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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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jeden einzelnen Abend, seit wir da sind. Er ist ein eben solcher Trunkenbold wie Laird Steward und dessen Söhne.“
    â€žIst er nicht“, beharrte der Knappe und warf sich in die Brust wie ein Hahn, der sich bereitmacht zu krähen.
    â€žDu sagst also, dass das Schwarz in den Augen meines Gemahls vergrößert war, wenn er trunken zu sein schien?“, hakte Merry nach. Sie war erleichtert darüber, dass zumindest Una Alex eines näheren Blickes gewürdigt hatte, wenn sie selbst es schon versäumt hatte.
    â€ž Aye “, entgegnete Una bestimmt.
    â€žGanz gleich“, warf Godfrey mit fester Stimme ein. „Lord d’Aumesbery ist kein Trinker, und Ihr werdet mich nicht davon überzeugen können, dass er all die Abende dem Trank gefrönt haben soll.“
    â€žNein, das hat er in der Tat nicht“, stimmte Merry ihm leise zu.
    â€žWas?“, fragten Una und Godfrey wie aus einem Munde. Die Überraschung ihrer Magd verwunderte Merry nicht, doch dass der Knappe verblüfft schien, nachdem er seinen Herrn so eisern verteidigt hatte, ließ sie spöttisch die Lippen verziehen. Obwohl er Alex so unbeirrt in Schutz genommen hatte, schien er sich seiner Sache nicht sicher gewesen zu sein. Sie war froh, ihm neues Zutrauen geben zu können.
    â€žBerauschende Getränke lassen das Schwarz nicht derart groß werden“, erklärte sie ruhig.
    â€žWas tut es dann?“, fragte die Magd mit gerunzelter Stirn.
    â€žIch kenne ein paar Kräuter und andere Mittel“, erwiderte Merry. An Godfrey gewandt sagte sie: „Du musst mir genauestens berichten, wie du dich gefühlt hast, als die Wirkung einsetzte und du Una bedrängt hast.“
    â€žOh … also, ich …“ Der Junge wurde rot wie ein reifer Apfel. Merry wusste, wie peinlich ihm die Angelegenheit war, aber sie brauchte Klarheit.
    â€žEs liegt mir fern, dich beschämen zu wollen, Godfrey, nur ist dies wichtig“, erklärte sie ernst.
    Seufzend senkte er den Blick und schüttelte den Kopf. „Zunächst habe ich mich einfach bloß matt gefühlt. Mir wurde abwechselnd heiß und kalt, und hinzu kam der Husten.“
    â€ž Aye , ich weiß. Deshalb habe ich dir ja den stärkenden Trank bereitet“, erinnerte sie ihn.
    â€žGenau.“ Er legte die Stirn in Falten. „Kurz darauf begann ich mich etwas merkwürdig zu fühlen.“
    â€žDas Getränk enthielt nur Dinge, die dich kräftigen sollten“, versicherte sie ihm, als sich auf seinem Gesicht erst Erkenntnis und schließlich Argwohn breitmachte. „Doch ich vermute, dass bereits vorher etwas in dem Wein war. Ich habe den nächstbesten Becher genommen und die Kräuter hineingegeben, und erst später fiel mir auf, dass ich den meines Gemahls gegriffen hatte.“
    â€žIhr glaubt, jemand habe seiner Lordschaft an jenem Abend etwas in den Wein gemischt?“, fragte Godfrey bestürzt.
    â€ž Aye “, antwortete Merry. „Und nun erzähle mir, was du mit ‚merkwürdig‘ meinst. Wie lange hat es gedauert, bis du dich nach dem Trinken so gefühlt hast?“
    Godfrey blickte finster. Offenbar hätte er gern noch mehr über diesen Wein erfahren, doch er seufzte nur, sah kurz zu Una hinüber und sofort wieder weg und räusperte sich. „Also, wenn ich mich recht entsinne, setzte es ein, als ich schon im Wagen lag. Una war noch nicht da, und obwohl ich mich so krank fühlte, konnte ich nicht schlafen. Zuvor hatte ich befürchtet, noch im Stehen einzunicken, doch als ich erst einmal lag, war ich mit einem Mal hellwach und wäre gern wieder aufgestanden und herumgelaufen. Nur weil ich wusste, dass Ihr und mein Herr das nicht gutgeheißen hättet, blieb ich liegen und versuchte zu schlafen, aber …“ Er stockte.
    â€žAber?“, ermunterte sie ihn weiterzusprechen.
    â€žNun, plötzlich kam mir alles irgendwie verschwommen vor“, fuhr er fort. Er schien Mühe zu haben, die richtigen Worte zu finden. „Ich starrte hinaus auf das Lagerfeuer und die umhergehenden Männer, und es war, als sähe ich alles durch einen Schleier.“ Er bedachte die Erinnerung mit einem Stirnrunzeln. „Und mir war heiß, unerträglich heiß. Ich wollte nichts lieber als mir die Kleider vom Leib reißen, um mir Linderung zu verschaffen, und dann …“ Wieder brach er ab.
    â€ž Aye , nur weiter“, forderte Merry ihn

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