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Die Braut des Cowboys

Die Braut des Cowboys

Titel: Die Braut des Cowboys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justine Davis
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wollte dich nur fragen, ob du etwas dagegen hast, dass wir auf dem Rückweg einmal an dem kleinen See vorbeireiten, den du mir gestern gezeigt hast."
    "Oh."
    "Es ist doch nicht weit von hier, oder?"
    "Nein. Nur über den Hügel dort drüben." Er musste ihr zugestehen, für eine Frau aus der Stadt fand sie sich sehr schnell zurecht in einer neuen Umgebung.
    "Dann ... geht es also?"
    "Ich... ja. Sicher."
    "Es wird dem Baum nicht schaden?"
    Er kniff die Augen halb zusammen. Wollte sie ihn auf den Arm nehmen? Er wusste es nicht. Als Kind war sie wie ein offenes Buch für ihn gewesen, aber nun wusste er selten einmal zu sagen, was diese Frau dachte, außer, all ihre Schutzmauern waren niedergerissen. Wie in der Nacht in dem Stall.
    "Ich würde es einfach nur gern wieder sehen. Es war so schön dort."
    "Da du von Minnesota kommst, hast du bestimmt tausend Seen gesehen, die schöner sind."
    "Ich kann es nicht erklären", sagte sie. "Er ist irgendwie ...
    etwas Besonderes."
    "Dann lass uns losreiten." Er löste die Zügel und schwang sich zurück in den Sattel.
    Teilweise lag hier der Schnee höher und erschwerte das Vorankommen, aber nach wenigen Minuten hatten sie die Anhöhe erreicht. Der See war eher ein großer Teich, schmiegte sich an den Fuß des Hügels. Dahinter lag eine Ebene, im Sommer spärlich mit Salbei und Grasflecken bewachsen, dazu ab und an ein paar Fichten - nichts besonders Beeindruckendes.
    Aber im Winter, halb vereist und umgeben von Schnee, der selbst die monotonen Salbeibüsche in zarte Kristalle und die Fichten in majestätische Monolithen verwandelte. Von hier oben bot sich ein Anblick, wie er auf der Hälfte der
    Weihnachtspostkarten zu finden war.
    Mercy sprang zu Boden, und auch Grant stieg von seinem Hengst. Er stellte fest, dass der Schnee auf der Kuppe ungefähr fünfzehn Zentimeter hoch lag, nicht besonders viel eigentlich.
    Aber es wurde schon bald mehr Schnee erwartet, und er hatte das Gefühl, dass er diesmal länger liegen bleiben würde.
    Mercy stand da und schaute schweigend hinunter auf die Märchenlandschaft unter ihnen. Der Braune schnaubte, scharrte mit den Hufen und schüttelte seinen Kopf, während Joker den vorderen Huf hob… und den Schnee vorsichtig
    zusammenschob, als würde er die Tiefe prüfen oder einen Schneemann bauen wollen.
    Es dauerte noch einen Moment, ehe Grant auffiel, dass Mercy immer noch stumm dastand, kaum zu atmen schien, und er stellte sich die Frage, ob irgend etwas mit ihr nicht stimmte. Er trat einen Schritt auf sie zu, so dass er ihr Gesicht sehen konnte.
    Sie weinte.
    Es war nicht das ungehemmte, laute Weinen eines Kindes.
    Ihre Wangen waren nass, und Tränen ranne
    n unaufhörlich
    hinab, aber sie war schrecklich still dabei. Kein Schluchzen, kein Wimmern. So, als wären die Tränen einfach in ihr aufgestiegen und übergeflossen. Aber das half ihm nicht viel bei seiner Unsicherheit, denn mit weinenden weiblichen Wesen hatte er wenig Erfahrung. Abgesehen vielleicht von Kristina, die als Kind sofort losgeheult hatte, wenn sie ihren Willen nicht bekam. Glücklicherweise aber hatte es sich inzwischen gegeben, soweit er wusste.
    Aber, wie Mercy einmal betont hatte, sie war nicht Kristina.
    Sie war es niemals gewesen. Sie begann nicht zu weinen, nur weil sie etwas nicht bekam.
    "Mercy?" fragte er schließlich, weil er nicht wusste, was er sonst sagen sollte.
    Da drehte sie sich um und blickte ihn 'an. Und zu seiner großen Überraschung sah er in ihren Augen weder Schmerz noch Qual, sondern einen Schimmer, der ihm fast den Atem raubte.
    "Es ist so ... wunderschön", flüsterte sie.
    "Du weinst... weil es so schön ist?"
    Hastig wischte sie sich mit der Handfläche die Tränen aus dem Gesicht, als wenn sie erst jetzt bemerkte, dass sie weinte.
    "Es tut mir leid. Manchmal... manchmal, wenn etwas so viele Gefühle in mir auslöst, dann, passiert so etwas."
    "Entschuldige dich nicht dafür", sagte Grant etwas grob.
    "Ich ... ich habe gelernt, es unter Kontrolle zu halten, zumindest meistens. Das muss ich, bei meiner Arbeit. Aber dies hier... es überkam mich einfach."
    Ohne nachzudenken, nahm Grant sie in die Arme. Für einen winzigen Moment erstarrte sie, aber dann entspannte sie sich wieder und lehnte sich an ihn. Es fühlte sich gut an ... Richtig.
    Nicht zu klein oder zu zerbrechlich oder zu zart für dieses harte raue Land, sondern so, als würde sie genau hierher passen, dazugehören.
    Und dass sie soviel Schönheit in diesem Land sah, dass sein Leben

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