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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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keine andere Erklärung für seinen Zustand vergangene Nacht.
    „Ihr habt sie doch vollzogen, oder etwa nicht?“, hakte Eachann argwöhnisch nach. „So ganz auf der Höhe wart Ihr ja nicht mehr gestern Nacht, und …“ Er brach ab und schielte zu Brodie, der ihm den Ellbogen in die Seite gestoßen hatte. Der Jüngere raunte etwas, das den älteren Mann die Brauen heben ließ, ehe er sich wieder Alex zuwandte, wobei sein Blick auf dessen Gemächt verweilte. „Nun, anscheinend hattet Ihr doch keine Probleme, was das angeht.“
    Alex stutzte und sah an sich herab, und als er das getrocknete Blut an seinem halb aufgerichteten Glied sah, zog er selbst die Augenbrauen hoch. Er schien seine Pflicht in der Tat erfüllt zu haben, dachte er erleichtert, ehe er auch schon unsanft von den Stewart-Männern beiseitegeschoben wurde, die mit Edda und dem Priester im Schlepptau die Kammer erstürmten. Offenbar wollten sie die Angelegenheit so schnell wie möglich hinter sich bringen. Beim Anblick der tief schlummernden Merry, die mitten auf dem Bett lag, gerieten sie jedoch ins Stocken.
    „Wie zum Teufel hat sie es geschafft, von dem Gehämmer nicht aufzuwachen?“, fragte Brodie verblüfft, als die kleine Schar neben der Lagerstatt zum Stehen kam.
    Eachann legte bei diesem Anblick die Stirn in Falten, einen Anflug von Sorge in der Miene, doch zu Alex gewandt sagte er nur: „Habt sie rangenommen, hm? Tja, wir werden sie wohl beiseiteschaffen müssen, um ans Laken zu kommen. Sobald wir es haben, seid Ihr uns los.“
    Alex zögerte, trat aber schließlich um die Gruppe herum ans Bett. Hätte er seine Aufgabe vergangene Nacht nicht erfüllen können, so hätte er sie alle aus dem Raum gescheucht und es nachgeholt. Wenn er es aber gekonnt hatte … Nun, dann war er froh und dankbar, denn er glaubte nicht, dass er es jetzt mit diesen Kopfschmerzen hätte bewerkstelligen können.
    „Merry?“, sagte er sanft und schüttelte sie sacht am Arm. Als dies keine Wirkung zeigte, schüttelte er sie ein wenig fester. „Merry, Mädchen, wacht auf. Euer Vater und die anderen sind hier.“
    Das zeitigte nicht mehr Erfolg als sein erster Versuch, also rüttelte er sie wieder, dieses Mal beinahe grob. Erleichtert sah er, dass sie sich endlich regte. Er hatte fast befürchtet, dass sie krank sei, doch sie kam weit genug zu sich, um im Schlaf etwas zu murmeln und nach seiner Hand zu schlagen, als sei diese eine lästige Biene, ehe sie sich wieder einmummelte und zurück in ihre Träume glitt.
    Ergeben ließ Alex davon ab, sie wecken zu wollen, und hob sie stattdessen einfach mitsamt der Decken hoch. Am Fußende des Bettes, wo sie aus dem Weg war, wollte er sie wieder ablegen, und so sehr war er darum bemüht, sie dabei anständig verhüllt zu halten, dass er die jähe Stille im Gemach nicht sofort bemerkte. Er hob den Kopf, schaute in die entsetzten Gesichter der Umstehenden und richtete den Blick aufs Bett.
    Erschrocken zog Alex die Luft ein. Seine Augen weiteten sich bestürzt, als er den Blutfleck erfasste, der die Mitte des Lakens zu einem Gutteil bedeckte.
    „Allmächtiger, was zur Hölle habt Ihr meiner Tochter angetan?“, stieß Eachann Stewart fassungslos aus. Wut lauerte in seiner Stimme. Er stürzte vor, nahm Merrys Gesicht in die Hände und drehte es sich zu. „Merry? Merry, mein Kind, lebst du?“
    Blinzelnd schlug Merry die Augen auf, sah ihn mürrisch an und versuchte mit einer gereizten Bewegung, seine Hände wegzuwischen. „Geh weg“, brummte sie.
    Ihr Vater schien es ihr nicht übel zu nehmen. „Sie lebt“, schnaufte er erleichtert.
    „Natürlich lebt sie“, fuhr Alex ihn an, entrüstet darüber, dass er etwas anderes denken konnte, doch als sein Blick erneut auf das Betttuch fiel, wich die Gereiztheit Scham und Besorgnis. In der Tat musste er hart mit seiner Gemahlin umgesprungen sein, um sie derart stark bluten zu lassen. Er mochte gar ernsthaften Schaden angerichtet haben. Es war ein abscheulicher Gedanke. Nie zuvor war Alex rüde mit einer Frau umgegangen, und bei der Vorstellung, dass dies ausgerechnet in seiner Hochzeitsnacht und gegenüber diesem warmen, süß duftenden Wesen in seinen Armen geschehen sein sollte, wurde ihm übel.
    Plötzlich überkam ihn Zorn. Finster blickte er die schweigende Gruppe an, die anklagend zurückstarrte. „Nehmt das Laken und verschwindet“, knurrte er.
    Ein weiterer Augenblick verstrich in Stille, ehe der Priester das Tuch vom Bett zog. Edda eilte ihm zur Hilfe, und schließlich

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