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Die Braut des Cowboys

Die Braut des Cowboys

Titel: Die Braut des Cowboys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justine Davis
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Grant sah, und wenn er sie berührte, hielt sie unwillkürlich den Atem an. Eine scheußliche Angewohnheit in der letzten Zeit.
    Und je länger der Unterricht dauerte, desto schwerer fiel es ihr, diese Reaktionen zu ignorieren. Und Grant selbst wirkte auch nicht sonderlich glücklich. Oft genug ertappte sie ihn dabei/wenn er wieder einmal merkte, dass er sie länger als nötig festhielt oder sie anstarrte. Dann riss er abrupt die Hand zurück oder wich ihrem Blick aus und stapfte mit Joker fast mürrisch davon.
    Sie wünschte, sie könnten offen darüber reden, was so unerwartet zwischen ihnen geschah. Aber sie wusste nicht, wie sie es anfangen sollte. Wusste nicht, ob sie es überhaupt wirklich wollte. Wusste nicht, ob sie die Nerven dazu haben würde.
    Vielleicht brauche ich nicht nur Reitstunden, dachte sie dann mit einem Seufzer.

7. KAPITEL
    Von allen dummen Einfallen, die Grant jemals in seinem Leben gehabt hatte, waren die Reitstunden für Mercy der dümmste gewesen. In seiner Idiotie war er sogar vergleichbar mit der Illusion, Constance Carter würde ihn heiraten.
    Und das ist eine Geschichte, an die ich mich sehr gut erinnern sollte, dachte Grant säuerlich. Er hatte bislang gedacht, diese Lektion hätte gereicht, aber er brauchte wohl eine Auffrischung.
    "Gute Nacht, Grant."
    Mercys Stimme war sanft, ruhig und mit einem aufregend heiseren Unterton, der seinen Herzschlag hochjagte und ihm Schauer über den Rücken jagte.
    "Gute Nacht", murmelte er.
    Er sah sie dabei nicht an. Er musste sie nicht ansehen, um zu wissen, was er sonst sehen würde. Den ganzen Abend über hatte er ihr immer wieder verstohlene Blicke zugeworfen. Sie saß mit angezogenen Beinen auf dem Sofa, trug einen hellgrünen Rollkragenpullover und Jeans. Die Farbe ihrer Kleidung ließ ihre Augen noch grüner wirken, ihr Haar noch goldener. Sie sah einfach ... wundervoll aus.
    Sie hatten den ganzen Abend im Wohnzimmer gesessen und gelesen, sie in einem Band über Pferde, er in einem Krimi, der aber seine Aufmerksamkeit nicht genügend zu fesseln schien.
    Anfangs hatte sie sich dafür entschuldigt, wenn sie ihm ab und an Fragen stellte, bis er sie bat, einfach zu fragen, wenn ihr Fragen in den Sinn kamen.
    Aber nachdem er ihr eingehend seine ziemlich eigenwillige Theorie erläutert hatte, warum die Appaloosas kürzere Schweife hätten als andere Pferde, verfiel sie wieder in Schweigen und las weiter. Grant aber saß mit seinem Buch da und musste sich eingestehen, dass es ihn überhaupt nicht zu fesseln vermochte.
    Er spürte jetzt, dass sie in der Tür zögerte, und meinte einen leisen Seufzer zu hören, bevor sie sich umwandte und davonging. Einen Moment später hörte er sie die Treppe hinaufgehen, und gleich darauf, wie sie ihre Tür hinter sich schloss.
    Unwillentlich hatte er die Luft angehalten und atmete nun wieder aus. Warum er erleichtert war, wusste er nicht, wie er sich mit einem schiefen Lächeln eingestehen musste. Schließlich würden ihn zwei verschlossene Türen - seine rechnete er gleich mit ein - nicht davon abhalten können, ständig daran zu denken, dass sie ihm gegenüber schlief.
    Als es ihm am ersten Abend nach ihrer Ankunft zum ersten Mal geschah, war er verblüfft gewesen. Er war mitten in der Nacht von einem Traum aufgewacht, einem Traum, in dem sie mit ihm zusammen in seinem großen Bett lag. Damals hatte er nur leise gelacht. Er lebte vielleicht wirklich schon zu lange wie ein Mönch. Aber als es dann wieder passierte, war er schon viel weniger amüsiert gewesen. Und als die Träume nicht aufhörten, sondern viel eingehender wurden - und unangenehm erotisch wurde er richtiggehend wütend darüber. Ob auf die Frau, die der Grund dafür zu sein schien, oder auf sich, das wusste er nicht mit Sicherheit zu sagen.
    Und dann hatte er diesen blöden Einfall mit dem Reiten gehabt.
    Ärgerlich klappte er das Buch zu, lehnte den Kopf gegen die Rückenlehne und presste den Mund noch fester zusammen.
    Hast du denn überhaupt keinen Verstand im Kopf? schimpfte er mit sich. Reitstunden, ausgerechnet. Sie erfordern Nähe.
    Gespräche. Berührungen. Und zwar über einen längeren Zeitraum. Er schüttelte heftig den Kopf. Du bist mit offenen Augen in dieses Dilemma gelaufen, McClure.
    Und da kam ihm blitzartig die Antwort auf seine Probleme.
    Er würde die Reitstunden Chipper übertragen. Inzwischen hatte er ihr einiges beigebracht, und nun konnte jemand anders weitermachen. Der Junge, obwohl ein harter Arbeiter, besaß von all

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