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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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gestanden hatte, als sie vorhin mit Vater und Brüdern zusammengesessen hatten. Sie waren zwar nicht unverhohlen respektlos gewesen, doch nun bemerkte er bei einem jeden von ihnen den Unterschied.
    Als die Männer mit ihrer Last die Treppe hinauf entschwunden waren, blickte Alex wieder zu Merry hinüber. Gerade noch sah er, wie sie plötzlich Kopf und Schultern hängen ließ, als laste eine schwere Bürde darauf. Er erkannte, dass sie gar nicht mitbekommen hatte, wie er ihr in die Halle gefolgt war. Unter normalen Umständen, da war sich Alex gewiss, hätte Merry es niemals zugelassen, dass man sie anders als stark und zupackend sah. Für gewöhnlich würde sie verbergen, wie sehr sie die Eskapaden ihrer Familie niederschmetterten oder erschöpften. Er war froh, es zu sehen, denn es zeigte ihm eine verletzliche Seite an ihr, von der er sonst, so ahnte er, nie erfahren hätte.
    Doch die Verletzlichkeit verflog so rasch, wie sie sich offenbart hatte. Kaum ein Herzschlag verging, ehe Merry laut seufzte, die Schultern straffte und auf die Treppe zuschritt. Unwillkürlich glitt sein Blick über ihre geschmeidige Gestalt und am unförmigen Kettenhemd hinab bis zu ihrem Gesäß, das in Hosen steckte. Nie zuvor hatte er eine Frau Hosen tragen sehen. Es war in der Tat überaus … Alex fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, während er hingerissen betrachtete, wie sich ihre Pobacken bei jedem Schritt bewegten. Merry hatte die Stufen erreicht und erklomm sie gerade, als ihm aufging, was er da tat. Kopfschüttelnd zwang er sich, den Blick abzuwenden. Er ging zur Tafel hinüber, setzte sich und bedachte die gegenwärtige Lage.
    Morgen würde er also heiraten … und zwar eine Frau, die ihn derzeit für einen trunksüchtigen Rüpel hielt, von der gleichen Sorte wie ihr Vater und ihre Brüder. Natürlich konnte er sich mit ihr zusammensetzen, ihr alles erklären und versichern, dass er kein Trinker war. Doch da er selbst schon mit Säufern zu tun gehabt hatte, wusste er, dass diese zu Lügen neigten, um ihren Makel zu bemänteln, und er bezweifelte, dass sie seinen Worten Glauben schenken würde. Er nahm an, dass es das Beste sei, sie durch Taten vom Gegenteil zu überzeugen. Wenn sie erst eine Woche zusammen verbracht hätten, würde sie schon merken, dass er nicht trank und nicht einmal ansatzweise so war wie ihr Vater und ihre Brüder.

3. KAPITEL
    Ihr Gemahl war also ein Trunkenbold, gestand Merry sich leise seufzend ein. Sie betrachtete ihn aus den Augenwinkeln.
    Es war der Tag nach ihrer Ankunft auf d’Aumesbery, und sie saßen beim Nachtmahl zusammen. Das Essen heute verlief ganz anders als gestern, da es eine eher stille Angelegenheit gewesen war. Ihr Vater und ihre Brüder hatten gerade erst ihren Rausch ausgeschlafen, und Merry hatte sich ihrer so sehr geschämt, dass es ihr schwergefallen war, sich zu entspannen oder angemessen auf Alexanders Bemühungen einzugehen, sie in ein Gespräch zu verwickeln. Sie war erleichtert, als das Mahl endlich beendet war und sie sich unter dem Vorwand, müde von der Reise zu sein, in ihr Gemach zurückziehen konnte. Nicht dass sie schlafen konnte. Die meiste Zeit über drehte sich ihr vor Sorgen und Gedanken der Kopf, und so glitt sie erst recht spät in den Schlaf.
    Als ihre Magd Una sie weckte, war der Tag schon weit fortgeschritten. Una war alles andere als begeistert gewesen, nach England gehen zu müssen, und war recht einsilbig, seit sie von Stewart aufgebrochen waren. Auch an diesem Morgen sagte sie nur wenig, das Merry von ihrem Kummer hätte ablenken können, während sie ihr half zu baden, sich anzukleiden und das Haar zu richten. Als Merry in die große Halle trat, lag diese verwaist da, doch bald schon erschien Edda und gesellte sich zum Essen zu ihr. Von ihr erfuhr Merry, dass Alexander den Morgen damit zubrachte, die Männer an den Waffen zu unterweisen. Er werde gegen Mittag zurückkommen, sagte Edda, um zu baden und sich für die Hochzeit herzurichten.
    So unruhig war sie gewesen, dass sie sich nur noch verschwommen an den übrigen Tag erinnerte: an das Mittagsmahl, das Warten auf den Priester und darauf, dass ihr Bräutigam bereit war, schließlich die Zeremonie selbst … Das einzige Detail ihrer Hochzeit, an das Merry sich wirklich entsann, war der Moment, in dem Alexander seine Lippen auf die ihren gedrückt hatte, um die Ehe zu

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