Laird und dessen Söhne seien, erkannte nun aber, dass er falsch gelegen hatte. Nicht einer von ihnen wirkte auch nur im Mindesten unsicher auf den Beinen, als sie die drei Stewarts fortschleppten. Offenbar hatten sie diesen zwar Gesellschaft geleistet, jedoch bei Weitem nicht so viel getrunken wie die Herren, denen sie dienten. Es entging ihm auch nicht, mit welcher Ehrerbietung sie Merry begegneten. Erst jetzt, da er sah, wie sie Merry ansahen und ihr zunickten, ging ihm auf, dass keinerlei Achtung in ihren Mienen

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